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Rob Vegas über das kontroverse InterviewSeehofer schickte nicht bloß eine erboste SMS an den ZDF-Intendanten Thomas Bellut, sondern kündigte öffentlich an, einen kritischen Brief aufzusetzen, in dem er sich „gegen diese Qualität der Diskussion“ über den im Interview besprochenen SPD-Mitgliederentscheid auflehnen wolle. In der Süddeutschen Zeitung beschimpfte er Slomka als eine Journalisten, die vornehmlich „absurd[e] Fragen“ stelle und so stellvertretend für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stünde. „Ich verteidige jetzt die SPD - weil ich für Qualitätsjournalismus bin. Wo sind wir denn eigentlich?“, fragt der bayerische Ministerpräsident abschließend mit leichter Selbstironie in der SZ.
In Folge von Seehofers Einmischung in dieses Thema kochte die Kritik am ZDF plötzlich hoch, doch nun wenden sich Thomas Bellut und der ZDF-Chefredakteur Peter Frey an die Presse, um dort auf Seehofers Kritik zu antworten. Laut Frey seien kritische, gerne auch mal emotionalere Interviews, eher lobenswert, denn zu verachten: „Wenn mal die Fetzen fliegen, schadet das der Demokratie nicht“, urteilt Frey im Spiegel, der zudem den Vorwurf, Slomka sei parteiisch, zu entkräftigen versucht. „Slomkas Interviews mit Guttenberg, Schäuble oder Ramsauer waren auch nicht bequem.“ Bellut wiederum lässt die BamS vermelden: „Wir sind in unserer journalistischen Arbeit unabhängig, egal wer in Berlin regiert.“ Außerdem lobte er Marietta Slomka als „eine hervorragende Journalistin und ein Aushängeschild für das ZDF.“