35. KALENDERWOCHE 2013
SONNTAG - 1. September
Zwei ruhige Duelle
Nicht nur «Das TV-Duell» selbst verlief weitgehend ruhig. Es gab Sonntagabend auch noch ein zweites Duell, welches eher im gesetzteren Rahmen ablief. Und das fand sogar direkt nach dem eigentlichen Duell statt – bei «Günther Jauch» in der Analyse-Runde der ARD. In der war u.a. Anne Will zu Gast, die direkt nach ihrer Duell-Moderation zu Jauch herüberkam. Zur Erinnerung: Er hat sie 2011 von jenem prominenten Sendeplatz verdrängt. Dafür bekam er die ARD-Moderation des Duells nicht. Sie ist über ersteres noch immer pikiert, er nun über letzteres. Man hat es gemerkt. Diese merkwürdige Stimmung zwischen den beiden... Buuaah!
MONTAG - 2. September
Dreikampf auf Nummer sicher
Noch bevor eine reißerisch-aggressive Off-Stimme, die auch für Box-Kämpfe prädestiniert wäre, den «TV-Dreikampf» der kleinen Parteien einleiten konnte, hörte der ARD-Zuschauer am Montagabend etwas anderes zu Beginn des zweiten wichtigen Wahl-Schlagabtausches. Etwas, das er wohl eigentlich gar nicht hören sollte. Oder etwa doch? Jedenfalls fiel, als das alte Berliner Kraftwerk im Bild erschien, der Satz: „Wir sind auf Nummer sicher gegangen.“ Von wem er kam, war in der Eile nicht auszumachen. Auf was er sich bezog, ebenfalls nicht. Wurde Gysi vielleicht unter Valium gesetzt oder Gottlieb ohne Weißbier ins Studio gelassen?
DIENSTAG - 3. September
Komplizierte Fernseher
Zur diesjährigen IFA hat die TV-Zeitschrift Auf einen Blick am Dienstag die Ergebnisse einer von ihr in Auftrag gegebenen Emnid-Umfrage unter 1006 Deutschen bekanntgegeben. Sie dämpfen die Vorfreude der IFA-Aussteller auf ihre neuen Coups, denn gut jedem vierten Zuschauer ist sein Fernsehgerät bereits jetzt zu kompliziert. 69 Prozent haben Probleme mit den Zusatzfunktionen, 57 Prozent bei der Programmierung und 26 Prozent bei Bild- und Toneinstellungen. Na, wenigstens wird nur die Technik der Mattscheiben als zu kompliziert bewertet und nicht deren programmliche Inhalte. Da können unsere Sender ja aufatmen...
MITTWOCH - 4. September
Der Gott der kleinen Babsi
Knapp eine Woche vor der Premiere von «Die 2» äußerte sich die Moderatorin der neuen RTL-Show in der Zeitschrift Tina über ihre beiden Kollegen: „Ich komme wahnsinnig gut mit Günther Jauch klar. Thomas Gottschalk ist der Gott meiner Kindheit und Jugend. Wir beide haben diesen Spaß, rauszugehen und die Leute zu begeistern.“ Ach was! Genau deshalb hat sich Babsi wohl auch nicht getraut, «Wetten, dass..?» von ihm zu übernehmen. Und wer kommt schon nicht „wahnsinnig gut“ mit dem Günni klar? Vielleicht seine Töchter? Apropos: Babsi sei durch ihre Mutterschaft von ihrem Perfektionismus geheilt. Schlecht für «Die 2».
DONNERSTAG - 5. September
Cantz schön hoch!
Dass ausgerechnet Guido Cantz nochmal einen Weltrekord aufstellen würde, hätte wahrscheinlich niemand vermutet. Immerhin sind seine Moderationen und Comedy-Auftritte nur wenig rekordverdächtig. Donnerstagmorgen um halb sechs änderte sich dies aber: Cantz war an Bord einer Boing 767 von Condor und las auf dem Flug von Frankfurt nach Split aus seinem aktuellen Buch „Cantz schön clever“ vor. Die 30-minütige Lesung in 37000 Fuß Höhe war als höchste Lesung der Erde ein neuer Weltrekord. In der Tat cantz schön clever, denn so kommt man als Mittelklasse-Typ wenigstens mal wieder in die Schlagzeilen und in luftige Höhen.
FREITAG - 6. September
Baldwin: Vom Gespielten zum Echten
Von 2006 bis 2013 spielte Alec Baldwin in der NBC-Sitcom «30 Rock» bereits einen Fernseh-Fuzzi und bald wird er auch in der Realität einer. Freitag informierte MSNBC darüber, dass Baldwin ab Oktober eine neue Talkshow in dem US-Nachrichtensender moderieren wird. In «Up Late with Alec Baldwin» soll der bisherige Schauspieler freitagabends politische und kulturelle Themen besprechen. Doch so ganz unerfahren im Moderieren ist er gar nicht, denn «Saturday Night Live» sowie einen Radio-Podcast bei WNYC hat Baldwin schon mehrmals geschmissen. Als frischgebackener Papa dürfte ihn überdies nichts so schnell umhauen...
SAMSTAG - 7. September
Zwei Bärte und ein Kaffeebecher
Wen interessiert schon, dass Steven Gätjen sich Samstagabend bei «Schlag den Raab» erstmals mit Vollbart präsentierte, dadurch nun älter aussieht und somit eine Rechtfertigung für seine verpennten Moderationen hat? Unseren geliebten Thomas Roth bestimmt nicht, denn der hatte schon immer einen Bart und konnte Samstagabend in den «Tagesthemen» etwas viel Interessanteres präsentieren: Einen braunen Kaffebecher aus Pappe. Der stand plötzlich zwischen zwei Beiträgen über die Olympischen Spiele in Tokio auf dem Tisch. Danach war er wieder weg. Ein Zeichen? Nee, eher ältliche Vergesslichkeit, für die keine Rechtfertigung nötig ist.
Die großen Fragen, die von dieser Woche übrig bleiben, lauten: Womit ist Das Erste beim «TV-Dreikampf» auf Nummer sicher gegangen? Gibt es jemanden, der mit Günther Jauch auf Kriegsfuß steht? Und was sollte uns der Kaffebecher von Thomas Roth sagen? Wenn Sie als pfiffiger Leser oder womöglich noch pfiffigere Leserin irgendeines dieser Rätsel lösen können, nehmen Sie doch am neuen „Wochenschau“-Gewinnspiel teil! Zu gewinnen gibt es einen aufgrund seiner technischen Komplexität kaum bedienbaren Fernseher, ein Exemplar von „Cantz schön clever“ und eine Eintrittskarte für die Premiere von «Up Late with Alec Baldwin». Einsendeschluss war vorgestern.