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Im Herbst startet das neue RTL-Magazin «Unser Sonntag» – Was erwartet die Zuschauer?
Wir wollen diesen Sonntagsplatz frisch machen. Wir wollen wirklich etwas machen, dass es bisher sonntags noch nicht gegeben hat. Mein Credo ist: Relevanz statt Firlefanz! Aber das trotzdem unterhaltsam. Das soll etwas sein, das die Leute bei ihrer Lebenswirklichkeit am Sonntag abholt, sodass die gut in einen schönen, wertvollen Sonntag kommen: Gut informieren und gut unterhalten, das ist unser Ziel! Das Ganze von zwölf bis zwei nach dieser Formel 1-Saison.
Also ein Wochenmagazin statt einem „Best of“ der «Punkt»-Sendungen?
Nein, kein Best Of - neue und vertiefende Ansätze wollen wir sonntags bieten. Und ganz entspannt Anregungen für die neue Woche geben. Brain-Brunch nenne ich das. Am Sonntagmittag, das hat RTL-Chef Frank Hoffmann erkannt, da ist ein riesen Potential, das wir bisher nicht genutzt haben. Da bekommen wir eine ganz neue Zuschauergruppe, die wirklich interessant sein kann. Wir werden thematisch auch männlicher sein als in der Woche, Programm für die ganze Familie machen.
Warum männlicher?
Wir erreichen am Wochenende einfach mehr Männer als bei «PUNKT 12». Die machen ein super Programm. Aber wir haben am Sonntag einfach ganz andere Demografien als in der Woche und die TV-Nutzung ist einfach deutlich höher. Die wollen wir natürlich abgreifen. Daher wollen wir möglichst einen großen Anteil an Zuschauern erreichen, die so gechillt in den Sonntag kommen möchten, aber trotzdem das Gefühl haben: Ich nehme was mit, ich habe einen Mehrwert für meinen Tag.
Wie wird sich dieses Wochenend-Magazin von den bisherigen «Punkt»-Sendung unterscheiden?
Wir haben den Anspruch – wie bei den Sonntagszeitungen – dass man die Themen auch neu setzt – auch mit dem Blick auf die nächste Woche. Wir möchten genauso Themen vertiefen, was wir in der Woche gar nicht so können. Das heißt, dass wir auch mal längere Gespräche führen und uns Zeit für die Gäste nehmen. Wir werden Aktionen machen, alles live. Ich will eine ganz andere Studiosituation haben. Ich will weg von dem virtuellen, oft zu kalten Newsstudio - hin zu einer Wohlfühlatmosphäre. Wir bauen für die Sendung ein neues Studio und gerade eine neue Redaktion auf. Der Sonntagmittag könnte der neue Samstagabend werden! (lacht)
Trotz Sonntagsarbeit bleiben Sie dem RTL-Morgen aber erhalten?
Ich mache mit Herzblut Frühstücksfernsehen. Gerade jetzt, wo wir von sechs bis halb neun die neue Sendezeit mit noch mehr Fläche bekommen, werde ich auf gar keinen Fall meine Morgenredaktion verlassen. Nein. Egal, was ich bei RTL in den letzten 22 Jahren gemacht habe, ich habe diesen Morgenmagazinen immer die Treue gehalten und die Zuschauer haben uns die Treue gehalten. Solange die morgens glauben, die können mich gebrauchen, bleibe ich da morgens an Bord, das ist ja klar! (lacht)
Inwieweit haben Sie Angst vor einem möglichen Misserfolg am Sonntag?
Wenn Du Fernsehen machst, weiß Du, dass Du nicht im luftleeren Raum bist. Das ist wie im Fußball: Wenn Du keine Tore machst, steigst Du ab. Wir wollen aber Tore schießen und das können wir am Sonntagmittag. Früher waren in der Liga weniger Vereine. Da war es leichter. Seit es die große Fragmentierungs-Liga gibt, musst Du für jedes Tor, jeden Fan noch mehr laufen. Aber das hält ja fit.
Sie waren jahrelang auch Kommentator des «Domino Day». Was gibt es da eigentlich Neues?
«Domino Day» finde ich nach wie vor großartig! Ich habe auch ein paar geklaute Rekord-Steinchen auf meinem Schreibtisch. «Domino Day» wird sicher auch Thema bei der RTL-Jubiläumsshow zum 30. Geburtstag sein. Ich glaube aber, dass «Domino Day» zu teuer ist. Und wie viele Steine sollte man da jetzt noch aufstellen? Das ist irgendwann mal an eine Grenze gestoßen, was die Produktion angeht. Wobei ich glaube, das man einfach nur einen Stein mehr hinstellen könnte und schon läuft es wieder. Ich würde mich da sehr freuen.
Wir uns auch – wie auch über dieses Gespräch. Vielen Dank, Wolfram Kons.