Der bekannte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist am Mittwoch, den 18. September 2013, verstorben. Als drittes Kind seiner Eltern David und Helene Reich wuchs er in einer deutschen Mittelstandsfamilie in Włocławek auf, ehe die Familie nach Berlin auswanderte. Ranicki zog nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst nach Frankfurt am Main und arbeitete bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
Zwischen dem 25. März 1988 und dem 14. Dezember 2001 moderierte Marcel Reich-Ranicki die ZDF-Sendung «Das Literarische Quartett». Durch diese Sendung erweiterte er seinen Bekanntheitsgrad stark, er bekam dadurch den Beinamen "Literaturpapst". Im vergangenen Jahr hielt er eine Rede zum Holocaustgedanken im Deutschen Bundestag, außerdem wurde seine Autobiografie verfilmt.
Reich-Ranicki lehnte den Deutschen Fernsehpreis im Jahr 2008 aufgrund der mangelnden Qualität des heutigen Fernsehens ab. Moderator Thomas Gottschalk lud den Literaturkritiker daraufhin zu einer eigenen Sendung ein, die das ZDF an einem späten Freitagabend ausstrahlte. Neben mehreren Preisen wie dem Deutschen Fernsehpreis, dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Berliner Bär, erhielt er auch das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.