TV-Köche? Wirken jeden Tag sympathisch auf der Mattscheibe. Kocht man die Gerichte nach? Nein. Vielmehr muss man als TV-Koch immer irgendein Gemüse karamellisieren und Gemüse leicht anschwitzen. Jetzt noch das Wort „Bärlauchpesto“ erwähnen und es dem deutschen Publikum als leichte Zwischenmahlzeit verkaufen. Natürlich braucht es auch immer einen Tipp vom Profi-Koch! Was ein krisenfester Job. Griechenland kann Staatspleite anmelden, ein Vulkan in Island den Flugverkehr lahmlegen und doch ist man als TV-Koch im Fernsehen gefragt. Lafer und Lichter arbeiten sogar als dynamisches Duo und grillen selbst im Gerry Weber Stadion. Die Industrie ist dankbar! Selbst für die billigste Tütensuppe kann ein TV-Koch werben. Das bekannte und sympathische Gesicht zählt hier mehr als jeder Geschmacksverstärker in der Packung.
Vor allem kann man Jahrzehnte kochen. Man darf altern und weise werden. Hauptsache man hat den weißen Kittel an und menschelt ordentlich mit dem Publikum. Muss es schmecken? Kann der Zuschauer daheim überhaupt nicht beurteilen. Ein wahrer Traumjob! Für Mixer und lauter unnütze Küchengeräte werben. Hauptsache das eigene Autogramm steht auf der ollen Kaffeemühle. Die Konkurrenz? Überschaubar. Vielleicht gibt es in Deutschland zehn bekannte Köche. Die teilen sich die Arbeit schön untereinander auf. Einer kocht im «Morgenmagazin» und nächste Woche halt bei irgendeinem dritten Programm. Dann wieder in der «Küchenschlacht» und zur Not auch einmal in einer Talkshow. Gekocht werden muss immer! Der wahrscheinliche beste Job der Welt.
Ich will TV-Koch werden!