Quotencheck

Sat.1 löst das Nachmittagsproblem

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Mit den drei neuen Formaten zwischen 14 und 17 Uhr konnte Sat.1 in den vergangenen zwei Wochen durchaus überzeugen. Es scheint, als sei dem Sender eine Trendwende am Nachmittag gelungen.

Mit dem Ende der jahrelang beliebten Gerichtsshows rutschte der Sat.1-Nachmittag in eine tiefe Depression, aus der er sich lange Zeit nicht befreien konnte. Zuletzt mussten die «Familien-Fälle» im Dreierpack als Notlösung hinhalten, die aber ebenfalls nur für allenfalls mäßige Quoten zu haben waren. Vor zwei Wochen beendete Sat.1 nun die «Familien-Fälle»-Rotation vorerst und schickte gleich drei neue Formate nach Drehbuch auf Sendung, die für die Münchener zwischen 14 und 17 Uhr wieder Zuschauer zurückerobern sollten. Fazit nach zwei Wochen: Auch wenn noch keine langfristigen Prognosen getätigt werden können, scheint der Nachmittag zumindest vorerst wieder unter Kontrolle gebracht zu sein.

Als schwächstes Glied stellte sich in den letzten Tagen hierbei «Auf Streife» heraus, das mit genau zehn Prozent im Wochenschnitt lediglich ein akzeptables Ergebnis einfuhr. Konkret bedeutet das, dass die Quoten an einigen Tagen – wie etwa am Dienstag - bei guten 11,8 Prozent lagen, während es an anderen Tagen wie beispielsweise am Freitag nur zu schlechten 8,9 Prozent reichte. Eine eindeutige Tendenz für die zunächst auf 60 Folgen angelegte Sendung abzugeben, ist deshalb noch nicht einfach. Festzuhalten bleibt aber, dass Woche eins im Vergleich zu Woche zwei einen halben Prozentpunkt einbüßte. Dafür gelang es Format in den letzten Tagen auch größere Teile älteren Publikums anzusprechen, bei dem Sat.1 zuletzt stark an Relevanz verlor. Mit Höchstwerten von 11,4 Prozent und einem Wochenschnitt im zweistelligen Bereich kann Sat.1 vollends zufrieden sein.

Besser funktionierte in den letzten zwei Wochen dagegen das 15-Uhr-Format «Im Namen der Gerechtigkeit», das am Dienstag mit 12,6 Prozent seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Der Wochenschnitt fiel mit 11,6 Prozent zwar etwas geringer aus, spricht aber eine eindeutige Sprache. Nicht zuletzt gelang es der Scripted Reality damit, ihren Wochenschnitt gegenüber der Vorwoche leicht um 0,1 Prozentpunkte auszubauen. Auch auf Seiten der absoluten Zuschauerzahlen sah es mit 1,24 Millionen in Woche zwei gegenüber 1,09 Millionen in Woche eins minimal besser aus.

Der größte Erfolg ist aber derzeit das letzte Glied am Sat.1-Nachmittag: «Anwälte im Einsatz» erreichte in der abgelaufenen Woche sehr zufriedenstellende 11,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Am Dienstag und Mittwoch generierte das Format gar starke 13,4 Prozent und 13,1 Prozent, lediglich die Ausgaben vom Donnerstag und Freitag mit nur etwas mehr als zehn Prozent ziehen den Wochenschnitt herunter. Trotzdem muss gesagt werden, dass das Format - wenngleich es das erfolgreichste ist - zugleich die größten Verluste binnen Wochenfrist hinnehmen musste: Bei den Umworbenen verlor das Format von 12,7 Prozent ganze 0,9 Prozentpunkte. Zwar bleibt die Sendung damit ein Erfolg, weitere Einbußen sollten nun aber ausbleiben.

Somit scheint es nach zwei Wochen, als sei es Sat.1 tatsächlich gelungen, das Problemfeld Nachmittag vorerst in den Griff zu bekommen. Zum Vergleich: Die zuletzt in Endlosschleife gezeigten «Familien-Fälle» waren auf nur durchschnittlich neun Prozent der Umworbenen gekommen - Tendenz sinkend. Als positiver Nebeneffekt kann zudem beobachtet werden, dass Sat.1 mit seinen neuen Formaten auch ein älteres Publikum erreicht. Für die Werbewirtschaft ist dies zwar zweitrangig, für die Bedeutung des Senders in der Senderlandschaft aber nicht unerheblich – zumal Sat.1 beim Gesamtpublikum in den letzten Monaten tiefe Einbußen verkraften musste. Bleibt für Sat.1 also nur zu hoffen, dass sich die Formate langfristig auf diesem Niveau einpendeln. Die Chancen stehen zumindest nicht schlecht.

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