Was ist eigentlich mit «Yellow Press»?

Sat.1 und sein Vorabendformat «Yellow Press», eine interessante Geschichte. Im Mai wurde erstmals von dem Format berichtet – mehrere Promis würden von Kameras für eine neue ProSiebenSat.1-Sendung begleitet werden. Ende Juli folgte dann die offizielle Bestätigung seitens Sat.1, dass man mit Joker Productions an einer neuen Vorabendsendung arbeite, die getreu dem Vorbild von «Die Geissens» oder «Daniela Katzenberger» Promis in ihrem Leben begleitet. 40 Folgen seien bestellt worden – ein Großauftrag also für das Kölner Produktionsunternehmen.

Anfang September wurde es dann kurios: Einige Tage vor Ausstrahlungsbeginn wurde der Starttermin um zwei Wochen nach hinten verschoben, kurz darauf wurde «Yellow Press» sogar ganz gekippt. „Programmplanerische Gründe“ nannte ein Sendersprecher damals als Ursache. Bis heute taucht das Format nicht in den üblichen 6-Wochen-Planungen des Senders auf. Stattdessen zeigt man immer noch «Navy CIS» im Doppelpack – und das mit immer weniger Erfolg. Am Montag kam man auf 6,8 und 8,7 Prozent Marktanteil, blieb also hinter dem Sat.1-Senderschnitt zurück.

In Wahrheit ist Sat.1 schlicht mit der Produktionsqualität von «Yellow Press» nicht zufrieden, will das Format seinem Publikum in dieser Form nicht zumuten. Entsprechend gibt es auch keinen neuen Sendetermin für das Format – was für die Senderchefs natürlich einer Katastrophe gleichkommt. Auch Versuche die Produktion an einen Schwestersender abzugeben, ist Quotenmeter.de vorliegenden Informationen auf wenig Gegenliebe gestoßen. Jetzt gibt es noch die Möglichkeit, «Yellow Press» zu zerstückeln und die einzelnen Geschichten in Magazinen wie «taff.» oder dem «Frühstücksfernsehen» zu verwerten.

Dass «Yellow Press» für das unter anderem Roberto Blanco oder Georgina mit Kameras begleitet wurden, in regulärer Form im Sat.1-Vorabend auftaucht, ist sehr unwahrscheinlich geworden – auch wenn Sat.1 das aktuell so nicht sagen möchte. Im Sender arbeitet man stattdessen weiter an neuen Vorabendformaten und denkt dort an Magazine, Telenovelas und Gameshows.