10. KALENDERWOCHE 2013
SONNTAG - 10. März
Einbruch und Schweiger bei Dittsche
Als «Dittsche» am Sonntag seine Eppendorfer Grillstation betrat, fand er die Spuren eines Einbruchs vor. Im Laufe der Folge konnte man dann feststellen, dass der WDR den Einbruch inszeniert hatte, um einen Aufhänger für den Überraschungsbesuch von Til Schweiger und seinem Kollegen Fahri Yardim zu haben. Dittsche und Ingo bemerkten traditionell die Prominenz ihrer Gäste erst, als die schon wieder gegangen waren. Dittsche habe den neuen «Tatort» noch kurz vorher gesehen. Olli Dittrich wohl auch? Ein Gegenbesuch von ihm im nächsten ARD-Krimi mit "Tschick Niller" wäre eine deutliche Qualitätssteigerung für diesen.
MONTAG - 11. März
Merkwürdiger Millionengewinn
Der Siegeszug des neuen «Wer wird Millionär?»-Hauptgewinners am Montag wirkte noch fingierter als der des letzten Millionärs: Natürlich hatte Jauch schon zu Beginn der Sendung so eine Ahnung von etwas Großem, obwohl sein Kandidat da erst bei 32.000 Euro stand. Natürlich konnte der bisher nur vom Pokern leben. Natürlich waren seine Fragen zufällig so leicht. Natürlich war es eine Täuschung, dass man sein Gesicht schon von irgendwo her kannte. Und natürlich hatte er das Buch, aus dem er die Antwort zur Millionenfrage wusste, erst vor kurzem gelesen und noch im Auto auf dem Studio-Parkplatz liegen. Alles klar, RTL!
DIENSTAG - 12. März
König steckt im Schnee fest
Mainz, aus dem das ZDF seine «heute»-Nachrichten sendet, liegt nun einmal im Rhein-Main-Gebiet und dort sind Schnee- und Eisprobleme nun einmal besonders hart. So wie diesen Dienstag. Eigentlich also ein Wunder, dass so etwas vorher nicht schon öfter passierte: Zu Beginn der 19-Uhr-Nachrichten wollte Anchorman Matthias Fornoff seinen Sport-Kollegen Norbert König vorstellen, musste aber dessen Abwesenheit erklären, da der König im Schneechaos stecke. Das war dann auch seine perfekte Überleitung zum ersten Thema, welches den Wetterproblemen galt und sogar das Konklave von der Top-Position verdrängte.
MITTWOCH - 13. März
"Nicht erschrecken!"
Nachdem Mittwoch der weiße Rauch aufgestiegen und das «ZDF spezial» zur Wahl des neuen Papstes auf Sendung gegangen war, präsentierte Chefredakteur Peter Frey den Zuschauern kurz vor Verkündung des Pontifex Maximus noch einmal die beiden Top-Papabili in kurzen Einspielern. Um sicher zu gehen, dass kein Zuschauer sie für den neuen Papst hält, fügte Frey an: "Nicht erschrecken! Wir wollen Ihnen nur mal zeigen, wie Kardinal Scola aussieht..." Böse Zungen dachten da bestimmt, dass man sich bei dessen Anblick doch auch erschrecken könne. Scola wirkt immerhin strenger als Franziskus und Peter Frey zusammen.
DONNERSTAG - 14. März
Zack, Theke weg!
Der berühmte Hinweis aus Nachrichtenmagazinen, dass man eine Interview-Schalte schon vor der Sendung aufgezeichnet habe, ist allgemein bekannt. Was aber, wenn ein Interview nicht in einer Schalte, sondern direkt im Studio stattfand? Ganz einfach: Dann wird es einfach brachial reingeschnitten, die Aufzeichnung bleibt unerwähnt und die Sendung läuft normal weiter. So geschehen am Donnerstag in der Nacht zu Freitag im ARD-«Nachtmagazin», als Sven Lorig einen NDR-Kirchenexperten an einer extra im Studio aufgestellten Theke zum neuen Papst befragte. Nach dem Gespräch war die Theke in einer Sekunde plötzlich weg.
FREITAG - 15. März
Ganz wird Papst
Wie der Hollywood Reporter Freitag berichtete, wird der deutsche Schauspieler Bruno Ganz Papst-Darsteller in der geplanten neuen Drama-Serie «The Vatican» des US-Senders Showtime werden. Er spielt Sixtus VI., den es in der Realität noch nicht gab. Vom Hitler zum Papst zu werden; was ein Spagat! Das hat neben Ganz wohl noch nie jemand geschafft. Wobei Sixtus VI. sogar ein Deutscher sein soll. Aber Hitler war ja gar kein... Na ja, lassen wird das! Ein weiterer deutscher Mime in der Serie ist Sebastian Koch, der den machthungrigen Kardinalstaatssekretär spielt. Typisch deutsche Rollen eben. Wird aber wohl Ganz interessant.
SAMSTAG - 16. März
Franziskus und die Presse
Noch einmal etwas zum Papst. Jetzt aber zum neuen, aktuellen Pontifex Maximus selbst. Etwas zu Franziskus. Der begrüßte am Samstagmorgen in der vatikanischen Audienzhalle Aula Paolo VI. alle noch anwesenden Journalisten, die in der letzten Zeit vom Konklave berichtet hatten. Er dankte ihnen und erkannte ihnen mit einem verschmitzen Lächeln an, dass sie viel gearbeitet hätten in diesen Tagen. Wenn jemand dem Pressevolk so etwas mal eingesteht, wird er natürlich mit viel Applaus bedacht. Franziskus ist eben wirklich ein Mann, der sich für die Armen einsetzt. Da bilden die armen Journalisten natürlich keine Ausnahme.
Was war das für eine Woche! Auf der einen Seite ging es um Dubioses und Verbrecherisches und auf der anderen um Päpstliches und Journalistisches. Gut, so mancher wird behaupten, dass die eine Seite gar nicht so sehr von der anderen zu trennen sei. Wer aber in dieser Wahnsinns-Woche mal zu einem der Themen einen, wie Peter Frey es "neudeutsch" sagen würde, "Tweet abgesetzt" hat, wird festgestellt haben, wo die Wahrheit liegt. Für alle, die das nicht getan haben: Entschuldigung wegen der Desillusionierung bei der einen Seite der Themen und Entschuldigung wegen des katholisch-klerikalen Überschusses bei der anderen Seite!