Das Jahr 2004 ist für die ProSiebenSat.1-Gruppe bisher sehr erfolgreich verlaufen. Das TV-Unternehmen konnte seinen Umsatz von 878,2 auf 932,3 Millionen Euro steigern (+6%) und das Ergebnis um 293 Prozent auf 169,7 Millionen verbessern. Nach den Zahlen für das erste Halbjahr 2004, die die ProSiebenSat.1-Gruppe heute veröffentlicht, erzielte der Konzern einen Umsatz von 932,3 Mio Euro. Dies entspricht einem Wachstum von sechs Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2003.
Noch deutlicher fallen die Steigerungsraten des Ergebnisses aus. Das EBITDA verbesserte sich um 123 Mio Euro auf 187,4 Mio Euro und hat sich damit nahezu verdreifacht. Der Konzern erzielte einen Gewinn vor Steuern von 117,3 Mio Euro. Damit hat sich das Vorsteuerergebnis um 112 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Eine signifikante Verbesserung zeigt sich auch beim Konzernüberschuss. Das Nachsteuerergebnis betrug 72,7 Mio Euro nach 4,1 Mio Euro in der Halbjahresbilanz 2003. Die EBITDA-Marge stieg von sieben Prozent auf 20 Prozent. Das Ergebnis je Vorzugsaktie erhöhte sich von 0,03 Euro
im Halbjahr 2003 auf 0,37 Euro.
Zum ersten Mal in der Geschichte der ProSiebenSat.1-Gruppe haben alle vier TV-Sender ein positives Halbjahresergebnis erzielt. Sat.1 konnte den Vorsteuergewinn von minus 5,0 Mio Euro auf 62,4 Mio Euro steigern. ProSieben hat sein Ergebnis vor Steuern um 56 Prozent von 62,6 Mio Euro auf 97,9 Mio Euro erhöht. Kabel 1 konnte mit 12,4 Mio Euro seinen Vorsteuergewinn knapp verdoppeln. N24 schreibt mit 0,2 Mio Euro nach minus 13,2 Mio Euro im Vorjahreszeitraum auch zum Halbjahr ein schwarzes Ergebnis.
"Das erste Halbjahr ist besser verlaufen, als wir geplant hatten", so Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1-Gruppe. "Es ist uns gelungen, unsere Strukturen weiter zu verbessern und die Leistung unserer Sender zu steigern. Dies macht sich auch bei den Umsätzen bemerkbar. Das gute Ergebnis ist jedoch nicht allein auf Umsatzzuwächse zurückzuführen, sondern zu einem maßgeblichen Teil auch auf das Kostenmanagement des Unternehmens. Die ProSiebenSat.1-Gruppe, das zeigen die Zahlen, hat wieder Fahrt aufgenommen."
Positive Auswirkungen des Refinanzierungskonzepts
Das Zinsergebnis hat sich vor allem aufgrund der deutlich reduzierten Nettofinanzverschuldung durch die Umsetzung des Refinanzierungskonzepts um 13 Prozent auf 31,7 Mio Euro verbessert. Die ProSiebenSat.1 Media AG hat im zweiten Quartal 2004 eine umfassende Refinanzierung durchgeführt mit dem Ziel, das Fälligkeitsprofil der ausstehenden Finanzverbindlichkeiten langfristig zu verbessern und die Bilanzstruktur zu optimieren. Wichtigste Bestandteile des Refinanzierungskonzepts waren - neben dem Mittelzufluss aus einer Barkapitalerhöhung im April 2004 von brutto 282 Mio Euro - die Vereinbarung eines syndizierten Konsortialkredits mit einem Rahmenvolumen von 325 Mio Euro, der teilweise Rückkauf einer 2006 fälligen Anleihe in Höhe von insgesamt 298 Mio Euro sowie die Begebung einer neuen Anleihe mit einem Volumen von 150 Mio Euro, die 2009 fällig wird.
Nettofinanzverschuldung halbiert
Die Nettofinanzverschuldung konnte im Halbjahresvergleich infolge der optimierten Finanzierungsstrukturen nahezu halbiert werden. Sie reduzierte sich um 47 Prozent auf 423,3 Mio Euro. Insgesamt sanken die Verbindlichkeiten um 27 Prozent auf 949,3 Mio Euro. Die Rückstellungen nahmen von 45,3 Mio Euro auf 87,7 Mio Euro zu, nachdem höhere Steuerrückstellungen gebildet wurden.
