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Der Quotenmeter.de-Programmguide zu Ostern

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Keine Lust, alleine auf eine österliche Eiersuche durch das Fernsehprogramm zu gehen und Gefahr zu laufen, nur faule Eier zu entdecken? Keine Sorge: Quotenmeter.de hat die versteckten Leckereien zum TV-Ostern 2013 für Sie rausgesucht!

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Nervenkitzel am Sonntag


Welcher Horror-Geschmack soll es sein? Am Ostersonntag dürfen sich Fans des Schauerkinos zwischen vollauf unterschiedlichen Filmen entscheiden. kabel eins setzt in der Primetime auf ein Double Feature unterschätzter Filme des gefallenen Ex-Regiewunderkinds M. Night Shyamalan. Ab 20.15 Uhr ist der seinerzeit an den kommerziellen Erwartungen gescheiterte, nunmehr von Liebhabern dramatischer Superheldenfilme gewürdigte «Unbreakable» zu sehen, in dem Bruce Willis einen Mann spielt, der zur ihn überfordernden Erkenntnis kommt, dass er schwer verwundbar und somit eine Art Superheld ist. Shyamalan nahm für diese Geschichte die üblichen dramaturgischen Eckpfeiler des ersten Aktes einer Superhelden-Origin-Story und streckte sie über die Laufzeit eines abendfüllenden Kinofilms, um so ein intensiveres, kargeres und so nervenaufreibenders Bild der Heldenwerdung zu zeichnen. Ab 22.15 Uhr dürfen sich TV-Nutzer dann erneut einen Eindruck von «The Village» verschaffen, dem Mysterythriller, der Shyamalans Absturz in Sachen Kritikerliebe und Publikumsakzeptanz markierte, jedoch auch einige sehr große Verteidiger unter Filmkritikern hat. Einer der schlechtesten Big-Budget-Filme aller Zeiten oder ein eiskalt-schauriges Stück Politparabel mit poetischem Charakterdrama im dramaturgischen Gewand eines Horrorfilms? Jeder darf für sich selbst entscheiden …

Wer sich dank «Die Legende von Aang» nicht mehr guten Gewissens in die Nähe eines Shyamalan-Films traut, kann alternativ um 20.15 Uhr Tele 5 einschalten, wo «American Werewolf» zu sehen ist. Der durch die filmische Enttäuschung «Blues Brothers 2000» völlig untergegangene Regisseur John Landis schuf mit diesem Kultfilm von 1981 eine der einprägsamsten Horrorkomödien aller Zeiten, deren Makeup-Effekte noch heute zu erstaunen wissen und die genauso erschreckend wie humorvoll ist. Ab 0.10 Uhr holt schlussendlich das ZDF den Hitchcock-Klassiker «Vertigo» aus dem Archiv. Vergangenes Jahr überholte der kunstvoll gefilmte Thriller Orson Wells' «Citizen Kane» als der von Kritikern am meisten geachtete Film aller Zeiten – Anlass genug, ihn sich anzuschauen. Sei es zum ersten, zweiten oder hundertfünfundachtzigsten Mal!

Disney, Disney, Disney


Marktführer RTL lässt dieses Jahr seine größten Ostergeschenke vom Disney-Konzern liefern. Im Vorfeld des Disney-Tages am Ostermontag zeigt der Kölner Privatsender bereits am Ostersonntag ab 20.15 Uhr das computeranimierte Meisterwerk «Rapunzel», das die klassische Disney-Märchenformel nimmt, etwas modernen Pixar-Humor hinzufügt und die Geschichte der blonden Prinzessin aus dem einsamen Turm in atemberaubenden Bildern neu erzählt (mehr zum Film). Am Ostermontag beginnt der Disney-Marathon um 10.15 Uhr mit dem visuell und akustisch überragenden «Der Glöckner von Notre Dame» von 1996, ehe es mit «Tarzan» (ab 11.45 Uhr) und «Mulan» (ab 13.20 Uhr) weitergeht. Zur besten Sendezeit geht dann Pixars Oscar-Gewinner «Oben» an den Start – und auch wenn nach dem rührenden Intro der Tonfall des Films nicht durchgehend trittsicher bleibt, gehört das herzliche Abenteuer zu den stärksten Filmen aus der Trickschmiede.

Alternativ geht ebenfalls ab 20.15 Uhr auf Sat.1 die Saga rund um Captain Jack Sparrow in die nächste Runde. «Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt» fand vergangenes Jahr Eingang in die vom hoch angesehenen Filmmagazin „Sound & Sight“ veröffentlichte, von Kritikern aus aller Welt gewählte Top 1.000 der besten Filme aller Zeiten – wer also seit seinem Kinobesuch einen bitteren Nachgeschmack von diesem Piratenbombast beibehalten hat, sollte sich vielleicht erneut in die verfluchte Karibik wagen, um zu überprüfen, ob er der 300-Millionen-Dollar-Produktion nicht vielleicht unrecht tat.

Und noch mehr Highlights am Ostermontag


ProSieben hebt sich den Höhepunkt seines Osterprogramms für Montag um 20.15 Uhr auf: Danny Boyles mitreißendes, in einem einfallsreichen, eklektischen Stil inszeniertes Abenteuerdrama «127 Hours» sackte sechs Oscar-Nominierungen ein, darunter für den besten Film und den besten Hauptdarsteller. Die Geschichte eines jungen Kletterers, der in einer Felsspalte irgendwo in der Wüste Utahs eingeklemmt wird, ist berührend, spannend und dank des von James Franco treffend vermittelten Galgenhumors obendrein noch witzig. Auch Super RTL verschießt zu dieser Sendezeit sein stärkstes Pulver und zeigt die für neun Emmys nominierte Fantasy-Miniserie «Tin Man» aus dem Jahr 2007. Die moderne Neuerzählung des «Zauberer von Oz» mit «New Girl»-Star Zooey Deschanel fügt Elemente des Steampunks und Sci-Fi-Aspekte in die Welt von Oz ein und begeht den schwierigen Grat, bezaubernd und dennoch nachdenklich und vergleichsweise düster zu sein.

Für die nötige Prise Kultur im Osterprogramm sorgt schon ab 18.15 Uhr 3sat mit der Baden-Badener Neuinszenierung von Mozarts «Die Zauberflöte» sowie ab 23.15 Uhr mit dem Drama «Moonlight Mile». Das Romantikdrama mit Jake Gyllenhaal handelt von einem jungen Mann, dessen Verlobte kurz vor der geplanten Hochzeit erschossen wird und baute sich dank Gyllenhaals facettenreichem Spiel sowie der auserlesenen Songliste auf dem Soundtrack seit seinem Kinostart anno 2002 trotz mieser Kinoeinnahmen ein treues Kultpublikum.

So weit ist «Blood Tea ans Red String» bislang leider nicht. Der in 13 Jahren mühevoller Kleinarbeit produzierte Puppentrick ist ab 4.35 Uhr im Nachtprogramm von ZDFkultur zu sehen und wird somit nur wenige neue Fans erhaschen können. Regisseurin Christine Cegavske schuf mit diesem 70-Minüter ein morbides und fantasievolles Märchen für Erwachsene, in dem drei Mäuse ungewöhnlichen Wesen die Aufgabe erteilen, eine Marionette anzufertigen. Surreal und grotesk, ohne anstößig oder wahnsinnig zu sein, stellt dieser Beginn einer geplanten Trilogie einen aus der Zeit gefallenen Pflichtfilm für jeden eingefleischten Animationsfilm-Liebhaber dar.

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