"Crowdfunding"
Crowdfunding ist eine Art der Finanzierung. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich Projekte, Produkte, die Umsetzung von Geschäftsideen und vieles andere mit Eigenkapital versorgen. Eine so finanzierte Unternehmung und ihr Ablauf werden auch als eine Aktion bezeichnet. Ihre Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Personen – in aller Regel bestehend aus Internetnutzern, da zum Crowdfunding meist im World Wide Web aufgerufen wird.Zach Braff, bekannt für die Rolle als John Dorian aus «Scrubs», sammelte für seinen 2014 erscheinenden Indie-Streifen «Wish I Was Here» 3,1 Millionen US-Dollar von 46.520 Spendern. 5,7 Millionen Dollar erlangte eine Filmadaption der abgesetzten Serie «Veronica Mars» von 91.585 Usern. Unterstützt wurde letzteres Projekt übrigens von Warner Bros. (Betriebseinkommen 2012: 1,2 Billionen Dollar). Angestrebt waren für das Projekt nur zwei Millionen Dollar, nun ist es die größte „Kickstarter“-Kampagne im Filmbereich. James Franco («127 Hours») will ähnliches schaffen und sein Buch „Palo Alto Stories“ in drei verschiedene Filme verwandeln. 500.000 Dollar strebt der Schauspieler an um mehrere Jung-Regisseure für die Verwirklichung der Filme zu bezahlen, während hierzulande innerhalb von nur drei Wochen von rund 3.000 Spendern «Stromberg – der Film» finanziert wurde. Oft revanchieren sich die Stars mit Postern, Autogrammen, persönlichen Grüßen oder einer Statistenrolle im Film.
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Scott Steinberg, Autor von „The Crowdfunding Bible“, sagt: „Die größten Erfolge sind meist die Projekte von bekannten Besitzern oder solche, die einen bekannten Betrieb hinter sich stehen haben.“ Filmprojekte haben seit dem Start von Kickstarter 2008 einen beeindruckenden Batzen Geld von insgesamt 119 Millionen Dollar angehäuft. Zehn Prozent der Streifen des Sundance Film-Festivals wurden von „Kickstarter“-Usern unterstützt. Auch mit einem Oscar-Gewinner kann sich die Plattform rühmen: «Inocente», eine Dokumentation über ein 15-jähriges, obdachloses Mädchen aus San Diego, gewann bei den vergangenen Academy Awards den Goldjungen in der Kategorie Doku-Kurzfilm. Kein Wunder, dass „Kickstarter“ nun vom Mainstream genutzt wird. Vor allem deswegen, weil es selbst für bescheiden budgetierte Filme immer schwieriger wird ein Studio für sich zu gewinnen.Zur Causa Braff sagte Mitproduzentin Stacey Sher: „Zunächst versuchten wir es über den traditionellen Indie-Weg, aber es stellte sich als zu restriktiv heraus, sowohl im Falle der Drehorte als auch in Sachen Cast.“
"Kickstarter-Alternativen"
Neben der Kontroverse darüber, ob „Kickstarter“ von Prominenten missbraucht werde, herrscht auch oft Uneinigkeit über die Plattform generell und ihr Potenzial. Gary Michael Walters, Co-Präsident von Bold Films, sagt beispielsweise: „In manchen Fällen wird es nützlich sein, aber es kann leicht missbraucht werden. Das muss man beobachten. Außerdem kann die Quelle überfischt werden.“ Eine Gefahr ist immer, dass sich die Kampagnen-Macher mitten im oder nach dem Funding-Prozess deutlich umentscheiden bezüglich ihres Projekts, in eine Richtung, die den Unterstützern weniger bis gar nicht gefällt.“
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Letztlich überwiegen die Vorteile der Crowdfunding-Seiten, trotzdem bergen sie einige Gefahren in sich. Größte Uneinigkeit herrscht bei den Kampagnen von Menschen, die schon Stars sind, schon eine Lobby haben. Doch was viele Unterstützer anzieht, ist, dass ihre Idole oder zumindest Schauspieler, die sie vielleicht eine lange Zeit im Fernsehen begleitet haben, mit ihren Fans in Dialog treten, die sagen: „Ich habe keine andere Möglichkeit als das so durchzuziehen, deswegen trete ich an Euch, meine Fans, heran und gebe euch eine Möglichkeit mit mir zu arbeiten und diese Idee zum Leben zu erwecken.“