Eigenkapital steigt um 65 Prozent
Aufgrund der Kapitalerhöhung und dem Mittelzufluss von brutto rund 282 Mio Euro sowie der guten Ertragslage stieg das Eigenkapital um 65 Prozent auf 959,7 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich zum Stichtag 30. Juni 2004 deutlich von 30 Prozent auf 48 Prozent. Die Eigenkapitalrendite stieg zum Stichtag 30. Juni von einem Prozent auf 12 Prozent.
Personalaufwand sinkt um vier Prozent
Die ProSiebenSat.1-Gruppe beschäftigte zum Ende des Halbjahres 2.698 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduzierte sich der Stand um 199 Mitarbeiter oder sieben Prozent. Die verringerte Mitarbeiterzahl ist zum einen auf Restrukturierungsmaßnahmen und Einsparungen in der gesamten ProSiebenSat.1-Gruppe, insbesondere bei der Tochterfirma ProSiebenSat.1 Produktion zurückzuführen. Zu dieser Entwicklung trugen auch Umstrukturierungen in der Holding sowie Formateinstellungen beziehungsweise das Outsourcing von Produktionen von ProSieben bei.
Der Personalaufwand lag im ersten Halbjahr bei 101,9 Mio Euro. Im Vergleich zum Halbjahreswert 2003 von 106,3 Mio Euro entspricht dies einem Rückgang von vier Prozent.
Sat.1 erzielt Umsatzrendite von 16 Prozent im ersten Halbjahr
Sat.1 konnte seine positive Geschäftsentwicklung aus dem ersten Quartal auch von April bis Juni fortsetzen. Der Sender verbuchte im zweiten Quartal und im gesamten ersten Halbjahr sowohl bei den Umsätzen als auch beim Ergebnis vor Steuern deutliche Zugewinne. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im zweiten Quartal 2004 um 30,7 Mio Euro auf 38,7 Mio Euro nach 8,0 Mio Euro im Vergleichszeitraum. Mit einem Umsatz von 204,2 Mio Euro erwirtschaftete der Sender ein Plus von vier Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2003. Das entspricht einer Umsatzrendite von 19 Prozent (Q2 2003: vier Prozent).
Insgesamt lag das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2004 bei 62,4 Mio Euro (HJ 2003: minus 5,0 Mio Euro). Die deutliche Verbesserung des Ergebnisses ist auch auf den Verzicht auf die Fußball-Bundesliga-Rechte zurückzuführen. Der Umsatz lag bei 396,9 Mio Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einer Steigerung von sechs Prozent. Die Umsatzrendite lag damit bei 16 Prozent (HJ 2003: minus ein Prozent).
ProSieben erhöht Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2004 um 56%
Auch ProSieben konnte seine positive Geschäftsentwicklung im Verlauf des Geschäftsjahres 2004 fortsetzen. Der Sender steigerte seine Umsätze zwischen April und Juni um zehn Prozent auf 205,2 Mio Euro (Q2 2003: 186,1 Mio Euro). Das Ergebnis vor Steuern konnte aufgrund der optimierten Kostenbasis überproportional gesteigert werden. Es lag im zweiten Quartal bei 63,1 Mio Euro nach 47,5 Mio Euro im Vergleichszeitraum 2003. Die Umsatzrendite erhöhte sich von 26 Prozent auf 31 Prozent.
Insgesamt konnte ProSieben im ersten Halbjahr 2004 einen Umsatz von 379,7 Mio Euro nach 341,3 Mio Euro im Vorjahreszeitraum erzielen. Das entspricht einer Steigerung um elf Prozent. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich signifikant um 56 Prozent auf 97,9 Mio Euro. Mit 26 Prozent lag die Umsatzrendite vor Steuern um 44 Prozent über dem Vorjahreshalbjahr (HJ 2003: 18 Prozent). Damit verstärkt ProSieben seine Position als einer der profitabelsten TV-Sender im deutschen Markt.
