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„Ermittler sind die treibende Kraft“

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Sat.1 will sich mit neuen Scripted Realitys am Nachmittag abheben – vor allem wohl von VOX. Wie dies gelingen soll…

Es war eine große Programmumstellung für Sat.1: Weg von den in Studios gedrehten Court- und Beratershows – raus auf die Straße, so wie es Konkurrent RTL vorgemacht hatte. Über Jahre hinweg sah bis dahin das Nachmittagsprogramm des Bällchensenders gleich aus. «Zwei bei Kallwass», «Richterin Barbara Salesch» und dann «Richter Alexander Hold» - das war bis zum Ende eine sichere Bank, was die Gesamtzuschauerzahl angeht. Gerade aber die Jüngeren hatten sich zuletzt von den Formaten verabschiedet; die Quoten waren nur noch Mittelmaß und Sat.1 setzte zudem viel zu viele Wiederholungen ein. Im April 2012 folgte dann die Umstellung; ebenfalls von filmpool kam erstmals eine klassische Scripted Reality mit «Familien-Fälle», die zum Auftakt gar mehr als 17 Prozent Marktanteil generierte. Sat.1-Intern ist man heute der Meinung, man sei damit einen nicht ganz richtigen Weg gegangen, in dem man sich inhaltlich zu sehr an RTL orientiert habe. Zudem war sicherlich nicht gewollt, dass die Produktion zuletzt Dreier-Schichten schieben musste und aus Mangel an Alternativen zwischen 14 und 17 Uhr eingesetzt wurde.

Ab Montag folgt nun die nächste Feinjustierung des Nachmittagsprogramms, Formate also, die mehr dem Gusto des neuen Senderchefs Nicolas Paalzow entsprechen. Zwei von den drei neuen Sendungen hat der Münchner Sender schon einmal getestet, nämlich «Auf Streife» mit mäßigem Erfolg und Alexander Holds «Im Namen der Gerechtigkeit» mit meist überdurchschnittlichen Quoten. „Unser neues Line-up am Nachmittag punktet mit echten Protagonisten: echte Polizisten, echte Anwälte und echte Rechtsexperten. Wir arbeiten nicht mit Experten aus der Blue Box. Bei uns sind die Ermittler die treibende Kraft des Geschehens, vor Ort im Einsatz und in die Handlung eingebunden“, erklärt Sat.1-Sprecherin Diana Schardt die Marschroute der neuen Formate und die Abgrenzung zu VOX-Erfolgen wie «Verklag‘ mich doch!». Vorerst wurden von beiden Sendungen 60 Episoden bestellt.

Mit eingearbeitet wurden die Erfahrungen, die man aus den Testläufen gewinnen konnte. „Das Themenspektrum bei «Auf Streife» kam bei unseren Zuschauern gut an, da gesellschaftlich relevant, interessant, nachvollziehbar und in Teilen spektakulär. Wir haben noch intensiver an den Profilen der Polizisten gearbeitet und neue, interessante Charaktere hinzugewonnen. Wichtig ist uns, dass wir echte Polizisten aus dem aktiven Streifendienst besetzen,“ so Schardt. Nur diese Darsteller würden – so die Sendersprecherin – in den unterschiedlichen Situationen authentisch und überzeugend.

Bekanntestes Gesicht des Sat.1-Nachmittags ist nun wieder Alexander Hold, der aber außerhalb des Gerichtsaals zum Einsatz kommt. Die Constantin-Produktion «Im Namen der Gerechtigkeit» setze „weiterhin auf eine starke Dramaturgie und relevante Themen, die kreativ, aber immer glaubhaft aufgelöst werden“, erklärt Diana Schardt gegenüber Quotenmeter.de. Hold zähle zu den beliebtesten TV-Richtern Deutschlands und werde in der Produktion – neben weiteren Experten – den größten Anteil an den Fällen haben. Zumindest in den Pilotfolgen tauchte Hold aber nicht jedes Mal auf, sondern wechselte sich mit Berufskollegen ab.

Auch nach 16.00 Uhr geht es künftig um Rechtsfälle, dann heißt es «Anwälte im Einsatz», was vorher noch nicht ausprobiert wurde. Die Akteure sollen darin sowohl juristischen als auch menschlichen Beistand liefern und für Versöhnung, Recht und Ordnung sorgen, heißt es von Sat.1. Und möglicherweise sind diese drei Neustarts, die nun in einem Paket kommen, noch nicht das Ende der Fahnenstange. Auch für die Daily-Schiene entwickle man beim Sender weitere Formate in vielen Programmfarben, heißt es aktuell seitens Sat.1.

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