Inhalt:
Hinter den Kulissen
- Produktion: Yellow Bird
- Regie: Peter Firth
- Drehbuch: Pernilla Oljelund
- Kamera: Eric Kress
- Musik: Adam Nordèn
Während in allen Redaktionen die Drähte heiß laufen, darf ausgerechnet Annika als Tatzeugin über den tödlichen Zwischenfall nicht berichten: Caroline von Behring (Anna von Rosen), Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, erliegt noch am Tatort ihren schweren Verletzungen, das Leben des israelischen Professor Aaron Wiesel (Jackie Jakubowski) hängt an einem seidenen Faden. Da der jüdische Wissenschaftler für seine umstrittene Stammzellenforschung den Nobelpreis für Medizin erhielt, ist das Attentat auf ihn offenbar politisch motiviert.
Während alle Ermittlungen in diese Richtung laufen, vermutet Annika, dass Caroline von Behring nicht zufällig in der Schusslinie war. Ein Gespräch mit deren Kollegin Birgitta Larsén (Ia Langhammer), die anscheinend mehr weiß, als sie sagt, erhärtet den Verdacht. Kurz darauf meldet sich der junge Laborant Isaksson (Karl Linnertorp), der Annika Informationen über den Attentäter verkaufen will. Dazu kommt es nicht, denn der Chemiker stirbt bei einem mysteriösen Unfall. Die Reporterin ist auf der richtigen Spur, ahnt aber nicht, dass sie in Lebensgefahr schwebt.
Darsteller:
Malin Crèpin («Corneli»s) als Annika Bengtzon
Björn Kjellmann («Night Hunt – Die Nacht des Jägers») als Anders Schyman
Leif Andrèe («Kitchen Stories») als Spiken
Erik Johansson («Der Kommissar und das Meer») als Patrik Nilsson
Kajsa Ernst («Codename: Medizinmann», «Die Brandmauer») als Berit Hamrin
Richard Ulfsäter («Patrik», «1.5, Emmas Film») als Thomas Samuelsson
Felix Engström («Kommissar Winter», «Wallander») als Q
Per Graffman («Bei Einbruch der Dunkelheit») als Bernhard Thorell
Björn Granath («Verblendung», «The American») als Ernst Ericsson
Antje Traue («SOKO Köln», «Pandorum») als Kitten
Karl Linnertorp («Die ewigen Augenblicke der Maria Larsson») als Johan Isaksson
Kritik:
So richtig der erwartete Kracher ist die erste der vorläufigen sechs Folgen der neuen Serie «Ein Fall für Annika Bengtzon» nicht geworden. Aber nah dran. Die auftaktgebende Gala ist aufwändig und detailliert inszeniert, die Action überrascht in ihrer Konsequenz und Dynamik und die Darsteller agieren absolut glaubhaft. Allen voran Hauptdarstellerin Malin Crèpin als Titelheldin. Dass es danach erst einmal etwas gemächlicher weiter geht, ist den folgenden Ermittlungen, der Einführung der Charaktere und der Recherche der Reporter geschuldet. Das ist zwar interessant inszeniert, jedoch nicht ansatzweise so packend, wie zum Beispiel bei den «Unbestechlichen» mit Dustin Hoffman und Robert Redford. Es dauert bis etwa zur Mitte der Folge, bis das Tempo wieder anzieht und man ähnlich der «Millenium»-Trilogie in die Geschichte und den Film hinein gesogen wird. Doch dann gibt es kein Halten mehr. Inszenatorisch (Regisseur Peter Flinth zieht alle Register) wie optisch (Kameramann Eric Kress wechselt gekonnt zwischen Hollywood-Style und Kammerspiel) wird hier Vollgas gegeben. Die Bilder sind großartig aufgebaut und werden mit Details und Informationen aufgeladen. So funktioniert gutes Fernsehkino.
An vorderster Darstellerfront überzeugt Hauptdarstellerin Malin Crèpin als Annika Bengtzon, die von einer großartigen Schar Schauspieler unterstützt wird und immer wieder den Ball zugespielt bekommt. Hervorzuheben ist hier eindeutig Killerin Kitten-Darstellerin Antje Traue, die physisch wie emotional das volle Programm bietet und als eiskalter Profi über – vielleicht etwas übertrieben viele – Leichen geht. Für einen Fernsehfilm türmen sich hier tatsächlich etwas zu viele Leichen – deswegen wohl auch die späte Ausstrahlung.
Bleibt festzuhalten, dass mit der neuen Serie «Ein Fall für Annika Bengtzon» und deren erster Folge „Nobels Testament“ ein optisch wie inhaltlich spannendes und überraschend schroffes Serien-Highlight angestoßen wurde. Man darf auf die weiteren Folgen gespannt sein.
Das Erste zeigt «Ein Fall für Annika Bengtzon - Nobels Testament» am Donnerstag, 28. März 2013 um 21.45 Uhr.