«Oblivion»
Über den Wolken liegt die Basis von Jack (Tom Cruise) und Victoria (Andrea Riseborough), die mit Hilfe mechanischer Drohnen den Abbau wichtiger Rohstoffe für den Aufbau einer neuen Zivilisation auf einem anderen Planeten überwachen. Nach einem Krieg mit außerirdischen Invasoren ist die Erde im Jahr 2077 verwüstet und bis auf wenige versprengte Aliens völlig entvölkert. Als eines Tages ein Raumschiff vor ihren Augen abstürzt, zerstört dessen Fracht Jacks Weltbild, beginnt er seine Mission zu hinterfragen, an der seine Partnerin unerschütterlich festhält.
Ob der neueste Science-Fiction-Film mit Tom Cruise lohnenswert ist, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Redakteurin Antje Wessels in ihrer Kinokritik.
OT: «Horizons» von Joseph Kosinski; mit Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Andrea Riseborough, Nikolaj Coster-Waldau und Zoe Bell
«Kiss the Coach»
Als Fußballer war George Dryer (Gerard Butler) ein Star, als Ehemann und Familienvater aber versagte er nach dem vorzeitigen Ende seiner Profikarriere an allen Fronten. Kurz bevor seine Ex-Frau Stacie (Jessica Biel) den Sprung in eine zweite Ehe wagen will, versucht George wieder eine aktivere Rolle im Leben seines Sohns zu spielen. Als er sich überreden lässt, das Team zu coachen, in dem auch sein Junge Fußball spielt, erregt das schottische Naturwunder nicht nur das Interesse von Stacie, sondern auch anderer attraktiver Fußballmütter.
Mit sehr durchwachsenen Filmkritiken wird diese Fußballkomödie bedacht. Die moviejones.de-Redaktion kritisiert insbesondere "das laue Drehbuch von Robbie Fox", gegen das die sehr namhafte Besetzung regelrecht "anspielen" müssen. Zudem nehmen "gerade die eher komödiantisch angelegten Figurenzeichnungen dem arg vorhersehbaren Machwerk die Tiefe, die es sonst hätte haben können. Für eine Komödie ist der Film aber wiederum nicht witzig genug." Deshalb handle es sich hierbei um keinen Film, "den man in Erinnerung behalten wird, höchstens als Beispiel für verschenktes Potenzial". Noch härter geht Martin Beck von kino-zeit.de mit dem Streifen ins Gericht, denn dieser sei "von vorne bis hinten einfach nur schlecht und überzeugt weder als Sportfilm noch als romantische Komödie und Familie" - er stolpere viel mehr "ständig über die eigenen Füße und wirkt so verplant bis lustlos, dass man selbst während eines Langstreckenflugs nicht dranbleiben würde". Deshalb bekomme «Kiss the Coach» "die rote Karte". Und auch Andreas Staben von filmstarts.de zieht ein negatives Fazit, denn "die dick aufgetragenen Beschwörungen des Familienideals von (biologischem) Vater, Mutter und Kind sind in ihrer Einseitigkeit wenig überzeugend" und auf "romantische Funken" warte man hier vergebens. Die Attraktionen des Films liegen seines Erachtens "außerhalb der Haupthandlung" bei den zahlreichen Gastauftritten, die hin und wieder "Pepp in die Angelegenheit" bringen.
OT: «Playing For Keeps» von Gabriele Muccino; mit Gerard Butler, Jessica Biel, Catherine Zeta-Jones, Dennis Quaid, Judy Greer und Uma Thurman
«Ginger & Rosa»
London 1962: Die beiden Freundinnen Ginger (Elle Fanning) und Rosa (Alice Englert) rebellieren gegen Eltern und gesellschaftlichen Mief, schwänzen die Schule, ziehen mit Jungs um die Häuser. Liebe, Politik, Religion, sie teilen alles und wollen nicht so sein wie ihre Mütter. Doch während Ginger sich politisch gegen den Atomkrieg engagiert und die Welt retten will, beginnt Rosa mit deren Daddy eine heiße Affäre. Ihre "ewige" Freundschaft bricht auseinander.
