Manuel Weis, Chefredakteur Quotenmeter.de

David Grzeschik, Redakteur Quotenmeter.de
Jede Übersetzung ist ein Verrat am Original. Über diesen - zugegeben recht philosophischen - Gedanken von Helmuth Plessner ließe sich mit Sicherheit ausgiebig diskutieren. Unbestritten ist aber, dass bei der Synchronisation englischsprachiger Filme und Serien häufig eine Menge - beispielsweise an Wortwitz - verloren geht. Verständlich, schließlich hat Sprache eine körnige Struktur und ist nicht eins zu eins übertragbar. Insofern ist die Idee der Originalausstrahlung mit Untertitel bei ProSieben Maxx als durchaus interessante Idee zu werten. Viele Serienfreaks nutzen schließlich schon längst das Internet, um ihre Lieblingsserien (zumeist illegal) im Originalton zu sehen. Nun erhalten sie also die Chance, dem nicht nur am Schreibtisch, sondern auch ganz legal vor der Flimmerkiste nachzugehen.
Sicherlich: Kaum jemand wird auf diese Strategie sehnsuchtsvoll gewartet haben, nur wenige würden die Serien im Originalton wieder vermissen. Eine ganz nette Ergänzung zum vorhandenen Angebot der TV-Sender ist es dennoch mit Sicherheit. Warum also nicht?
Elisabeth Söllner, Praktikantin:

Manuel Nunez Sanchez, Redakteur Quotenmeter.de
Die Forderung zahlreicher Fans internationaler Serien, doch bitte endlich ein Angebot zu bekommen, bei dem sie ihre Formate im Originalton hören können, wird nun mit dem Start von ProSieben Maxx zumindest in Teilen erhört. Somit stellt sich die Frage eigentlich überhaupt nicht, ob ein solches Konzept seine Daseinsberechtigung hat, da es auf der einen Seite schon seit Jahren eine Nachfrage gibt und zum anderen der Wunsch absolut legitim ist, ein Werk völlig unverfälscht so präsentiert zu bekommen, wie es dessen Verantwortlichen produziert haben. Insbesondere in unserer immer breiteren und vielfältigeren Senderlandschaft ist es längst überfällig, dass auch diese Interessengruppe bedient wird - zumal der Zuschauer auf diese Art auch seine Englischkenntnisse aufpolieren kann. Die einzige Frage, die sich ein jedes wirtschaftliches Unternehmen stellen muss, ist die, ob die Nachfrage in dem Maße vorhanden ist, dass sich das Angebot refinanzieren lässt und rentiert. Ob dies mit dem Sendekonzept von ProSieben Maxx der Fall ist, wird interessant zu beobachten sein. Löblich ist dieses Wagnis jedoch in jedem Fall.
Fabian Riedner, Quotenmeter GmbH-Geschäftsführer

ProSieben Maxx ist als „cooler“ Sender angekündigt, der auf Zuschauerzahlen wenig Wert liegt. Ein bisschen Zeichentrick am Nachmittag, damit es überhaupt Quoten gibt, kommt «Stargate» am Vorabend. Und am Abend laufen dann Filme und Serien, die bei jungen Erwachsenen gefragt sind. Das ist alles ganz löblich, doch mit lediglich zwei Serien zwischen 18.45 und 23.35 Uhr sieht man auch das Problem des Senders: Das Angebot ist spärlich.
Nichtsdestotrotz bietet ProSiebenSat.1 ein nettes Angebot, das von ein paar Menschen sicherlich mit Kusshand angenommen wird. Ob man mit diesen Service Geld verdienen kann, bleibt abzuwarten.