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Konzeptionell befindet sich die Sendung irgendwo zwischen dem «TV Total Turmspringen» und «Let's Dance»: Zehn Prominente treten gegeneinander an, um den Titel des Pool-Champions einzuheimsen. Entweder im Synchronschwimmen oder im Wasserspringen müssen sie sich beweisen und werden stets direkt im Anschluss an ihre Performances von einer fachkundigen Jury (und Verona Pooth) beurteilt. Nach jedem Urteil vergibt die Jury maximal zehn Punkte, bevor anschließend das Publikum für seinen Favoriten abstimmen soll. Die vier punktschwächsten Teilnehmer müssen am Ende der Show in einem Wettschwimmen noch einmal gegeneinander antreten.
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Wer nicht von dieser Riege der Bedeutungslosigkeit bereits ausreichend abgeschreckt ist, dürfte spätestens nach den ersten Performances wahlweise einen anderen Sender oder gleich das hauseigene Schlafgemach konsultiert haben, denn was nach der sehr gestellt um Lockerheit bemühten Anmoderation von Nazan Eckes und Marco Schreyl an sportlichen Darbietungen folgen soll, wird den Großteil der Zuschauer kaum erreicht haben. Nach minutenlangen Einspielern der Promis folgen umso kürzere Performances im Wasserbecken, die selten wirklich gut durchexerziert wirken und somit einen arg amateurhaften Eindruck machen.
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Immerhin: Während die Show größtenteils den Thrill eines Geplantsches im Kinderbecken hat, dafür jedoch umso mehr in die Länge gezogen wird, fällt die Verkündung der Entscheidung am Ende der Show wohltuend rasant aus. Als Marco Schreyl bei Jan Kralitschka temporär in alte Verhaltensmuster zurückfällt und über die "großen Momente", die der Bachelor an diesem Abend angeblich irgendwem beschert haben soll schwadroniert, macht die eingeblendete Grafik dem Spannungsaufbau einen Strich durch die Rechnung und verkündet schon vorzeitig das Publikumsergebnis. Es wirkt in diesem Moment wie eine Botschaft, die von Seiten der Techniker an ihn gerichtet wird: "Sag schon das Ergebnis, wir wollen alle nur noch, dass es ein Ende nimmt."
Doch tragischerweise nehmen die «Pool Champions» noch kein Ende: Acht von zehn Teilnehmern qualifizieren sich schlussendlich für die zweite von insgesamt vier Ausgaben. Wie man diese ohne Aufputschmittel überstehen soll, ist dem Betrachter nach der Auftaktfolge aber ein komplettes Rätsel. Nach drei Stunden pseudo-professionellen Performances auf viel zu schwachem Niveau, einer inspirationsarmen Jury, langen Einspielern bei sehr kurzen Wasser-Performances und mäßigen Moderationen von Eckes und Schreyl fragt man sich ernsthaft, warum man sich dieses Event noch einmal antun sollte. Es gab nichts zu Staunen, nichts zu Lachen und selbst das RTL-typische Fremdschämen blieb weitgehend aus. Und ob nun Antonia aus Tirol oder Caroline Noeding diesen hoch relevanten Titel gewinnen, dürfte auch in erster Linie nur für das Festgeldkonto der beiden von Relevanz sein.