Dass Frauen in Hollywood einen schwierigen Stand haben, ist längst bekannt. In der 85 Jahre umfassenden Geschichte der Academy Awards gewann bislang nur eine einzige Frau den Regieoscar, in Actionfilmen stellen Frauen häufig nur hilfloses, schmückendes Beiwerk und der Markt für speziell an Männer gerichtete Filme ist um einiges breiter als der Markt für Filme, die stärker auf Frauen abzielen.
Dass auch nach dem universalen Kinoerfolg von Filmen wie «Brautalarm» (Foto), der «Twilight»-Saga und «Die Tribute von Panem», die allesamt Frauen als Protagonisten hatte, Studiobosse vor Geschichten zurückschrecken, in denen keine Männer als Helden auftreten, erntete im Rahmen der CinemaCon in Las Vegas harsche Kritik. Auf der Convention sprachen Produzentin Nina Jacobson, Fox-Chefin Vanessa Morrison, Amy Miles von Regal Entertainment sowie Schauspielerin Geena Davis und «Brautalarm»-Regisseur Paul Feig über die wirtschaftlichen Vorurteile, die in Hollywood gegenüber „Frauenfilme“ herrschen.
So beklagt Jacobson, dass die Gier nach leicht zu vermarkteten Franchises „viel Abwechslung aus dem Filmmarkt drängte“ und auch die „Furcht vor zu hohen Dreh- und Marketingkosten“ die Entscheidungen der Studiobosse beeinflussen würde. Feig ergänzt, dass Hollywood bereits viele Schauspieler zu international berühmten Marken aufgebaut hat, während es nur wenige Frauen gäbe, die diese Wirkung hätten. Zugleich würden viele von Frauenrollen getriebene Filmideen abgelehnt, weil es keinen Star gebe, den man darin besetzen könnte. „Ich strebe verzweifelt danach, dies zu ändern“, beteuert Feig.