Die «Scary Movie»-Reihe in den deutschen Kinos
- Teil 1: 3,4 Millionen Besucher
- Teil 2: 1,8 Millionen Besucher
- Teil 3: 2,3 Millionen Besucher
- Teil 4: 1,3 Millionen Besucher
Springen wir ins Jahr 2013: Die Humor-Legastheniker Aaron Seltzer & Jason Friedberg zerstörten mit «Date Movie», «Meine Frau, die Spartaner und ich» und Co. in der Zwischenzeit den letzten Rest von Respekt, an dem sich die Kunst der Filmparodie klammern konnte. Mit «The Cabin in the Woods» schufen Drew Goddard mit Joss Whedon wiederum einen findigen Metakommentar auf das Horrorgenre, der um einiges lustiger war, als sämtliche Parodiefilme der vergangenen Jahre zusammengenommen. Allein schon auf dem Papier wirkt die Vorstellung eines «Scary Movie 5» wie ein Anachronismus. Ein Gefühl, das beim Anschauen der 20-Millionen-Dollar-Produktion, wenngleich aus anderen Gründen, bestätigt wird: Die größten Parodieziele sind das im Internet und in TV-Sketchshows bereits rauf und runter verballhornte «Paranormal Activity»-Franchise, der viel gehypte, aber schnell vergessene Schocker «Mama» und der nur peripher in das Beuteschema der Filmreihe passende «Planet der Affen – Prevolution». Neue, treffende Seitenhiebe auf die aktuelle Popkultur, und speziell auf das Horrorgenre, darf man da nicht erwarten.
Aber der Reihe nach: «Scary Movie 5» beginnt mit Charlie Sheen und Lindsay Lohan, gespielt von sich selbst, die mit der Absicht, ein Sexvideo zu drehen, gemeinsam im Bett liegen. Als ein Dämon den beiden abgewrackten Stars einen Strich durch die Richtung macht, verschiebt sich der Fokus auf drei Kinder, auf die Sheen eigentlich hätte aufpassen sollen, nun aber in einer Waldhütte verwildern. Als sie aufgefunden werden, vereinen die Behörden sie mit ihrer restlichen Familie, aber da das junge Pärchen Jody (Ashley Tisdale) & Dan (Simon Rex) nicht so wirkt, als sei es der Aufgabe gewachsen, wird es verpflichtet, in ein kameraüberwachtes Haus zu ziehen. Dort angekommen häufen sich die übernatürlichen, schaurigen Ereignisse …
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Noch anstrengender sind Momente, in denen die Filmemacher sich ihre Herangehensweise ausgerechnet bei Seltzer & Friedberg abschauen und das bloße Erwähnen eines anderen Films für eine Pointe halten. So diskutieren Snoop Dogg und ein Rapperkollege zu Beginn des Films „Wir müssen in diese Hütte im Wald!“ – und die Inszenierung verkauft dies als Parodie auf «The Cabin in the Woods». Auf einem ähnlich sinnlosen Niveau eröffnet die «Black Swan»-Parodie: Für mehrere Sekunden imitiert «Scary Movie 5» die Wackelkamera-Nahaufnahmen von Natalie Portmans Hinterkopf, wann immer ihre Figur zu den Ballettproben geht. Einen Gag kann man in dieser Sequenz genauso wenig ausmachen wie in der forcierten Persiflage des Bestsellers «50 Shades of Grey».
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Die vereinzelten Treffer genügen aber nicht, um die Durststrecken des Films vergessen zu machen. Zu viele Gags führen ins Nichts oder sind vorhersehbar, und wer eine satirische Auseinandersetzung mit dem Genre erwartet, ist eh falsch in diesem Film. Wer allerdings eine große Schwäche für die «Scary Movie»-Reihe hat, kann einen sehr vorsichtigen Blick am vergünstigten Kinotag oder auf DVD riskieren. Vereinzelte Schmunzler sind ja schlussendlich doch vorhanden. Grobe Faustregel: Wer bei «Scary Movie 4» lachen konnte, wird auch «Scary Movie 5» nicht völlig hassen.