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Weltenretter Sonneborn & «Carospektive»: Die zwei Neuen bei ZDFneo

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Zwei neue Eigenproduktionen sollen am Donnerstagabend bei ZDFneo neue Maßstäbe setzen. Wir stellen die Formate vor.

An der Fünf-Prozent-Hürde ist Martin Sonneborn mit seiner Satire-Partei "Die PARTEI" gescheitert - er hat also genug Zeit, um sich ausgiebiger dem Fernsehen zu widmen. In «Sonneborn rettet die Welt» begibt er sich auf die Mission, die politischen Floskeln und die Hindernisse des Fortschritts in Deutschland zu entlarven. ZDFneos Superheld Martin Sonneborn macht sich im Superman-Shirt auf, um die Lösungen für Umweltkatastrophen, Armut und stagnierende Wirtschaftssysteme zu finden - die geballte Ladung Satire hilft ihm bei diesem Vorhaben.

Die zentralen Themen seiner Gesandtschaft sind die Finanzkrise, die Energiewende und Korruption sowie Lobbyismus, welche er mit allen Mitteln bekämpfen will. Hierfür be- und hinterfragt er Politiker und Experten. In der ersten Folge reist Sonneborn nach Frankfurt, um sich den Turbulenzen an den Finanzmärkten anzunehmen. Dabei unterhält sich der Satiriker mit Politikern über die Gefahren der Inflation, absolviert ein Daytrader-Seminar und findet heraus, was es zu tun gilt, um für den Zusammenbruch der Finanzmärkte zu sorgen - auch die Meinungen des kleinen Mannes werden von Sonneborn zu Tage gefördert.

Zur Weltrettung schlug sich Martin Sonneborn nach eigenen Angaben durch "römische Eiscafés, internationale Energiegipfel, Vattenfall-Tagebaubaggerlöcher, verruchte China-Club-Séparées, transnationale Republiken und die Geldtürme der Deutschen Bank" mit Hilfe von "Angela Merkel, Peter Altmaier, Gregor Gysi, Karl Lauterbach, Matthias Miersch, Bärbel Höhn, diversen Hinterbänklern, nigerianischen Chauffeuren und verrückten Wissenschaftlern." Die drei Episoden von «Sonneborn rettet die Welt» werden ab dem 10. Oktober jeweils donnerstags um 22.45 Uhr ausgestrahlt.

Weniger neuartig als das Format um den Satiriker kommt das neue ZDFneo-Magazin «Carospektive» daher. Das Format könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich der Digitalsender nicht mehr an gänzlich neues wagt, so erscheint es zumindest auf den ersten Blick. «Carospektive» wird als „Roadmovie durch unser Land und durch unsere Gefühle“ beschrieben. Gastgeberin Caro Korneli widmet sich in jeder Folge einem Thema und trotz ihrer lustigen Art versucht sie stets die Brücke zur Ernsthaftigkeit zu schlagen – ihr selbsterklärtes Ziel: „Einswerden mit dem Thema“

Betrachtet man, welchen Sendeplatz «Carospektive» (und auch Martin Sonneborns Show) einnimmt, kann man erahnen, dass das neue Magazin um Caro Korneli in eine sehr ähnliche Kerbe schlagen wird wie die Formate, die sie in diesem Slot ablöst. Bisher flimmerten den ZDFneo-Zuschauern am Donnerstag nach 22 Uhr «Herr Eppert sucht...», «Bambule» und «German Angst» entgegen – alles Magazine, die sich im Stile einer Reportage bestimmten Aspekten des Menschseins widmen und versuchen, diese von so vielen Seiten wie möglich zu beleuchten und zu ergründen. Dass «Carospektive» nichts Neues ist und anderen neo-Formaten ähnelt, muss dennoch nichts Schlechtes sein. Schließlich waren ihre Vorgänger, welche auch untereinander konzeptionell verwandt waren, gut recherchiert und selten langweilig. Die Anhängerschaft eines Herrn Eppert könnte «Carospektive» somit eventuell übernehmen.

Ein Blick einen Blick auf die bislang einzige fest geplante Episode von «Carospektive», die ZDFneo am 10. Oktober um 23.15 Uhr ausstrahlen wird, zeigt die vergleichbaren Konzepte gut auf. In dieser Folge will Korneli wissen, was es bedeutet, alt zu sein. Hierfür zieht sie für 24 Stunden in ein Altersheim und kommentiert stets ihre Erlebnisse. Dabei setzt sie sich mit verschiedensten Charakteren auseinander, sei es mit einer älteren Dame, die Sex käuflich erwirbt, mit einem aufbrausenden TV-Moderator oder mit einem 80-jährigen Millionär, der nun am Hungertuch nagt.

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