Am 1. August 2013 wurde bekannt, dass sich VOX eine neue Serie unter dem Namen «Fairly Legal» gesichert hatte. Man wolle ab dem 11. September 2013 mittwochs auf die Justizserie setzen. Die Vorzeichen standen zu diesem Zeitpunkt schon nicht gerade gut, denn die in den USA auf dem USA Network beheimatete Serie wurde dort nach zwei Staffeln und 23 Episoden abgesetzt. Dies musste nicht heißen, dass es in Deutschland ähnlich mau läuft – bei Erfolg wäre der Produktion allerdings auch kein besonders langes Engagement bei VOX vergönnt gewesen.
In «Fairly Legal» tritt die ehemalige Top-Anwältin Kate Reed, welche vom Anwaltsgeschäft frustriert ist, in ihrer neuen Tätigkeit als Mediatorin in Erscheinung. Die in San Francisco tätige Waise versucht zudem das Geschäft ihres toten Vaters zusammen mit ihrer Stiefmutter vor dem Ruin zu bewahren. Um 21.15 Uhr des 11. Septembers 2013 startete die von Universal Cable Productions produzierte Dramedy um 21.15 Uhr auf VOX mit ihrer Pilotfolge, welche sich, anders als die restlichen Folgen, über 90 Minuten (inklusive Werbung), anstatt einer Stunde Laufzeit, erstreckte.
Schon der Start verhieß nichts Gutes: Gegen ein stark laufendes «Under the Dome» auf ProSieben, sowie einer beliebten Episode «Nord Nord Mord» im ZDF, kam die Justizserie mit Hauptdarstellerin Sarah Shahi bei den 14- bis 49-Jährigen nicht über 6,2 Prozent Marktanteil hinaus (Zum Vergleich: 7.4 Prozent ist der Zielgruppen-Senderschnitt von VOX im gegenwärtigen TV-Jahr). Der Pilot mit dem Titel „Neuanfang“ lockte insgesamt nur 1,32 Millionen Fernsehende an. Die zweite Ausgabe des neuen VOX-Formats stürzte in der Folgewoche sogar nochmal deutlich ab. Zum Champions League-Start im ZDF, das die Partie zwischen Neapel und Dortmund übertrug, gelangte «Fairly Legal» bei den Werberelevanten nur auf 5,5 Prozent. Auch 1,34 Millionen Zuseher und entsprechende 4,5 Prozent Gesamtmarktanteil lagen erstmals deutlich unter dem VOX-Durchschnitt von 5,6 Prozent.
Zur dritten Episode war erneut König Fußball einer der Konkurrenten von «Fairly Legal». Neben einer Übertragung des DFB-Pokals in der ARD lief erneut das immer noch gefragte «Under the Dome» der roten Sieben. Angesichts dieser Konkurrenz generierte «Fairly Legal» erneut nur 5,5 Prozent bei den jungen Zuschauern. „Kocharena“ stellte am 2. Oktober in allen Belangen den Staffeltiefpunkt dar, als nur 1,09 Millionen Zuschauer des Gesamtpublikums die Dramedy einschalteten. Das außerordentlich beliebte Champions League-Duell zwischen Manchester City und dem FC Bayern machte «Fairly Legal» etliche Zuschauer abspenstig, sodass sowohl bei den Menschen ab drei Jahren als auch bei der umworbenen Zielgruppe nur 3,6 Prozent zu Buche standen.
Episode fünf schwang sich am 9. Oktober zu Werten auf, die die besten der ersten Staffel bleiben sollten: 6,7 Prozent kamen dem VOX-Mittelwert bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zuschauern allerdings auch nicht wirklich nahe und ging wohl vor allem aus dem Ende von «Under the Dome» hervor – 1,62 Millionen Menschen bildeten das größte Publikum in der ersten «Fairly Legal»-Staffel bei VOX. Am 11. Oktober gab der Kölner Sender trotz der wenig zufriedenstellenden Zahlen bekannt, dass die Anwaltsserie ab dem 20. November in seine zweite Season starten würde. Der Aufstieg von «Fairly Legal» sollte nur von kurzer Dauer bleiben: Am 16. Oktober verzeichnete VOX eine Sehbeteiligung von 5,9 Prozent bei den jungen Menschen.
Am 23. und 30. Oktober gab das Format bei den umworbenen Zuschauern zunächst auf 5,7 Prozent und dann auf 5,3 Prozent ab. Im Zeitraum dieser beiden Episoden entschied sich VOX, «Fairly Legal» zu seiner zweiten Staffel eine Stunde nach hinten zu verschieben. Ab dem 20. November sollte die Show um Mediatorin Kate Reed also ab 22.15 Uhr auf Sendung gehen. Nutznießer ist dabei «The Closer», welches als einziges Primetime-Format am Mittwoch bei VOX zuletzt zufriedenstellende Werte einfuhr. «Fairly Legal» war zuvor von 20.15-Uhr-Wiederholungen von «Rizzoli & Isles» und «The Closer» eingerahmt. Die neunte von zehn Folgen sank noch einmal deutlich auf 4,7 Prozent bei den Jüngeren hinab. Zur letzten Folge der ersten Staffel passte der Episodentitel „Land unter“ dann doch nicht: Mit 6,5 Prozent erzielte VOX bei den Werberelevanten immer noch einen recht schwachen Wert, aber immerhin war es der zweitbeste der Staffel.
VOX bringt die verbleibende zweite Staffel trotz der miesen Werte des ersten Durchlaufs ab dem 20. November hinter sich. Sehr unwahrscheinlich, dass sich die Quoten dort auf ein zufriedenstellendes Niveau verbessern - in Köln will man die restlichen Episoden wohl einfach nur noch hinter sich bringen. Die durchschnittliche Reichweite der zehn Episoden des ersten Durchlaufs von «Fairly Legal» belief sich auf 1,37 Millionen Menschen, 0,63 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten im Mittel ein. Während der Gesamtmarktanteil von 4,6 Prozent im Schnitt schon sehr mau daherkommt, wiegt der Mittelwert von 5,5 Prozent (fast zwei Prozentpunkte unter Senderschnitt) in der Zielgruppe deutlich schwerer und lässt daran zweifeln, ob eine Versendung der zweiten Staffel noch Sinn macht.