Stunk: Sat.1 zeigt «Fernsehpreis» später

In einem Monat will sich die deutsche Fernsehbranche wieder selbst feiern – dann wird der Deutsche Fernsehpreis in Berlin verliehen. Die vier großen TV-Sender ARD, ZDF, RTL und Sat.1 gehören zu den Stiftern und wechseln sich mit der Übertragung von Jahr zu Jahr ab. 2013 ist Sat.1 an der Reihe, produziert die Verleihung am 2. Oktober und strahlt sie – wie üblich – am 3. Oktober aus. Moderieren werden Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn, die zuvor bereits bei «Promi Big Brother» zusammenarbeiten.

Hinter den Kulissen gibt es jetzt aber anscheinend mächtig Ärger, der sichtbar wird, weil der Münchner Sender ganz heimlich via Programmänderung mitteilt, die Gala nicht wie üblich und einst geplant ab 20.15 Uhr zu zeigen. Stattdessen soll der Deutsche Fernsehpreis 2013 erst einen Tag später und ab 22.15 Uhr im Fernsehen zu sehen sein. Stein des Anstoßes sind Gegenprogrammierungen von ARD und RTL an diesem Abend. Das Erste setzt zur besten Sendezeit auf eine vermutlich zuschauerstarke Neuauflage von «Dalli Dalli» unter dem Namen «Das ist spitze!», RTL sendet sein millionenteures Event-Movie «Helden».

Sat.1 hingegen wird an dem Donnerstag mehrere Folgen von «Criminal Minds» ausstrahlen und am 4. Oktober, einem Freitag, vor dem Deutschen Fernsehpreis noch den Spielfilm «Kiss & Kill» einschieben. Die Verleihung des Fernsehpreises endet laut Sat.1-Planungen somit erst nachts um 1.25 Uhr. Die Sorge vor schlechten Quoten von Sat.1 ist möglicherweise berechtigt. Als Sat.1 die Gala 2010 übertrag, hatte man gesamt nur 5,2 Prozent Marktanteil (1,34 Millionen), beim jungen Publikum lief es mit 6,9 Prozent richtig schlecht.

Übrigens: Die Sat.1-Entscheidung ist wohl so heimlich gefallen, dass nicht einmal das ständige Büro des Fernsehpreises etwas davon mitbekommen hat. Am Freitagmorgen noch wird auf der offiziellen Homepage der Gala als Sendetermin jener Donnerstag um 20.15 Uhr genannt.