Rob Vegas

Raab entdeckt YouTube

von

Neuerdings veröffentlicht «TV Total» mehr und mehr Clips auf YouTube. Mit der passenden Strategie könnte Raab bald auch noch global Karriere machen.

Stefan Raab war lange kein großer Freund von YouTube. Das erste Musikvideo von Lena wurde damals noch direkt im Anschluss der Show von Anwälten auf YouTube permanent gelöscht. Woher ich dieses Wissen habe? Mein Video dazu konnte man damals nicht löschen, weil es eben nicht das Musikvideo war. Alle anderen Musikvideos wurden fast live von den Servern gelöscht. Raab schien YouTube nicht besonders zu mögen. Kann ich auch wunderbar nachvollziehen. Sein Content wurde dort hochgeladen und Google zahlte keinen Cent.

Was also tun? Raab löschte immer wieder Mitschnitte aus «TVTotal» von der Plattform. Irgendwann baute sich der Moderator dann sogar sein eigenes YouTube. Die Webseite von «TVTotal» ist Raabs Antwort auf YouTube. Zwar technisch nicht so toll wie das Original, aber hier kann er seine Inhalte selbst vermarkten und ist Herr der Lage. So tickt Stefan Raab halt. Baut sich einfach einmal sein eigenes YouTube und pfeift auf die Nasen von Google.

Er ging sogar noch einen Schritt weiter. Fortan drehte Raab den Spieß um. Man lud auf YouTube kurze Promos für die eigenen Clips hoch. Legendäre Clips aus «Raab in Gefahr» wurden ca. 30 Sekunden gezeigt und endeten dann vorzeitig. Ätsch! Bitte auf tvtotal.de gehen für den kompletten Clip. YouTube als Klickbringer für sein eigenes Videoportal. Niemand legt sich scheinbar mit Stefan Raab an. Nicht einmal Google gelingt dieses Kunststück. Mittlerweile scheint Raab aber eine neue Strategie zu fahren.

«TVTotal» lädt nun sogar ganze Clips auf YouTube. Erst letzte Woche das grandiose Video mit Alicia Keys. Übrigens ein wirklich großartiges Stück Fernsehen. Nicht einmal Jimmy Kimmel und Co. aus Amerika können so spontan den Bildschirm rocken. Nur warum ist dieser Clip auf YouTube in voller Länge? Vielleicht hat Raab die Chance erkannt. Nur auf YouTube kann er auch global noch neue Zuschauer erreichen. Die Jugend verlinkt seine Inhalte fernab der Mattscheibe und macht Raab damit wieder zum Stadtgespräch. Heute halt in den sozialen Netzwerken. Außerdem kann er dort mittlerweile auch seine Inhalte monetarisieren.



Ob Raab diese Strategie weiter ausbauen wird? Weiß ich nicht. Es wäre auf jeden Fall sehr clever. Sein Archiv ist riesig und voller Klassiker. Selbst in Amerika würde man so ziemlich jede Ausgabe von «Raab in Gefahr» verstehen. Er könnte auch in seiner Show zu Internetaktionen aufrufen. In Amerika mittlerweile Alltag. Was passiert wenn Raab die Möglichkeiten von YouTube so richtig entdeckt? Man mag es sich kaum ausmalen. Der Metzger kauft am Ende noch das Videoportal. Leisten können müsste er es sich langsam.

Ihr

Rob Vegas





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