Der Vorabend bei RTL II läuft dank «Köln 50667» und «Berlin - Tag & Nacht» mehr als ordentlich. Seit geraumer Zeit schraubt man aber auch an der Daytime, in der man nach dem gewollten Wegfall der Animes einige Plätze zu füllen hat. Bislang schieben «Der Trödeltrupp» sowie die «Privatdetektive im Einsatz» am Nachmittag oftmals Doppelschichten. Doch Anfang November entlastete man die Jungs vom «Trödeltrupp» und zeigte am frühen Nachmittag die Scripted Reality «Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt...».
Das Format erzählt die Geschichten von jungen Menschen, die in die Schuldenfalle getappt sind. Ein Rechtsanwalt sowie eine Psychologin analysieren die Fälle und zeigen Auswege aus der Verschuldung. Die erste von insgesamt 15 Folgen flimmerte am 4. November über die Bildschirme. 0,36 Millionen Zuschauer verfolgten den Auftakt am frühen Nachmittag. 0,24 Millionen waren im werberelevanten Alter und bescherten RTL II einen leicht unterdurchschnittlichen Marktanteil von 6,3 Prozent. Der Zielgruppenschnitt im aktuellen Fernsehjahr liegt bei 6,9 Prozent. Bereits mit der zweiten Ausgabe schaffte das Format aber den Sprung in den grünen Bereich und ergatterte gute 8,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch einen Tag später sah es mit 7,7 Prozent Marktanteil sehr ordentlich aus. Die Episoden am Donnerstag und Freitag rutschten dann aber wieder unter Senderschnitt, sodass die ersten fünf Folgen durchschnittlich 0,34 Millionen Zuschauer sowie einen Zielgruppenmarktanteil von 6,7 Prozent generierten.
Die zweite Testwoche startete zum Beginn der fünften Jahreszeit am 11. November recht mau. Nur 0,27 Millionen Zuschauer wollten die sechste Episode sehen. In der Zielgruppe reichte es lediglich für 5,1 Prozent. Bereits einen Tag drauf steigerte man sich aber auf 0,36 Millionen Zuseher sowie auf einen Zielgruppenmarktanteil von ordentlichen 7,1 Prozent. Mit den Episoden acht und neun musste man dann aber wieder Werte unter Senderschnitt hinnehmen, ehe die Freitagsausgabe erneut sehr ordentlich abschnitt und 7,6 Prozent bei den Werberelevanten einfuhr. Dennoch fällt die Bilanz der gezeigten fünf Ausgaben in der zweiten Woche etwas schlechter aus als die der ersten Woche. 0,33 Millionen Menschen interessierten sich im Durchschnitt für das neue Format. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es für 6,3 Prozent.
Die dritte und letzte Testwoche schnitt im Gesamtergebnis sogar noch etwas schwächer ab, obwohl «Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt...» gleich zum Wochenstart einen Bestwert einfuhr. 0,44 Millionen Zuschauer (so viele wie noch nie) schalteten die Scripted Reality ein. Auch in der Zielgruppe standen gute 8,4 Prozent zu Buche. Doch der Erfolg hielt nicht an. Bereits am Dienstag sackte man auf fünf Prozent, ehe am Mittwoch dann ein Negativrekord eingefahren wurde. Nur noch 0,24 Millionen Menschen schauten zu. Mit 3,5 Prozent in der Zielgruppe lag man im tiefroten Bereich. Die Donnerstagsausgabe verdoppelte den Marktanteil dann aber wieder und schaffte den Sprung auf exakt sieben Prozent. Die 15. und vorerst letzte Ausgabe rutschte allerdings erneut in den roten Bereich und kam auf 4,4 Prozent bei insgesamt 0,27 Millionen Zuschauern. So sah die Bilanz der dritten Woche - wie gesagt - noch etwas ernüchternder aus: 0,32 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppenmarktanteil von nur noch 5,6 Prozent standen zu Buche.
Insgesamt kamen die 15 Folgen von «Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt...» auf durchschnittlich 0,33 Millionen Zuschauer. Beim Gesamtpublikum entsprach das einem Marktanteil von mauen 3,1 Prozent. Im aktuellen Fernsehjahr kommt RTL II aber auf 4,2 Prozent. In der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte die Scripted Reality durchschnittlich 0,24 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 6,3 Prozent entsprach. Der derzeitige Senderschnitt liegt bei etwas besseren 6,9 Prozent. Wirklich überzeugend sind diese Werte also nicht. Aber auch eine Quotenkatastrophe sieht anders aus, denn immerhin schafften sechs der 15 Episoden den Sprung über den Senderschnitt. Wie und ob es aber mit «Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt...» weitergeht, wird letztlich auch von den Ergebnissen weiterer Testformate, wie unter anderem «Schmiede 21», abhängen.