Mit nur 67 Lebensjahren ist der langjährige NDR-Mitarbeiter Horst Königstein am Sonntag nach langer Krankheit verstorben. Dies nimmt der öffentlich-rechtliche Sender zum Anlass, sein Mittwochprogramm kurzfristig zu ändern und ab 23:50 Uhr drei seiner Filme auszustrahlen. Zunächst wird das Dokudrama «Ich, Ringo und das Tor zur Welt» gezeigt, in dem Matthias Brandt und Tom Schilling in die Rolle Königsteins schlüpfen. Ab 1:20 Uhr zeigt man dann den 1976 produzierten Dokumentarfilm «Die Leute vom Mümmelmannsberg», bevor schließlich um 3:05 Uhr noch der fiktionale Stoff «Hamburger Gift» zu sehen sein wird.
Beim breiten Publikum hat sich der Name Königstein in den vergangenen 40 Jahren seiner NDR-Tätigkeit keine allzu große Popularität aufbauen können. Doch neben der Etablierung des Dokudramas als Genre des deutschen Fernsehfilms machte er sich häufig durch die filmische Darstellung politischer Stoffe verdient. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Todesspiel» über die RAF und «Die Staatskanzlei» über den geheimnisvollen Tod Uwe Barschels.
Den hoch angesehenen Grimme-Preis erreichte Königstein durch die Zusammenarbeit mit Heinrich Breloer im 2001 produzierten Dreiteiler «Die Manns - Ein Jahrhundertroman». Bereits im Jahr 2010 beendete er seine hauptamtliche Tätigkeit als Redakteur des Norddeutschen Rundfunks.