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«Promi Big Brother» ist ja nicht nur für die Zuschauer viel komprimierter. Die komplette Crew arbeitet jetzt für ein paar Wochen in einer Art Parallelwelt, mit eigener Zeitrechnung und intensiven Arbeitstagen, die so rein gar nichts mit Arbeitsalltag zu tun haben.
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Endemols Michael Kollatschny vor dem Start im Quotenmeter.de-Interview
«Promi Big Brother» ist nach elf Tagen geworden, was das „Dschungel-Camp“ nie war. Irgendwie alltäglich. Die Fans, die in der ersten Woche noch vehement Änderungen des Konzepts forderten, scheinen das, was ihnen Endemol und Sat.1 vorsetzen, inzwischen halbwegs zähneknirschend zu akzeptieren oder schalten nicht mehr ein. Das große Highlight, auf das alle gehofft haben, ist also nicht geglückt.
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In der am Montag gesendeten Tageszusammenfassung, die übrigens einen höheren Anhalt an Bildern aus dem Haus und weniger Moderation enthielt, war erstmals so richtig etwas von gruppendynamischen Prozessen zu spüren. Hierfür aber mussten die Macher Jan zum Hauschef ernennen und verfügen, dass dieser von Ex-«Mini Playback Show»-Moderatorin Mareike stets bedient wird. Diese aber hat ein Problem mit Männern, die schon einmal Gewalt gegenüber Frauen angewandt haben. Und so nahm das Drama mit jeder Menge Emotion und vielen Tränen seinen Lauf.
Letztlich entstand wohl die spannendste Daily bisher – aber eben nur, weil eine Situation von außen vorgegeben wurde. In wie weit man das als ersten Schritt zum Scripten nennen darf, sei mal dahingestellt. Die Macher von Endemol wissen aber, dass sie jetzt auf den letzten Metern der Staffel noch mal Boden gut machen müssen. Im Sender Sat.1 bewertet man «Promi Big Brother» Quotenmeter.de-Infos zufolge mit gemischten Gefühlen. Zumindest in den ersten Tagen, als David Hasselhoff noch zu den Bewohnern zählte, machte die Sendung den Kanal kurzzeitig zum „Talk of the Town“.
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Ein festes Bekenntnis zur Marke «Big Brother» gibt es derweil nicht. Es hätte immerhin die Möglichkeit bestanden der Promi-Staffel nun eine Normalo-Variante folgen zu lassen, die wie einst bei RTL II den bei Sat.1 noch zu renovierenden Vorabend füllt. Diesbezüglich spiele «Big Brother» im Moment aber keine Rolle, erklärte Schardt, nicht ohne darauf hin zu verweisen, dass man dies aber schon vor dem Start so gesagt habe. Richtig ist aber auch, dass Produzent Endemol genau darauf natürlich gehofft hat. Der aktuell für «Big Brother» zuständige Michael Kollatschny sagte kurz vor dem Start der Promi-Staffel im Quotenmeter.de-Interview: „Derzeit bietet der Markt Chancen wie noch nie, sicher auch für den Vorabend.“ Diese Chance scheint sich Endemol – auch aufgrund eigener Schwächen – in diesen Tagen aber zu verspielen.