
Wie Bause ihr Format selbst sieht, offenbart sie gleich zu Beginn der Sendung: "Sie wird hier immer interessante, tolle Gäste, super Gespräche und jede Menge Spaß erwarten." Schließlich gehe es ohne Spaß bei ihr gar nicht, fügt sie selbstbewusst hinzu. Und tatsächlich, als kritischer Beobachter des alltäglichen TV-Wahnsinns hat man bei dieser Ansage gehörigen Spaß, wenngleich dieser unweigerlich mit einem gewissen Maß an Ekel einhergeht. Immerhin hat das Studio-Publikum zu Beginn der Aufzeichnung offenkundig noch seine Freude am Gesehenen, klatscht und jubelt es hier doch noch sehr euphorisiert und überschwänglich. Und auch das Studio macht durchaus Lust auf mehr, kommt es doch freundlich, hell und fast schon wohnlich daher - für einen Talk am Nachmittag geht das voll in Ordnung.

Im weiteren Verlauf der Sendung meldet sich noch der deutschsprachige Hollywood-Star schlechthin (also Ralf Moeller, für Christoph Waltz reichte das Budget dann doch nicht) zu Wort, um Walz' Ego weiter zu stärken und über sein Treffen mit Angela Merkel zu sprechen, während außerhalb des Studios ein angeblich ebenfalls sehr populärer Friseur sich daran versucht, eine Kuh für einen Schönheitswettbewerb fit zu machen. Die Autorin Christiane Hagn spricht über Urlaubsbekanntschaften, die als Inspiration für ihr Werk Macht's gut, ihr Trottel! gedient haben sollen, bevor MC Rene nach einem nervigen Talk auf der Couch die inzwischen sehr träge Stimmung durch einen Rap aufbessern soll. In der Umsetzung gelingt es immerhin dahingehend, dass man sich als Zuschauer nun nicht mehr langweilt, sondern fremdschämt. Immerhin.

Dennoch ist die Show «inka!» alles in allem ganz und gar nicht sehenswert, da die Auftaktfolge des Formats überaus öde und belanglos daherkommt. Das Geplapper über Frisuren von Rihanna, Ranches von Russel Crowe oder Reisen im Zug reicht möglicherweise, um die Hausfrau während des Bügelns nicht weiter zu stören, aber ein nachhaltiges Fernseherlebnis ist hier wahrlich nicht zu holen. Produktionell weist die Sendung ebenfalls einige Schwächen auf, da es mehrere harte Schnitte gibt, die zum Teil regelrecht störend wirken. Unterm Strich gibt es kaum Argumente, warum ausgerechnet diese Sendung dauerhaft im Programm bleiben sollte. Aber Qualität war in den vergangenen Jahren selten ein Faktor für einen Quotenerfolg in der Daytime.