Hingeschaut

Die Mädels sind der Schlüssel

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Starke Quoten für «Germany’s Next Topmodel»: ProSieben hat eine neue Staffel bestellt. Warum aber feiert die Show mit Heidi Klum in diesen Wochen wieder neue Erfolge?

Heidi Klum hat mit ihrer Präsenz und ihrem Charme «Germany's next Topmodel» in der achten Staffel wieder zu einem großen Erfolg für ProSieben gemacht. Ich freue mich sehr auf die nächste Staffel mit ihr. Lovelyn hat das Finale gerockt. Sie hat eine wunderbare Ausstrahlung und ist zu Recht «Germany's next Topmodel 2013».
ProSieben-Chef Wolfgang Link
Am Donnerstagabend endete die achte Staffel der Casting-Show «Germany’s Next Topmodel» mit dem Sieg der erst 16 Jahre alten Lovelyn – und somit auch eine Staffel, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Dass Heidi Klum um kurz vor 23.00 Uhr eine neue, neunte Staffel für 2014 versprach, dürfte unter anderem dem geschuldet sein, dass es zuletzt hauptsächlich Höhen gab. Die Zuschauerzahlen und Marktanteile in der für ProSieben wichtigen Zielgruppe hatten sich deutlich gesteigert und wieder ein Niveau erreicht, das man aus besseren Zeiten des Formats kennt. Dass der Staffelschnitt dennoch nicht an den des Vorjahres heranreicht, liegt an einem verhaltenen Start.

Tiefen hatte die Sendung aber auch schon vor der TV-Premiere. Heidi Klum höchstpersönlich – und Insider wissen, welchen Einfluss sie und ihr Vater versuchen auf das Format auszuüben – hatte sich über den neuen Produzenten beschwert. Rückblick: Nach sieben Staffeln trennte sich ProSieben von der Produktionsfirma Tresor TV, die neben den «Topmodels» auch «Popstars» machte oder ProSieben-Nachmittagshits wie «Die Abschlussklasse». Stattdessen hatte der bisherige Co-Produzent Red Seven, ein zu ProSiebenSat.1 gehörendes Unternehmen, nun das alleinige Sagen.

„Da ich mit meinem Namen dahinter stehe, möchte ich niveaulose Sachen einfach nicht machen. Ich persönlich stehe ja nicht auf Trash-TV oder bunte Vögel, die in die Show geschoben werden. Ich mag es gerne real“, ließ sich das Model Anfang dieses Jahres zitieren. Oftmals habe sie gegenüber RedSeven ein Veto einlegen müssen. Anscheinend hat das ganz gut geklappt, denn dass «Germany’s Next Topmodel» im Jahr 2013 trashiger oder niveauloser geworden ist, kann man nicht behaupten.

Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall: Dem neuen Produzenten gelang es vor allem in den zurückliegenden Wochen gut die Charaktere der verbliebenen Mädels herauszuarbeiten, diese natürlich in gewissem Maße zu inszenieren und geschickt über eine Zusammenarbeit mit der „Bild“ zu promoten. Der Erfolg dieser Staffel also hängt vor allem mit den Kandidaten zusammen. Das ist eine alte TV-Weisheit, die aber keinen Freifahrtschein für die 2014er-Staffel bedeutet. RedSeven wird im Vorfeld wieder gute (und teure) Casting-Arbeit leisten müssen – denn schlechte Kandidaten können die Quotenkurve rasant zur Umkehr bewegen. Natürlich: Spektakuläre Shoots und ein guter Gesamtlook des Formats spielen obendrein eine Rolle.

Wer letztlich neben Klum in der Jury sitzt – auch das ist noch offen – gerät dabei inzwischen relativ zur Nebensache. Der Fotograf Enrique Badulescu, der Thomas Rath ersetzte, blieb in zahlreichen folgen blass. Er konnte sich nicht als der Paradies-Vogel etablieren wie das einst einem Jorge oder Bruce gelang. Aber egal. Im Zentrum stehen die Mädels. Und von dem her wird sich RedSeven nicht in erste Linie um seine Juroren kümmern müssen – zumindest so lange Heidi Klum an Bord bleibt. Das aber steht vollkommen außer Frage.

ProSieben zumindest kann sich und RedSeven-Chef Jobst Benthues auf die Schultern klopfen. In Fachkreisen ist die Quotendiskussion von «Topmodel» erst einmal beendet. Und das heißt in Zeiten, in denen Casting-Shows wie «DSDS», «X-Factor» oder international «Idol» teils massive Probleme haben, so einiges.

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