Die Kritiker

«Occupy School»

von

In «Occupy School» besetzen Comedians eine Schule, damit dort für einen Tag der Spaß regiert.

Inhalt


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Nur eine besetzte Schule ist eine gute Schule! Der Unterricht fällt aus, die Lehrer haben Redeverbot und den Kakao gibt es zum Supersonderpreis, denn nun besuchen Comedians die Aula! Im Namen des Kika laden Tahnee Schaffarczyk, Chris Tall und Luke Mockridge wöchentlich je einen humoristischen Promi in eine Schule und beschenken die Schülerinnen und Schüler mit einem spaßigen Programm. Stand-Ups über den Schulalltag und faszinierendes Trivialwissen gehören ebenso dazu wie lockere Gespräche über die Jugend der prominenten Gäste sowie witzige Einspielfilmchen oder auch kleine Aktionsspiele.

Kritik


Eine Comedyshow für Schulkinder – einerseits ein einfaches Genre, da Kinder in Sachen Komik weniger snobistisch sind als viele Erwachsene, andererseits ein schwieriges Unterfangen, da Kinder über einen weniger breitgefächerten Erfahrungspool verfügen. Hinzu kommt für ein solches Format die Gefahr von übervorsichtigen, empfindlichen Eltern, die den Sendern bei zu kernigem Humor schnell Ärger bereiten. Umso erfreulicher, wenn sich ein Fernsehsender dennoch dieser Aufgabe annimmt. Einige Monate, nachdem die tagespolitische Anspielung im Titel ihren Biss verlor, schickt nun der Kika mit «Occupy School» eine neue Reihe auf Sendung, die sich auf die Lachmuskeln der jüngeren TV-Konsumenten stürzt. Die Präsentation übernehmen Tahnee Schaffarczyk, Chris Tall und Luke Mockridge – also drei junge Comedians, die für die kleinen Zuschauer allesamt einen unverbrauchten „Große Schwester“- beziehungsweise „Großer Bruder“-Charme ausstrahlen dürften. Positiver Nebeneffekt ist, dass sich das Trio zudem noch nicht durch zahllose Showauftritte ausgereizt hat, weshalb es auch für das ältere Publikum unverbraucht wirkt.

Das Grundkonzept hinter «Occupy School» ist simpel und griffig: Das Moderatorenteam tingelt durch deutsche Schulen und führt vor den Schülerinnen und Schülern ein buntes Comedyprogramm mit Stand-Ups, Sketchen und lustigen Gesprächen auf. Die Comedyroutinen beschäftigen sich, der Spielstätte und dem Kernpublikum angemessen, vorwiegend mit Schulthemen wie Kakaopreisen oder Geodreiecken. Passend zum jeweiligen Stargast einer Folge drehen sich viele Pointen aber auch um dessen Fachgebiet – wenn etwa Dave Davis alias Motombo Umbokko sein Stelldichein gibt, dann sind selbstredend allerhand Toilettenwitze zu erwarten.

Sind einige der Pointen, gerade in den Stand-Ups, vor allem für ältere Zuschauer doch recht vorhersehbar, geraten die Gags nur selten zu kindisch-flach. Stattdessen begegnen die Comedians ihrem Kinderpublikum auf Augenhöhe, was mittlerweile viel zu selten in Kindersendungen der Fall ist. Auch ist dieses Comedyformat nicht zu weichgespült: Einspielfilme, etwa eine Trickreihe über eine von Spider-Man, Batman, John McClane bevölkerte Heldenschule, fallen auch etwas rauer aus, ohne für Schulkinder unangebracht derbe zu sein. Die Aktionsspiele, zum Beispiel Klopapier-Wettabrollen oder Toilettenpömpel-Zielwerfen, sind unterdessen bloß als kleine Abwechslung zwischendurch gedacht und tun als solche auch ihren Dienst.

Insgesamt gelang den Verantwortlichen mit «Occupy School» ein Kinder-Comedyformat, das sein Zielpublikum für voll nimmt, statt es zu unterfordern. Daher ist es auch für ältere Zuschauer gut verdaulich, selbst wenn die letzte Prise Cleverness fehlt, um diese neue Kika-Sendung zu einem generationenübergreifenden Einschalttipp zu machen.

«Occupy School» ist ab Sonntag, dem 1. September, wöchentlich um 20 Uhr im Kika zu sehen.

Mehr zum Thema... Occupy School
Kurz-URL: qmde.de/65800
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