
Was ist also das Erfolgsrezept von «Hell’s Kitchen», das nun schon in die elfte Staffel geht? Ein Erfolgsfaktor ist sicher Choleriker Gordon Ramsay, der Host der Show, gleichzeitig Richter und Henker, welcher über das Weiterkommen seiner Lehrlinge entscheidet. Man könnte ihn als Mischung aus Dieter Bohlen und Uli Hoeneß bezeichnen, was auf einen entsprechenden Unterhaltungswert hindeutet. Die Show läuft wie folgt: 18 Kandidaten mit dem Traum von einer Kochkarriere werden so lange von Ramsay dezimiert, bis einer dieser Teilnehmer übrig bleibt, als Gewinner feststeht und somit ein Restaurant übertragen bekommt. Für den Verlauf der Sendung leben die Lehrlinge in einem Wohnheim direkt neben den Kochstudios in Los Angeles. Den Zuschauern und Gordon Ramsay stellen sie sich vor, indem sie ihr Lieblingsgericht zubereiten, woraufhin sie in zwei Teams eingeteilt werden, die daraufhin in Challenges gegeneinander antreten. Sobald sich die Zahl der Kochaspiranten auf sechs dezimiert hat, arbeiten alle im selben Team. Regeln werden hierbei jedoch gerne vernachlässigt, da Ramsay gerne auch mal mitten in einer Sendung die Kandidaten nach Hause schickt.

In der achten Staffel verlor man wieder an Boden und kam erstmals seit lange Zeit wieder auf einstellige Werte, zu Beginn auf durchschnittliche neun Prozent. Erstmals lief das Format nicht mehr so phänomenal wie zuvor und verzeichnete zum Staffelfinale Mitte Dezember 2010 noch sieben Prozent Marktanteil. Acht Prozent verbuchte man zur Premiere der neunten Staffel, wurde am gleichen Tag sogar Marktführer und holte diesen Titel noch weitere Male beim neunten Kochcasting. Im Verlauf dieser Staffel bewegten sich die Zuschauerzahlen zwischen 5,77 und 6,99 Millionen Zusehern. Staffel 10 lockte zwischen 4,87 und 6,87 Menschen vor die Flimmerkisten und in der Zielgruppe standen am Ende wie üblich gute Werte zwischen sieben und neun Prozent zu Buche.
Am Dienstag, dem 12. März, startete die mittlerweile elfte Staffel um den schreiwütigen Hitzkopf Ramsay mit sechs Prozent und damit dem Tagessieg beim Zielpublikum. Allerdings kam man insgesamt nur auf 4,44 Millionen Zuschauer. Ein Abwärtstrend der Reality mit zunehmender Staffelzahl ist nicht zu leugnen. Müdigkeit der Zuschauer gegenüber lang laufender Formate ist letztlich üblich. Trotz allem sind die Quoten weiterhin ansehnlich und die Marktführerschaft in der Zielgruppe spricht für sich. Mit Ramsay hat man zudem einen Charakter, der stets unterhält und seine Bissigkeit nicht verloren hat. «Hell’s Kitchen» kocht weiterhin auf hoher Flamme und lässt sich auf von den sinkenden Zuschauerzahlen, vor allem denen der Gesamtzuschauer, nicht in die Suppe spucken. Die Zutaten für den einstigen Erfolg sind nämlich trotz allem geblieben. Das „Enfant terrible“ Gordon Ramsay, der beichtstuhlähnliche Blick in die Köpfe der Kandidaten, und bis zu 72 Kameras, die allerlei wunderbare Aufnahmen im Studio erlauben.