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Bei den ganz Jungen: «BTN» löst «GZSZ» als Marktführer ab

von  |  Quelle: tv-ratings.de

Die Vorabend-Soap hat im August nochmal an Fahrt gewonnen. Allgemein ist beeindruckend, welche Rolle RTL und RTL II kurz vor Beginn der Primetime bei den 14- bis 29-Jährigen spielen.

Die Macher hinter den Kulissen

Chefautorin von «Berlin - Tag & Nacht» ist Susanne Diekwisch. Sie arbeitete einst bei filmpool unter anderem als Redakteurin und Autoren der Court-Show «Richterin Barbara Salesch», verließ das Unternehmen dann in Richtung Grundy UFA, wo sie im Soap-Bereich aktiv war. Seit Sendestart von «BTN» ist Diekwisch für die Bücher der Vorabendserie verantwortlich. Sie erzählt die Geschichten in enger Abstimmung mit Nadja Wölfel, der Executive Producerin. Wölfel war vor «BTN» übrigens Redakteurin bei RTL II, betreute von Senderseite aus «X-Diaries» und war davon offenbar so angetan, dass sie Scripted Reality noch näher erleben wollte.
Man muss «Berlin – Tag & Nacht» und die Art, wie die Geschichten dort erzählt werden, keinesfalls mögen. Man kommt aber nicht drum herum, anzuerkennen, dass die Sendung einer der größten TV-Hits des Jahres ist und beim Sender RTL II so langsam dem ewigen Leuchtturm «Big Brother» den Rang abläuft. Besonders der August zeigt sich bis dato als ziemlich erfolgreicher Monat für die Produktion aus dem Hause filmpool. Vergangenen Freitag zum Beispiel erreichte die um 19.00 Uhr gezeigte Episode mit 17,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen Bestwert in dieser Altersklasse. Bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 29 Jahren fuhr man mit sagenhaften 36,6 Prozent ebenfalls einen Allzeit-Rekord ein.

Im Monat August, so ermittelte Media Control (tv-ratings.de) für Quotenmeter, kommen die Berliner WG-Geschichten bislang auf 14,4 Prozent Marktanteil und laufen somit auf einem Niveau, das RTL II zu dieser Zeit höchstens in allerbesten «Big Brother»-Zeiten, nämlich während den Staffeln vier und fünf, annähernd kannte. Für den Münchner Sender besonders erfreulich ist der unheimliche Zuspruch beim ganz jungen Publikum. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen ist die Vorabend-Serie noch beliebter und hat es im August sogar geschafft den bisherigen Primus «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» abzulösen.

«Berlin – Tag & Nacht» kam mit den bisherigen August-Ausstrahlungen auf schier unglaubliche 27,8 Prozent Marktanteil in dieser jungen Zielgruppe. «GZSZ» liegt hier ein kleines Stück dahinter, holte ab 19.35 Uhr im Schnitt 25,7 Prozent – ein Trend, der den Machern von UFA Serial Drama nicht gefällt, weshalb hinter den Kulissen auch schon reagiert wurde. Bis zum Jahresende wurden mehrere neue (weibliche) Figuren angekündigt, die zumindest optisch ein wenig an das RTL II-Erfolgsformat erinnern. Bei «GZSZ» will man die neuen Charaktere natürlich nicht als Reaktion auf «BTN» verstanden wissen, sondern betont eher, dass die Soap sich schon seit mehr als 20 Jahren am Trend der Zeit orientiere.

Gerade die Jungen aber sind auch das Soap-Publikum der Zukunft. Und Marktanteile wie die vergangenen Freitag aufgestellten 36,6 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen machen «Berlin – Tag & Nacht» natürlich Mut. Zudem zeigen die Zahlen, dass der filmpool-Hit der Ur-Soap durchaus Publikum abgräbt. Am vergangenen Freitag holte «GZSZ» in dieser jungen Gruppe „nur“ 22,6 Prozent und somit den zweitschwächsten Wert des Monats. Der schwächste wurde am 8. August mit etwas mehr als 22 Prozent aufgestellt – ein Tag, an dem «Berlin» auf für seine Verhältnisse überdurchschnittliche 29,1 Prozent kam.

Erwähnenswert ist sicher auch, dass bei all den Werten von «BTN» die Massen, die die Serie online über RTL II Now schauen, noch gar nicht einberechnet sind. Jene Rekord-Folge vom Freitag wurde im Internet inzwischen fast 600.000 Mal angeklickt.

So hart das Duell zwischen «GZSZ» und «Berlin» auch sein mag – der endgültige Sieger bei den Jungen steht schließlich final nicht fest – für die Mediengruppe RTL Deutschland gibt es sicherlich schlimmere Szenarien. Im Schnitt kamen beide Serien im August zusammengerechnet auf 53,5 Prozent Marktanteil beim Publikum zwischen 14 und 29 Jahren. Teilweise wurden im August addiert aber auch schon Werte von knapp 57 Prozent für beide Formate ausgewiesen – klar, dass andere Sender da nur noch wenig zu melden haben. Einer der Leidtragenden ist zum Beispiel ProSieben, wo das durchaus ebenfalls ein junges Publikum ansprechende Magazin «Galileo» massiv unter den Soaps leidet.

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