Kabel 1 verdoppelt Ergebnis und Umsatzrendite in den ersten sechs Monaten
Der Sender Kabel 1 konnte im zweiten Quartal einen Umsatz von 48,5 Mio Euro verbuchen. Das entspricht einer Steigerung von 0,6 Mio Euro oder einem Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich überproportional um 140 Prozent und erreichte 9,6 Mio Euro. Im gesamten Berichtszeitraum von Januar bis Juni konnte sowohl das Ergebnis vor Steuern als auch die Umsatzrendite nahezu verdoppelt werden. Das Ergebnis steigerte sich um 97 Prozent auf 12,4 Mio Euro (HJ 2003: 6,3 Mio Euro), die Umsatzrendite erhöhte sich auf 13 Prozent (HJ 2003: sieben Prozent). Der Umsatz lag mit 95,0 Mio Euro nahezu auf dem Niveau des Vergleichszeitraums (HJ 2003: 94,3 Mio Euro).
N24 erstmals mit Gewinn im ersten Halbjahr
Erstmals seit dem Start vor fünf Jahren hat N24 in einem zweiten Quartal ein positives Ergebnis erreicht. Das Ergebnis vor Steuern lag im zweiten Quartal bei 0,1 Mio Euro. Im Vergleichszeitraum hatte das Ergebnis vor Steuern noch bei minus 5,5 Mio Euro gelegen. Der Umsatz von N24 im zweiten Quartal 2004 betrug 17,4 Mio Euro. Das entspricht einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Rückgang ist ausschließlich auf reduzierte interne Umsätze zurückzuführen.
Der Nachrichtensender schreibt auch für das gesamte erste Halbjahr 2004 ein positives Vorsteuerergebnis. Der Umsatz des Senders lag bei 34,8 Mio Euro nach 33,0 Mio Euro im ersten Halbjahr 2003. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im ersten Halbjahr 2004 um 102 Prozent auf 0,2 Mio Euro. Nach den ersten sechs Monaten im Jahr 2003 hatte das Ergebnis vor Steuern noch bei minus 13,2 Mio Euro gelegen. N24 schließt damit zum dritten Mal in Folge ein Quartal mit einem positiven Ergebnis ab. Der Sender geht weiterhin davon aus, im Jahr 2005 den Break-even zu erreichen.
Diversifikation SevenOne Intermedia: Ergebnis vor Steuern steigt um 41 Prozent
Der Umsatz der Multimedia-Tochter der ProSiebenSat.1-Gruppe wuchs im zweiten Quartal 2004 um acht Prozent auf 14,1 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 1,4 Mio Euro und lag bei 2,5 Mio Euro nach 1,1 Mio Euro im zweiten Quartal 2003. Im ersten Halbjahr 2004 lag der Umsatz von SevenOne Intermedia mit 27,5 Mio Euro über dem Niveau des Vorjahres. Im Vergleichszeitraum 2003 erzielte das Unternehmen 27,1 Mio Euro an Umsatzerlösen. Das Ergebnis vor Steuern konnte deutlich verbessert werden. Zwischen Januar und Juni 2004 erzielte SevenOne Intermedia ein Ergebnis von 4,8 Mio Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 41 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2003.
MM MerchandisingMedia erzielt Ergebnisverbesserung
In der Tochtergesellschaft MM MerchandisingMedia GmbH bündelt die ProSiebenSat.1-Gruppe seit 2003 ihre Merchandising-Aktivitäten. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich deutlich um 135 Prozent auf 4,0 Mio Euro. Nach den ersten sechs Monaten im Jahr 2003 hatte das Ergebnis vor Steuern bei 1,7 Mio Euro gelegen. Insgesamt belief sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2004 auf 25,0 Mio Euro nach 27,3 Mio Euro im Vergleichszeitraum. Der Umsatzrückgang von acht Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 ist ausschließlich auf eine geänderte, ergebnisneutrale Buchungssystematik in Zusammenhang mit dem Bezug von Mediavolumen und der Verrechnung konzerninterner TV-Werbeerlöse zurückzuführen. Ohne diesen Effekt erzielte MM MerchandisingMedia ein Umsatzplus von vier Prozent. Durch diese Änderung lag auch der Umsatz im zweiten Quartal 2004 in Höhe von 12,6 Mio Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals von 13,3 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im Quartalsvergleich um 2,7 Mio Euro und lag bei 1,8 Mio Euro. (ots)