Olympia: Livestreams statt Spartensender

Die olympischen Winterspiele in Sotschi werden im Februar dieses Jahres hierzulande wie gewohnt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk präsentiert. Einer ARD-Pressemitteilung zufolge möchte man gemeinsam mit dem Partner ZDF insgesamt 740 Stunden Sport zeigen. Auf diese hohe Zahl kommt man allerdings nur, wenn man die rund 500 Stunden Berichterstattung hinzu nimmt, die neben den ca. 240 Stunden TV-Ausstrahlung im Netz zu sehen sein werden. Entsprechende Livestreams möchte man mitsamt Kommentator anbieten.

Damit steht fest, dass sich aus Sicht der Verantwortlichen von ARD und ZDF das Sendekonzept der Sommerspiele in London bewährt hat. Bereits im vergangenen Jahr setzte man auf zahlreiche Livestreams im Netz, während die Winterspiele 2010 in Vancouver noch auf den Spartenkanälen der Sendeanstalten präsentiert wurden. Neben Olympia plant man auch bei der kommenden Fußball-WM mit einem derartigen Sendekonzept.

In der breiten Öffentlichkeit dürfte diese Meldung für einige kritische Stimmen sorgen, hatten sich doch bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Zuschauer darüber beschwert, dass sie bei ihrem Sport-Konsum plötzlich vom TV auf den PC ausweichen mussten. Ferner ist auch kritisch anzumerken, dass gerade in ländlichen Gegenden die Bandbreiten häufig noch nicht ausreichend sind, um ein angemessenes Seherlebnis zu gewährleisten. Zudem klagten diverse Zuschauer über technische Probleme bei den Livestreams. Ob ARD und ZDF diese Probleme in den Griff kriegen können, ist zumindest fraglich.