Gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung - so lauten die Hauptpunkte der Anklage, welche die Staatsanwaltschaft Darmstadt nun vor dem Amtsgericht Offenbach gegen vier vermeintliche Islamisten erhoben hat. Sie reagiert damit auf einen Angriff auf ein Reporter-Team des ARD-Politmagazins «Report Mainz», der sich im Juni dieses Jahres vor der Offenbacher Tauheed-Moschee ereignet hat. Drei Personen wurden dabei verletzt, zwei von ihnen sogar in einem Ausmaß, dass sie laut Angaben des SWR notärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Darüber hinaus ist von Sachschäden in Höhe von mehreren tausend Euro an der Ausrüstung der Kamera die Rede.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt äußert sich im Hinblick auf das anstehende Verfahren optimistisch: "Wir haben Zeugen, wir haben Videoaufnahmen, die dazu geführt haben, dass wir einen hinreichenden Tatverdacht sehen gegen alle vier Angeklagten". Verantwortlich für das Verfahren wird voraussichtlich das Jugendschöffengericht Offenbach zeichnen - und eventuell auf altbekannte Problemfälle treffen: Drei der vier jungen Männer sollen bereits zuvor polizeilich auffällig geworden sein, unter anderem wegen Bedrohung, räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung.
Das Team von «Report Mainz» war im Sommer auf dem Weg zur Tauheed-Moschee in Offenbach, um mit dem dort tätigen Imam zu sprechen. Anlass hierfür waren Hinweise, dass eine Gruppe junger Muslime aus dem nahen Umfeld der Moschee planten, nach Syrien auszureisen, um dort gegen die Schreckensherrschaft Assads zu kämpfen.