Deutschland hat eine ehrenwerte und seltenerreichte Schauspielerin verloren. Wie die "Bild" berichtete, ist die als "Mutter der Nation" bekannt gewordene Inge Meysel am Samstagabend in ihrem Haus in Bullenhausen bei Hamburg gestorben. Sie wurde stolze 94 Jahre alt. «Inge starb friedlich im Schlaf. Sie hatte keine Schmerzen, als sie von uns gegangen ist», teilte Peter Knuth von dpa gegenüber der "Bild am Sonntag" mit. "Sie hat einen Herzstillstand erlitten". Schwer zu schaffen machten ihr zudem in letzter Zeit die Folgen eines Oberschenkeltrümmerbruchs. Ihr Zustand hatte sich seit dem vergangenem Monat dramatisch verschlechtert.
Inge Meysel war ein Naturtalent und stand bereits mit drei Jahren als Engel in der Oper "Hänsel und Gretel" auf der Bühne. Ihre Karriere begann 1930 in Theatern in Zwickau, Berlin und Leipzig. Durch die Nazis wurde diese allerdings vorzeitig beendet, bis sie in den Sechziger Jahren unter anderem in «Die Unverbesserlichen» als Käthe Scholz auftrat. In der damaligen Zeit begeisterte sie ein Millionenpublikum, dass ihr bis heute die Treue hielt.
Seit ca. 45 Jahren war Meysel dann fast ausschließlich für das Fernsehen tätig. Auch Rollen in Filmen über das Sterben schreckte die sympathische Oma nicht ab: So stand sie beispielsweise 1990 für "Kein pflegeleichter Fall" oder 1998 für "Das vergessene Leben" vor der Kamera. Ihre lezte Rolle im Fernsehen spielte sie in dem ARD-Krimi «Polizeiruf 110» in der Folge "Mein letzter Wille". (spiegel/mar)