«Gravity»
Die brillante Medizintechnikerin Dr. Ryan Stone, deren erste Shuttle-Mission vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky (Clooney) geleitet wird – nach diesem Einsatz will er seinen aktiven Dienst beenden. Doch während eines scheinbar ganz normalen Weltraumspaziergangs kommt es zur Katastrophe: Der Shuttle wird zerstört – völlig haltlos bis auf das Band zwischen ihnen trudeln Stone und Kowalsky mutterseelenallein in die Finsternis.
Aufgrund des ohrenbetäubenden Schweigens wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben… und damit jede Chance auf Rettung. Ihre Angst schlägt um in Panik, während jeder Atemzug ihren kleinen Vorrat an Sauerstoff reduziert.
Quotenmeter.de-Kinokritiker Sidney Schering sah «Gravity» vorab. Wie er das Weltraum-Drama bewertet, lesen Sie in seiner Kritik.
OT: «Gravity» von Alfonso Cuarón; mit Sandra Bullock, George Clooney, Basher Savage und Eric Michels
«Rush - Alles für den Sieg»
Anfang der 70er Jahre kämpfen die höchst unterschiedlichen Rivalen Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth) um den Aufstieg in den Rennfahrer-Olymp. Während der disziplinierte Lauda ehrgeizig an seiner Karriere feilt, stürzt sich Naturtalent Hunt ins glamouröse Jetset-Leben. Ihre Rivalitäten tragen sie nicht nur in spektakulären Rennen aus, sondern auch in heftigen Wortgefechten jenseits der Rennbahn. Immer wieder heißt es: Hunt gegen Lauda – der Rockstar und Playboy der Formel 1, verheiratet mit dem erfolgreichsten Model seiner Generation, Suzy Miller (Olivia Wilde), gegen den messerscharfen Strategen und Perfektionisten. Bis zum legendären Rennen 1976 am Nürburgring, der gefährlichsten aller Rennstrecken, steht Lauda auf dem ersten Tabellenplatz. Doch auf regennasser Fahrbahn baut er einen dramatischen Crash, seine Frau Marlene (Alexandra Maria Lara) bangt um sein Leben. Mit schier übermenschlichem Willen kämpft er sich zurück und tritt nur wenige Wochen später zu einem erneuten Showdown mit Hunt in Japan an. Wieder regnet es stark, das Rennen soll abgebrochen werden, doch beide Rivalen liefern sich ein atemberaubendes Duell…
Mit einer websiteinternen Bewertung von 4,5 von 5 Sternen auf der Seite filmstarts.de bildet Kritiker Carsten Baumgardt den Auftakt zu einer ganzen Reihe an Reviews, die in «Rush» bereits einen potentiellen Oscar-Kandidaten sehen. Baumgardt attestiert «Rush» eine „herausragende Qualität“ und hebt besonders die beiden „großartigen“ Hauptdarsteller hervor, die „der Motor des Films sind und ihn erst so richtig auf Touren bringen“. Die Online-Redaktion der Cinema sieht in dem Popcorn-Drama ein „mitreißendes Portrait einer ungewöhnlichen Männerfreundschaft“ und lobt die „hervorragenden Rennszenen“. Die Redaktion von moviejones.de sagt über «Rush», dass „der Film schaffe, was anderen großen Produktionen inzwischen völlig abhandengekommen ist: er wühlt auf.“ Max Fischer von moviemaze.de kommt schließlich zu dem Fazit,
«Rush» sei „ein Denkmal wie auch Mahnmal für den Rennsport, das ganz ohne Pathos vor allem in seinen leisen Momenten begeistert, die sich sogar in den Innenraum des Fahrercockpits geschlichen haben.“
OT: «Rush» von Ron Howard; mit Daniel Brühl, Chris Hemsworth, Alexandra Maria Lara, Olivia Wilde, Russell Crowe
«Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll»
Was heute Elton John und Lady Gaga sind, war in den 70er Jahren Liberace (Michael Douglas) in einer Person. Als virtuoser Pianist, Entertainer in Las Vegas und Superstar der pompösen Shows lag ihm weltweit ein Millionenpublikum zu Füßen. Auf der Bühne und im Privaten erhob er Luxus und Glamour zu seinem Lebensstil. Lange Pelzmäntel, glitzernde Kostüme, goldene Kerzenständer und massenhaft teurer Schmuck waren seine Markenzeichen. Mehrere Rolls-Royce zählten zu seinem Fuhrpark, alleine 39 Flügel schmückten seine private Villa. Alles gab es im Überfluss – und er selbst sagte einmal: "Too much of a good thing is wonderful".
Im Sommer 1977 betritt ein attraktiver Jüngling nach einem großen Auftritt seine Garderobe: Scott Thorson (Matt Damon), ein einfacher Junge aus der Provinz, der von Liberace zum Prinzen an seiner Seite verwandelt wird. Zwischen den beiden entwickelt sich eine enge, über Jahre streng geheim gehaltene Affäre. Eine tragisch-faszinierende Liebesgeschichte, die immer intensiver wird – und die im Laufe der Zeit vom Exzess und Schönheits-OPs ebenso begleitet wird wie von großen Gefühlen, Eitelkeiten und Eifersucht…
Auch «Liberace», der in den USA als „zu schwul“ abgestempelt wurde, somit keinen Verleih fand und schließlich als HBO-Produktion im dortigen TV ausgestrahlt wurde, schlägt großes Kritikerlob entgegen. Die Cinema hebt das Darsteller-Duo hervor, das in den Augen der Redaktion „extrem stark“ ist. Die Lovestory sei „exzentrisch“, die Kulissen „außergewöhnlich“. Die Filmwebsite filmstarts.de betrachtet «Liberace» als „scharfsinnig beobachtete Studie über Einsamkeit, Starruhm und gescheiterte Liebe“ und empfindet sie als „eine gelungene Mischung aus hochamüsanter Komödie und tragischem Drama“. Zudem wird lobend hervorgehoben, dass „Michael Douglas und Matt Damon mit mutigen Auftritten der Homophobie Hollywoods entgegen treten“. Frédéric Jaeger von Critic.de lobt, dass „es [ «Liberace» ] nie zur sarkastischen Satire oder zur zynischen Parodie verkommt“, sondern eine „für Soderbergh typische verschleiert-smarte Handlung hat, die im Hollywood-Studiosystem der sozialliberalen Konsumbejahung immer etwas deplatziert erscheint“.
OT: «Behind the Candelabra» von Steven Soderbergh; mit Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula, Eric Zuckerman, Eddie Jemison