«Galileo» bleibt in der Quotenkrise

von Manuel Weis 21. August 2013, 08:51 Uhr

Für das Wissensmagazin sieht es in diesem Sommer nicht gut aus – was mit dem RTL II-Megaerfolg «Berlin – Tag & Nacht» zusammenhängen dürfte.

Wissen in der Krise?

Von «Galileo» gab es im August bis dato 20 Ausgaben - aber nur sieben davon kamen überhaupt auf zweistellige Marktanteile. Mehr als 11,5 Prozent Marktanteil waren nicht drin. Im schlechtesten Fall ging es für das Vorabendmagazin auf acht Prozent bergab. Übrigens lief es auch vor einem Jahr nicht besonders prickelnd: Im Vergleichszeitraum 2012 übertrafen ebenfalls gerade einmal sieben Sendungen die 10-Prozent-Marke, der Bestwert: 13,5 Prozent beim jungen Publikum.

Schwere Zeiten für die Redaktion von «Galileo»: Das ProSieben-Magazin befindet sich rein quotentechnisch derzeit auf Talfahrt, was den Chefs des Privatsenders durchaus Bauchschmerzen bereiten dürfte. Denn: «Galileo» soll ein starkes Vorboot für die Primetime sein und darf deshalb auch etwas mehr kosten. Deshalb sind aber zweistellige Quoten besonders wichtig. Auch am Dienstag verfehlte die 19.10-Uhr-Sendung diese aber klar. In der normalen Zielgruppe holte man lediglich 10,2 Prozent Marktanteil. Somit lag man immerhin im zweistelligen Bereich, was zur Zeit alles andere als üblich ist (siehe Infobox).

Gesamt entschieden sich 1,06 Millionen Zuschauer für das rund einstündige Format. Im Vorabend war man aber das schwächste Glied. Der zuvor gesendete Doppelpack der «Simpsons» bescherte dem Kanal noch 11,2 und 11,7 Prozent der Umworbenen. «Newstime» um 18.00 Uhr landete bei ordentlichen 11,5 Prozent.

Geschuldet ist die Schwäche von «Galileo» zu Teilen dem großen Erfolg des RTL II-Formats «Berlin – Tag & Nacht», das zur Zeit eine noch stärkere Phase erlebt als schon zuvor. Am Dienstag kam die Sendung aus dem Hause filmpool auf 14,7 Prozent in der Zielgruppe und auch gesamt war sie gefragter als das Magazin. 1,24 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten nach 19.00 Uhr ein.

Übrigens: Schon um 18.00 Uhr hatte RTL II in der Zielgruppe die Nase vor ProSieben. Die Geschichten von «Köln 50667» interessierten im Schnitt 13,8 Prozent der Werberelevanten. Insgesamt kam die Produktion auf rund 880.000 Zuseher. Freude auch bei RTL: Die Soap «Alles was zählt» generierte dort 17,9 Prozent nach 19.05 Uhr und somit die zweitbeste Zielgruppen-Quote des gesamten Jahres.