Die ARD prescht in der Debatte um die öffentlich-rechtlichen Digitalsender nach vorne – und will das Angebot deutlich verschlanken. Wie der Senderverbund am Montagnachmittag vorschlug, sollen aus aktuell sechs Sendern fortan nur noch drei werden. Für diese umfassende Reform haben sich die Intendantinnen und Intendanten auf einer Sitzung in Berlin entschieden.
Und so soll das Digitalangebot, das ARD und ZDF eng kooperierend betreiben sollen, fortan aussehen. Auf Basis der bisherigen Kanäle ZDFkultur (den das ZDF so schnell wie möglich einstellen möchte) und EinsPlus soll ein gemeinsames Programm für die 14- bis 29-Jährigen entstehen. Auch das ZDF ist für einen solchen Jugendsender, hält einen Start unter anderem aus finanziellen Gründen aber frühestens im Jahr 2017 für möglich. Die ARD hat andere Vorstellungen, möchte „dieses gesellschaftlich wichtige Programmvorhaben“ nicht für Jahre auf’s Eis legen.
Ein zweiter Sender soll die Altersklasse 30 bis 49 Jahre ansprechen – hierfür sollen die Sender ZDFneo und EinsFestival zusammengelegt werden. Im Newsbereich könnte sich die ARD eine Zusammenlegung der Sender ZDFinfo und tagesschau24 vorstellen. Dies biete zugleich die Chance zu einer weiteren Profilschärfung der schon bestehenden Gemeinschaftsprogramme Phoenix und 3sat, heißt es aus Berlin. Die ARD will die neue Aufstellung an digitalen Programmen durch die aktuell bewilligten finanziellen Mittel finanzieren.
Lutz Marmor, der Vorsitzende der ARD, hat die entsprechenden Konzepte schon mit ZDF-Intendant Thomas Bellut besprochen – vorerst allerdings nur telefonisch. Marmor habe dem ZDF weitere Gespräche angeboten. Am Mittwoch sollen weitere Details des Konzepts auf einer Pressekonferenz erläutert werden.
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