Quotencheck

«YOLO»

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Die Formate unabhängiger Dritte konnten am Samstagvormittag im RTL-Programm nicht wirklich überzeugen.

Was genau sind eigentlich Drittsendezeiten?

Private Fernsehsender, die einen Marktanteil von zehn Prozent und mehr erreichen, müssen laut Rundfunkstaatsvertrag unabhängigen Dritten einen Teil ihrer Sendezeit für Fensterprogramme zur Verfügung stellen. Damit soll die Programmvielfalt der marktstarken Sender erhöht werden.
Dass mit Programmen dritter Anbieter oft nicht viel zu holen ist, wissen RTL und Sat.1 nur allzu gut. Kein Wunder also, dass sich die Programme unabhängiger Anbieter in Senderkreisen geringer Beliebtheit erfreuen – zumal die Dritten des Öfteren noch unverhältnismäßig viel Geld für ihre Ware verlangen. RTL änderte zuletzt eine Kleinigkeit in Sachen Drittsendelizenzen und schaffte mit der Jugendmarke «YOLO» eine neue Strecke mit zwei Formaten am Samstagvormittag. Die Quoten der beiden Jugendformate ließen in den vergangenen Wochen häufig zu wünschen übrig.

Dabei verlief der Start des ersten Formats am 6. Juli ab 9.15 Uhr mit 0,58 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von 11,7 Prozent bei allen und 14,4 Prozent verhältnismäßig ordentlich. Das zweite Format ab 9.45 Uhr wusste mit nur 0,43 Millionen Zuschauern und 11,5 Prozent hingegen weniger zu überzeugen. Ein ähnliches Bild zeichnete sich in der zweiten Ausstrahlungswoche ab: 0,60 Millionen Interessierte brachten der ersten Sendung gute 12,1 Prozent bei allen und 15,7 Prozent in der Zielgruppe ein. Mit 0,37 Millionen waren etwa zwei von drei TV-Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren.

Das zweite und 15-minütige Format konnte mit diesen Werten wiederum nicht mithalten, 0,45 Millionen Bundesbürgern und 12,1 Prozent in der Zielgruppe sind alles andere als rühmliche Zahlen. Dafür brachte die dritte Ausstrahlungswoche markante Quotensteigerungen mit sich, sowohl das erste als auch das zweite Format wussten mit Zielgruppenwerten von 14,4 Prozent und überdurchschnittlichen 15,5 Prozent zu überzeugen. Keine Rekorde konnten hingegen in Sachen Gesamtquoten verzeichnet werden, vielmehr fiel RTL mit 9,7 Prozent und 9,9 Prozent in die Einstelligkeit.

Einstellige Quoten – bei allen und in der Zielgruppe - brachte auch Woche vier mit sich. Nur 0,37 Millionen und 0,33 Millionen Zuschauer führten zu desaströsen Marktanteilen von acht und sieben Prozent beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe lief es angesichts von jeweils 0,19 Millionen und 9,3 Prozent sowie 8,8 Prozent kaum besser. In den nächsten beiden Wochen ging es für RTL allerdings bergauf, die beiden Sendungen erreichten am 3. August zunächst 14,8 Prozent und 13,8 Prozent, sieben Tage später noch 13,1 Prozent und 9,1 Prozent in der Zielgruppe. Bei allen bewegte man sich mit 7,2 Prozent bis 9,8 Prozent zu keinem Zeitpunkt auf gutem Niveau.

Nach einer weiteren besonders schwachen Woche mit nur 7,2 Prozent und 7,6 Prozent in der Zielgruppe, folgten schließlich zwei etwas bessere Wochen mit recht stabilen Reichweiten. Zwischen 0,41 Millionen und 0,47 Millionen Zuschauern bei Marktanteilen zwischen elf und 12,6 Prozent erbrachten RTL nichtsdestotrotz Ergebnisse unter Schnitt. Bei allen kämpften sich die erfolgreichsten Ausgaben gerade einmal über die Neun-Prozenthürde. Die letzten Ausstrahlungen des betrachteten Zeitraums gingen am 7. September über die Bühne und erreichten schlechte 10,6 Prozent und 8,1 Prozent in der Zielgruppe. Mit nur 6,3 Prozent bei allen erreichte letztere Folge noch einmal einen neuen Tiefpunkt.

Alles in allem dürfte RTL – trotz einiger solider Wochen – eher unzufrieden sein. Denn die beiden Formate erreichten im Schnitt nur 0,44 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sowie die einhergehenden Marktanteile von 9,0 Prozent bei allen und 11,9 Prozent in der Zielgruppe. 0,28 Millionen Zuschauer waren im Mittel werberelevant – eine übermäßige Ansprache junger Menschen konnte trotz Intention also nicht beobachtet werden. Wenngleich die Sendernorm zuletzt gesunken ist: Als Erfolg sind diese Werte beim besten Willen nicht zu werten. Den Drittsendelizenzen wegen wird RTL an dem Format aber auch in Zukunft nicht vorbeikommen.

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