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Das sagt Sat.1 zum aktuellen «Promi Big Brother»

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Im Haus hieß es zuletzt Mareike vs. Jan. Wie beurteilt Sat.1 das Reality-Event bisher? Und wie stehen die Chancen auf eine normale Staffel für den Vorabend? Quotenmeter.de mit Antworten.

«Promi Big Brother» ist ja nicht nur für die Zuschauer viel komprimierter. Die komplette Crew arbeitet jetzt für ein paar Wochen in einer Art Parallelwelt, mit eigener Zeitrechnung und intensiven Arbeitstagen, die so rein gar nichts mit Arbeitsalltag zu tun haben.
Endemols Michael Kollatschny vor dem Start im Quotenmeter.de-Interview
Es ist ein wenig Ernüchterung eingekehrt was die noch laufende, aber am Freitag zu Ende gehende erste Staffel von «Promi Big Brother» angeht. Angekündigt als eines der ganz großen Herbsthighlights von Sat.1 bewegten sich die Quoten zuletzt nur noch im Mittelmaß. Die dreistündige Live-Show interessierte nur etwas mehr als zehn Prozent aus der Zielgruppe, am Sonntag gar fielen die Werte wieder in den einstelligen Bereich. Im Haus muss der große Bruder schon gehörig nachhelfen, dass nicht gähnende Langweile herrscht und auch die fetten Schlagzeilen der ersten Woche sind mittlerweile verschwunden.

«Promi Big Brother» ist nach elf Tagen geworden, was das „Dschungel-Camp“ nie war. Irgendwie alltäglich. Die Fans, die in der ersten Woche noch vehement Änderungen des Konzepts forderten, scheinen das, was ihnen Endemol und Sat.1 vorsetzen, inzwischen halbwegs zähneknirschend zu akzeptieren oder schalten nicht mehr ein. Das große Highlight, auf das alle gehofft haben, ist also nicht geglückt.

Zu schwach war die Kandidatenkonstellation in Woche eins, die nicht viel mehr brachte als das, was im Vorfeld als sicher kalkuliert wurde. Bewohner wie YouTube-Star Simon Desue zum Beispiel sind bis heute nicht nennenswert in Erscheinung getreten – und das, obwohl sich der Name auf dem Reißbrett sicherlich gut angehört hat, hätte dieser doch wohl die junge Internet-Generation zum Format locken können. Inhaltlich wird «Big Brother» erst jetzt gegen Ende wach und das auch nur dank eines Kniffes der Macher.

In der am Montag gesendeten Tageszusammenfassung, die übrigens einen höheren Anhalt an Bildern aus dem Haus und weniger Moderation enthielt, war erstmals so richtig etwas von gruppendynamischen Prozessen zu spüren. Hierfür aber mussten die Macher Jan zum Hauschef ernennen und verfügen, dass dieser von Ex-«Mini Playback Show»-Moderatorin Mareike stets bedient wird. Diese aber hat ein Problem mit Männern, die schon einmal Gewalt gegenüber Frauen angewandt haben. Und so nahm das Drama mit jeder Menge Emotion und vielen Tränen seinen Lauf.

Letztlich entstand wohl die spannendste Daily bisher – aber eben nur, weil eine Situation von außen vorgegeben wurde. In wie weit man das als ersten Schritt zum Scripten nennen darf, sei mal dahingestellt. Die Macher von Endemol wissen aber, dass sie jetzt auf den letzten Metern der Staffel noch mal Boden gut machen müssen. Im Sender Sat.1 bewertet man «Promi Big Brother» Quotenmeter.de-Infos zufolge mit gemischten Gefühlen. Zumindest in den ersten Tagen, als David Hasselhoff noch zu den Bewohnern zählte, machte die Sendung den Kanal kurzzeitig zum „Talk of the Town“.

Offiziell will Sat.1 mit einem Fazit natürlich noch abwarten – aber Sendersprecherin Diana Schardt lässt in einem Gespräch schon einmal etwas tiefer blicken: „Im Moment stehen wir bei einem durchschnittlichen Marktanteil von 13,9 Prozent. Das ist deutlich über Senderschnitt, darf aber natürlich ruhig noch mehr werden.“ Und genau das ist wohl schon nicht mehr im Bereich des Machbaren. Die 13,9 Prozent rühren nämlich unter anderem vom extrem starken Start her. Nimmt man nur die bis dato letzten vier 75-minütigen Dailys, so kommt die Reality-Show gerade einmal noch auf 10,3 Prozent. Schardt sagt weiter: „Wir nehmen konstruktive Kritik wie immer ernst und arbeiten natürlich täglich an den Sendungen.“

Ein festes Bekenntnis zur Marke «Big Brother» gibt es derweil nicht. Es hätte immerhin die Möglichkeit bestanden der Promi-Staffel nun eine Normalo-Variante folgen zu lassen, die wie einst bei RTL II den bei Sat.1 noch zu renovierenden Vorabend füllt. Diesbezüglich spiele «Big Brother» im Moment aber keine Rolle, erklärte Schardt, nicht ohne darauf hin zu verweisen, dass man dies aber schon vor dem Start so gesagt habe. Richtig ist aber auch, dass Produzent Endemol genau darauf natürlich gehofft hat. Der aktuell für «Big Brother» zuständige Michael Kollatschny sagte kurz vor dem Start der Promi-Staffel im Quotenmeter.de-Interview: „Derzeit bietet der Markt Chancen wie noch nie, sicher auch für den Vorabend.“ Diese Chance scheint sich Endemol – auch aufgrund eigener Schwächen – in diesen Tagen aber zu verspielen.

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