Zur Person: Kai Pflaume
Kai Pflaume, geboren 1967 in Halle (Saale), gehört zu den beliebtesten TV-Moderatoren Deutschlands. Seine Fernsehkarriere startete 1993 mit der Moderation von «Nur die Liebe zählt». Von 1996 an moderierte er schließlich zahlreiche weitere Formate für Sat.1, darunter auch «Die Comedy-Falle». 2011 wechselte Pflaume nach vielen Jahren in die ARD, wo er sich inzwischen zu einer Allzweck-Waffe entwickelt hat.«Zeig mir Deine Welt» ist ja ein neues Format und drei der vier Folgen werden im Vorabend laufen. Ein weiteres Format ist in Arbeit. On Air wird die Sendung aber erst gehen, wenn wir der Meinung sind, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist und wir alle ein gutes Gefühl haben. Uns treibt da keine Eile, die Rahmenbedingungen müssen einfach stimmen. Wichtig ist, dass wir von dem, was wir machen werden, überzeugt sind.
Können Sie vielleicht verraten, ob es denn nochmal in Richtung Quizshow gehen wird?
Nein, das definitiv nicht. Mir persönlich machen auch andere Bereiche mehr Spaß. Deshalb stellen wir da jetzt ganz klar andere Themen in den Fokus.
Was konkret macht Ihnen noch größeren Spaß?
Mir liegen Formate mit Spielcharakter, das sind dynamische Shows, die nicht statisch sind. «Dalli Dalli» mache ich zum Beispiel unglaublich gerne. Wenn unsere Zuschauer eine Aktion der Prominenten würdigen und mich zum „Das-war-spitze“-Sprung veranlassen, sind das einfach tolle Fernsehmomente. Da kann ich mitmachen und muss mich selber nicht zurücknehmen. Wenn was Lustiges passiert, kann ich mich darüber genauso kaputt lachen wie alle anderen auch.
Wie wahrscheinlich ist es in Anbetracht dessen, dass es nochmal mit dem «Star Quiz» weitergeht?
Das «Star Quiz» ist nicht abgesetzt, es pausiert. Deshalb ist es auch nicht ausgeschlossen. Das Problem sind ja nicht die Quoten – das «Star Quiz» war sehr erfolgreich! Es ist einfach mein Terminkalender, der uns da begrenzt. Das Jahr hat nun mal nur 365 Tage und ist endlich. Wir machen in diesem Jahr beispielsweise fünf Folgen von «Klein gegen Groß». Das klingt erst mal nicht viel. Wenn man das Ganze aber zusammenzählt, summiert es sich doch gewaltig. Pro Folge brauchen wir drei Probentage, dazu natürlich den Aufzeichnungstag, womit wir schon bei 20 Tagen im Jahr sind. Pro Folge besuche ich zudem unsere sieben Kinder zu Hause – das macht zusätzliche 35 Tage. Je einen Tag vertone ich dann noch pro Folge. Insgesamt kommen wir dann locker auf 60 Tage Arbeit im Jahr nur für ein Showformat…
Das hört sich nach einem Fulltime-Job an…
Ja, das können Sie wohl sagen, ein Fulltime-Job. Ich verbringe sicherlich ein Viertel meiner Arbeitszeit mit «Klein gegen Groß». Aber auch mein neues Projekt «Zeig mir deine Welt» hat 20 Drehtage in Anspruch genommen – von sämtlichen redaktionellen Vorbereitungsterminen ganz zu schweigen, denn neue Projekte brauchen erheblich mehr Zeit als Produktionen, die man einfach so weiterführt. Dazu kommt noch «Dalli Dalli», die Vertretung für Barbara Schöneberger in der «NDR Talk Show», Gastauftritte und, und, und.
Sind Sie persönlich zufrieden mit dem aktuellen „Fokus“ bzw. den Dingen, die Sie derzeit intensiv machen?
Klar, ich bin sehr zufrieden, weil ich viele tolle Sendungen moderiere. Und ich kann Ihnen verraten: Es kommen noch einige neue tolle Sendungen in diesem Jahr. Also: Quotenmeter.de wird noch einiges zu schreiben haben!
Dann lassen Sie uns über «Klein gegen Groß», einen Ihrer aktuellen Schwerpunkte, reden. Bei einem derartigen Aufwand scheint auch Ihnen persönlich viel an der Show zu liegen. Ist «Klein gegen Groß» Ihr liebstes Projekt?
Prinzipiell will ich zu aller erst sagen: Ich muss im Fernsehen nichts machen, das mir persönlich keine Freude bereitet. «Klein gegen Groß» macht mir aber besonders Spaß, zum einen natürlich, weil es eine Show mit Spielcharakter ist. Zum anderen aber auch, weil wir tolle Gäste präsentieren und uns da auf qualitativ sehr hohem Niveau bewegen. Wir hatten schon Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Ulli Hoeneß in der Show. Das sind Leute, die man nicht ständig als Gast in Unterhaltungsshows sieht. Damit zeigen wir dann auch Zuschauern und Kids: Wir geben uns jede erdenkliche Mühe den bestmöglichen relevanten Duellgegner für Euch zu finden.
War nicht letztlich sogar Star-Pianist Lang Lang da?
Ja, das war wirklich was ganz besonderes, dass er mit uns ein Duell gespielt hat. Ich finde es toll, dass auch Weltstars die Qualität unserer Show erkennen und sagen: ,Hey, mir macht es Spaß mich der Herausforderung zu stellen, weil die Kids es toll machen.`
Herr Pflaume, wenige Moderatoren im deutschen Fernsehen waren und sind so viel im gesamten Land unterwegs wie Sie. Was macht Ihnen so viel Spaß daran?
Ich bin nicht jemand der sagt: ,Komm, ich moderier euch dies oder jenes einfach weg.' Ich interessiere mich für Menschen und ihre Geschichten und bin mit Herzblut dabei.
Und andersrum: Wie gehen Sie mit der Tatsache um, dass Menschen Sie überall erkennen und ansprechen?
Ich finde es toll, dass Menschen keine Hemmschwelle haben, mich in der Öffentlichkeit anzusprechen. Die fühlen sich auf einer vertrauten Ebene und freuen sich, dass Du da bist. Das ist sicherlich auch ein Ergebnis aus 18 Jahren «Nur die Liebe zählt». Es gibt sogar die Situationen, in denen Menschen einfach auf mich zukommen und reden, als ob man sich seit Jahren kennt. Dann frag ich mich oft, mit wem ich es eigentlich zu tun habe. Und während ich noch überlege, woher wir uns kennen, sagt mir mein gegenüber: Ach Mensch, du kennst mich ja gar nicht.
Den zweiten Teil unseres Interviews, in dem wir mit Kai Pflaume ausführlich über «Zeig mir Deine Welt» sprechen, lesen Sie im Laufe der kommenden Woche - natürlich nur bei Quotenmeter.de.