Mehr als die Hälfte der 31 Spiele der Fußball-EM Euro 2004 hat weltweit mehr als 93 Mio. Seher verzeichnet. Jedes Match wurde von durchschnittlich 80 Mio. Menschen gesehen, berichtet der Media Guardian. Das ergibt somit mehr Awareness als bei der Super-Bowl. Medienbeobachter haben 52 Märkte in 49 Ländern beobachtet und Informationen erhoben. Die Euro 2004 war für Werber und Sponsoren somit eine einzigartige Gelegenheit, mit einem Schlag zig Mio. Menschen zu erreichen. Acht Haupt-Sponsoren, unter ihnen auch McDonalds und Coca-Cola, haben jeweils mehr als 15 Mio. Dollar für die Präsenz bei der Euro 2004 bezahlt.
Fußball-Zuseher würden zusätzlich der sonst weit verbreiteten Fragmentierung des Fernsehpublikums entgegenwirken und eine homogene Zielgruppe darstellen, so die Experten. Einziger Nachteil: Bei Fußballübertragungen gibt es nur wenige Unterbrechungen und viele Übertragungen werden von werbefreien, öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten durchgeführt. Bei der Super-Bowl zahlen Werber bis zu 2,4 Mio Dollar für einen 30- Sekunden-Spot, wobei diese jedoch regelmäßige Werbeunterbrechungen beinhaltet.
Die Zahlen der Medienbeobachter sind noch nicht zur Gänze ausgewertet, da noch Daten aus Russland fehlen, wo um die 27 Mio. Menschen die ersten Spiele der Euro 2004 sahen. Das Finale vom letzten Sonntag dürfte Zuseherzahlen von bis 150 Mio. Menschen generiert haben. Diese Erhebungen inkludieren nicht all jene, die in Restaurants und Bars die Spiele verfolgt haben. Alleine das Match Frankreich gegen England wurde von 118 Mio. Menschen gesehen und das von Deutschland gegen Holland von 111 Millionen.
Im Vergleich zur WM von 2002 waren die Zuseher wesentlich mehr, weil die damalige Zeitverschiebung ungünstige Sendezeiten nach sich zog. Die Euro 2004 übertraf bei den Zuschauerzahlen die EM von 2000 um 15 Prozent, wenn man den vorläufigen Zahlen glauben darf. Insgesamt haben um die 2,5 Mrd. Menschen das Turnier verfolgt haben. (pte)