Das im London der 1960er-Jahre spielende Drama kommt bei der Kritik sehr gut weg. Den für das Filmmagazin moviemaze.de tätige Benjamin Schieler hat die junge Elle Fanning begeistert, sie sei "für die Rolle der verzweifelten Jungpoetin eine Traumbesetzung". Allerdings könne sie nur so brillieren, "weil das Gemisch von Potters Figuren explosiv ist. Jede trägt eine kleine Bürde, jede folgt einer eigenen Philosophie." Somit sei alles in allem ein "mit starken Bildern gespickter Film über das Große im Kleinen und über die Kollision von Weltanschauungen" entstanden. Nicht ganz so begeistert ist Maurice Lahde von critic.de, da man als Zuschauer trotz des "meisterhaften" Schauspiels von Fanning "den Kinosaal etwas mürrisch" verlasse. "Von der ästhetischen Leichtigkeit und Musikalität, mit der frühere Potter-Filme wie «Yes» oder «Orlando» ihren Hang zur Thesenhaftigkeit inszenatorisch ausglichen, ist «Ginger & Rosa» weit entfernt. Es ist, als würde man 85 Minuten mit moralischem und dramatischem Ballast beladen, ohne am Ende recht zu wissen, wohin damit." Alexandra Seitz von ray-magazin.at wiederum lobt, dass die Regisseurin ihrer Hauptdarstellerin "genügend Interpretationsspielraum gibt, um in der Rolle der Ginger ein ganz fabelhaft subtiles Charakterporträt zu schaffen", da sie "ein eigenes Drehbuch als Abfolge visuell elaboriert gestalteter Episoden inszeniert, in denen vieles unausgesprochen bleibt".
OT: «Ginger & Rosa» von Sally Potter; mit Elle Fanning, Alice Englert, Christina Hendricks, Annette Bening, Alessandro Nivola und Timothy Spall
«Thor - Ein hammermäßiges Abenteuer»
Der tölpelhafte Bauernjunge Thor leidet darunter, dass sich sein Vater Odin, Gott aller Götter, vorzugsweise mit Freya, Göttin der Liebe, in Walhalla vergnügt, anstatt sich um seinen Sohn zu kümmern. Als Thor durch Zufall in den Besitz eines Hammers kommt, der nicht nur sprechen kann, sondern auch magische Kräfte besitzt, avanciert der liebenswerte Verlierer nach und nach zum strahlenden Helden, der es versteht, der Macht des Bösen in Gestalt der hässlichen Unterwelthexe Hel Einhalt zu gebieten.
Mit diesem Animationsfilm über den nordischen Donnergott Thor kommen die Macher bei der Kritikerzunft alles in allem nur durchschnittlich an. Laut filmstarts.de-Redakteur Christian Horn sei die "wenig inspirierte ästhetische Umsetzung dieser Geschichte" ein deutlicher Makel, während die "viel zu sterilen, regelrecht 'entvölkerten' Computeranimationen meilenweit hinter dem Standard von Pixar, Dreamworks und anderen A-Studios zurückbleiben". Als Pluspunkt kann er dem Film zurechnen, dass er "ganz jungen Kindern einen allerersten Einblick in die nordische Mythologie gewährt und den heranwachsenden Thor als Held mit Ecken und Kanten modelliert, der als sympathische Identifikationsfigur mit den richtigen Idealen taugt". Die Deutsche Film- und Medienbewertung hält den Film hingegen für "besonders wertvoll".
OT: «The Legends of Valhalla - Thor» von Toby Genkel und Oskar Jonasson; im Original gesprochen von Justin Gregg, Paul Tylak, Nicola Coughlan, Liz Lloyd und Alan Stanford