Popcorn & Rollenwechsel

00Mendes

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Der Name ist Mendes, Sam Mendes: Bonds Zukunft wird von dem Mann geleitet, der 007 zu einem Milliarden-Dollar-Jäger machte.

Die Zukunft der James-Bond-Reihe wurde in den vergangenen Wochen umgeschrieben. Nachdem Sam Mendes, der Regisseur des Milliarden-Dollar-Megaerfolges «Skyfall», absagte, kam «Inception»-Genie Christopher Nolan für den nächsten Bond-Film ins Gespräch. Wenige Tage später wurde eine Liste möglicher Regisseure für den 24. offiziellen Film von 007 bekannt – auf welcher Nolan allerdings fehlte. Stattdessen tummelten sich Nicolas Winding Refn, Ang Lee, Tom Hooper, David Yates und Shane Black auf dieser bunt gemischten Auswahl. Doch noch ehe sich Filmfans gepflegt darüber austauschen konnten, welche dieser Kandidaten eine gute Wahl wären und welche nicht, änderte Sam Mendes seine Meinung und brachte sich wieder ins Spiel.

Nun ist die Rede davon, dass Sam Mendes den nächsten und höchst wahrscheinlich auch den übernächsten Bond-Film inszeniert. Damit wäre der «American Beauty»-Regisseur der erste Bond-Filmer seit John Glen (dem einzigen Bond-Regisseur in den 80ern), der drei Mal hintereinander die Fäden hinter einem 007-Einsatz zieht. Meiner Ansicht nach eine wundervolle Wahl. Mendes ging in «Skyfall» geradezu auf und erschuf sich als Dirigent großer, explosiver Bilder neu und hauchte Daniel Craigs Bond nach dem verwackelten, unsteten «Ein Quantum Trost» neue Energie ein. Es wäre spannend zu verfolgen, was Mendes in zwei weiteren Bond-Blockbustern abliefern kann.

Bei den vielen Kandidaten der letztlich verworfenen Shortlist sieht es dagegen anders aus. Zwar wären auch sie aufregende Kandidaten, jedoch bin ich ganz persönlich viel neugieriger darauf, was diese Regisseure außerhalb des 007-Korsetts erschaffen werden. Sie für mehrere Jahre an Bond zu „verlieren“, der in Mendes bereits einen idealen Regisseur für seine nächsten Einsätze gefunden hat, wäre verschenktes Talent. Shane Black stellte mit «Iron Man 3» erst neulich ein Franchise auf den Kopf und ist sehr gut in stark augenzwinkernden Actionfilmen aufgehoben – somit wäre er perfekt für Pierce Brosnans Bond gewesen, auf dem Regiestuhl eines Craig-Bonds muss ich ihn dagegen nicht haben. David Yates, der die «Harry Potter»-Saga abrundete und adäquat über die Zielgerade brachte, hätte die Erfahrung mit Blokbuster-Budgets und großen Actionsequenzen, jedoch würde ich mich mehr freuen, wenn er demnächst einen weiteren Fantasyfilm in Angriff nimmt, statt bei Bond zu landen. Bei Tom Hooper bin ich eher auf sein nächstes Drama gespannt, ebenso wie bei Ang Lee.

Ein Bond-Film von «Drive»-Regisseur Nicolas Winding Refn wiederum wäre sehr, sehr interessant. Doch nach «Skyfall» ist es zu spät für einen kleinen, dreckigen Bond. Vielleicht nach der Mendes-Trilogie? Dann meinetwegen auch mit Ryan Gosling als Hauptdarsteller. Bis dahin soll sich Refn in seinen (semi-)unabhängig produzierten Filmen austoben. Da hat er mehr künstlerische Freiheit – und die nutzt Refn zu sehr aufregenden Ergebnissen. Somit muss ich ihn nicht an Bord des Bond-Dampfers sehen.

Kurzum: Es läuft doch super, für den britischen Agenten. Er blockiert keine Regisseure, die in der Produktionszeit eines Bond-Filmes sonstige reizvolle Produktionen schaffen könnten – und hat dennoch keinen Auftragsfilmer aus der zweiten Reihe hinter sich, sondern einen Spitzenregisseur, der ihm noch zwei neue Abenteuer spendiert. Gut gespielt, Bond. Gut gespielt ...

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