Unsere Kritik zu «Fashion Hero»
Insgesamt ist «Fashion Hero» ein deutlich angenehmeres und medienethisch weniger fragwürdiges Format als «Germany's Next Topmodel», aber im Gegensatz zur Klum-Show fehlen hier noch die großen Momente, die das Massenpublikum zum Einschalten bewegen.Manuel Nunez Sanchez
Die Premiere der achtteiligen Modeshow kam ab 20.15 Uhr auf gerade einmal 1,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Das Staffelfinale von «Under the Dome», das vergangene Woche mittwochs lief, hatte noch eine Million Zuschauer mehr – und das trotz Fußball-Konkurrenz im ZDF. «Fashion Hero» erreichte mit der ersten Folge schwache 0,91 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren und entsprechend unterdurchschnittliche 8,5 Prozent in der für den Sender wichtigen Altersklasse. Auch hier noch einmal der Vergleich zu «Under the Dome»: Die Serie holte vor acht Tagen noch fast 15 Prozent.
Bei ProSieben war man von einem Erfolg von «Fashion Hero» offenbar so überzeugt, dass man sich in der PR-Abteilung keine Mühe machte, die in den USA kurzlebige Sitcom «Friends with Benefits» in die Medien zu bringen. Wird schon laufen, war wohl die Devise. Die Quittung ist: Auch dieses Format floppte am ersten Ausstrahlungstag, der Sender muss sogar noch schlechtere Quoten als während der Schiffer-Show verkraften. Die erste Episode landete bei 6,6 Prozent, danach steigerte sich die Sitcom immerhin auf 7,5 Prozent. 0,66 und 0,60 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten ein.
Entsprechend war ab 23.25 Uhr auch nicht mehr allzu viel von «TV total» zu erwarten, das letztlich nichts mehr reißen konnte: Stefan Raab begeisterte im Schnitt noch 0,42 Millionen Zuschauer, die Zielgruppen-Quote lag bei schwachen 7,4 Prozent. Im Tagesschnitt landete ProSieben somit mit 11,3 Prozent (die dank erneut starkem Nachmittagsprogramm zusammen kamen) sehr deutlich hinter RTL, das sich über 17,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen freut.