Das vergangene Jahr…
MA-Entwicklung ProSieben
- 08/09: 12,0 %
- 09/10: 12,1 %
- 10/11: 11,5 %
- 11/12: 11,8 %
- 12/13: 11,1 %
MA 14-49
Die Baustellen…
… sind auf dem ersten Blick kaum zu sehen, aber dennoch vorhanden. Eine Baustelle hat ProSieben zum Beispiel seit Neuestem am späten Freitagabend – doch die hat sich der Sender selbst eingebrockt. Seitdem man nämlich auch am Montagabend auf Comedy setzt, mussten Dramaserien wie «Falling Skies» und «Fringe» auf den Sendeplatz nach dem 20.15-Uhr-Spielfilm ausweichen. Dort sind die Quoten im Vergleich zu den Vorjahren aber massiv gesunken, «Primeval» wurde aufgrund seiner schlechten Quoten sogar in die tiefe Nacht verbannt. Und auch mit den Primetime-Spielfilmen konnte ProSieben in jüngster Vergangenheit öfters nur einstellige Marktanteile einfahren. Hier rächt sich höchstwahrscheinlich die Ausstrahlungspolitik der ProSiebenSat.1-Gruppe, bei der Spielfilme innerhalb kürzester Zeiträume – manchmal sogar in weniger als einem halben Jahr – erneut über den Äther geschickt oder von Sender zu Sender gereicht werden.
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Am Vorabend läuft mit den «Simpsons» zwar nach wie vor alles rund, doch «Galileo» musste sich zuletzt des Öfteren von RTL IIs «Berlin – Tag & Nacht» geschlagen geben. Auch hier also ist ein schleichender Quotenverfall zu erkennen, der den Verantwortlichen von ProSieben nicht wirklich schmecken dürfte.
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Im Show-Bereich ist ProSieben gut aufgestellt, «The Voice of Germany» war beispielsweise erneut für Top-Quoten gut, «Schlag den Raab» sowieso. Und auch «Germany’s Next Topmodel» lief trotz neuerlicher Verluste gegenüber den Vorjahren in den meisten Fällen noch sehr gut. Aber auch hier ist Vorsicht angesagt: Es ist gut möglich, dass Heidi Klum in der kommenden Saison weitere Zuschauer verliert und somit droht, in den inakzeptablen Bereich abzurutschen. Raab-Events wie «Das TV total Turmspringen» oder der «Bundesvision Song Contest» bescherten ProSieben ebenfalls gute Quoten, aber unterm Strich waren sämtliche Veranstaltungen in diesem Jahr so wenig gefragt wie noch nie. Das noch nicht allzu lang laufende «TV total Quizboxen» beispielsweise sackte nach einer tollen Auftaktquote von 19,6 Prozent auf teils nur noch 7,1 Prozent bei den Umworbenen ab.
Die Chancen…
… stehen für ProSieben ganz gut, wenn man nicht vergisst, in der kommenden Saison an ein paar Stellschrauben zu drehen. Noch bereiten die Sitcoms am Nachmittag Freude. Doch was passiert, wenn sich das Publikum an Serien wie «How I Met Your Mother» und «The Big Bang Theory» satt gesehen hat? Von beiden Sendungen laufen zurzeit jeden Werktag drei Folgen am Stück – dazu kommen noch die (Erst-)Ausstrahlungen am Abend. Auch, wenn es derzeit keine Anzeichen für einen bevorstehenden Abwärtstrend gibt: Hier sollte ProSieben in Zukunft vorsichtiger agieren und eventuell mal über den Tellerrand hinaus schauen. Im ProSiebenSat.1-Archiv ließen sich bestimmt noch US-Sitcoms finden, die sich ebenfalls für eine tägliche Ausstrahlung eignen würden. So könnte man schon frühzeitig verhindern, dass sich die genannten CBS-Sitcoms mit der Zeit abnutzen. Die Devise fürs kommende TV-Jahr sollte daher lauten: Mehr Abwechslung ins Tagesprogramm bringen, den ein- oder anderen Flop riskieren, dafür aber auf lange Sicht gesehen den Erfolg haben.
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Mit der bei Sat.1 gefloppten Serie «Mike & Molly» ist es jüngst sogar gelungen, eine weitere Chuck Lorre-Sitcom am Dienstagabend mit überdurchschnittlichen Quoten zu installieren. ProSieben sollte genau hier ansetzen und auch in Zukunft neue Sitcoms ausprobieren – dann aber sollte man sich auf solche beschränken, die es in den USA auf mehr als nur ein oder zwei Staffeln gebracht haben. Denn andernfalls hat ProSieben – wie bei «Apartment 23» – wenig von einer Ausstrahlung. Diese Sitcoms zu finden, wird demnächst eine der Aufgaben von ProSieben-Chef Wolfgang Link sein.