Wenn Filmreihen zwischendurch den Regisseur wechseln, so geschieht dies zumeist notgedrungen, weil sich der ursprüngliche Regisseur zu neuen Projekten aufschwingen möchte. «Fluch der Karibik» und seine ersten beiden Fortsetzungen wurden von Gore Verbinski gedreht, der daraufhin genug vom Seemannsgarn hatte und neue Stoffe anpacken wollte. Daher wurde Rob Marshall für den vierten Teil engagiert. Genauso quittierte Justin Lin nach vier «Fast & Furious»-Filmen seinen Dienst bei der Actionreihe, weshalb beim siebten Film nun James Wan die Fäden in der Hand hält. Andere Filmreihen wiederum wechseln unentwegt ihre Regisseure, aber ohne dass dahinter auch irgendeine Methode stünde. «Freitag, der 13.» und viele andere Slasherreihen etwa könnten sich nicht weniger um Kontinuität kümmern.
Das Agenten-Kinofranchise «Mission: Impossible» tickt da vollkommen anders: Jeder Film der Reihe hat einen anderen Regisseur, der die stilistischen Strippen zieht – und dies mit schierer Absicht. Die ikonische Titelmusik und Hauptdarsteller Tom Cruise sind die verbindenden Elemente, davon abgesehen machen sich die Filmschöpfer einen Spaß daraus, dass jeder Eintrag in dieses Kinofranchise ein völlig anderes Feeling aufweist. Setzte Brian de Palmas erster Teil auf eine mit damals modernen Mitteln gemachte Retro-Atmosphäre, zelebrierte John Woo in der Fortsetzung ein rasantes, übertrieben stylisches Actionspektakel. In «Mission: Impossible III» wiederum lässt J. J. Abrams seine «Alias – Die Agentin»-Sensibilitäten auf große Kinoausmaße wachsen. Im Kino erntete dies solide Kritikerreaktionen, mit 397,85 Millionen Dollar weltweitem Einspiel unterlag dieser Actioner jedoch seinen beiden Vorläufern.
Aber wie kam «Mission: Impossible III» bei den deutschen Fernsehenden an? Seine Vorgänger hingen die Messlatte ziemlich hoch: Noch am 27. Dezember 2008 generierte das Original von 1996 im ZDF 10,9 Prozent insgesamt und 12,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, Teil zwei wiederum brachte es bei ProSieben am 18. Januar 2009 auf 10,3 und 17,1 Prozent. Diese Werte konnte «Mission: Impossible III» am Sonntag, dem 25. Januar 2009, allerdings problemlos schlagen: 5,30 Millionen Interessenten sorgten beim Münchener Sender für starke 15,5 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe lockte Tom Cruise zur besten Sendezeit 3,66 Millionen Zuschauer an, was in beeindruckende 24,8 Prozent mündete. Schon die erste Primetime-Wiederholung rutschte jedoch, wenngleich nur knapp, unter den Senderschnitt bei den Werberelevanten: Am 25. Dezember 2009 standen nur noch 1,62 Millionen Jüngere und 11,6 Prozent zu Buche. Insgesamt sah es mit 2,72 Millionen und 8,4 Prozent dagegen weiterhin gut aus.
Seither pendelte sich J. J. Abrams' Regiearbeit bei den kommerziell wichtigen Zuschauern auf einem soliden Quotenniveau ein – während Teil eins und zwei zuweilen total floppen, nur um bald darauf als echte Publikumsmagneten zu fungieren, holt «Mission: Impossible III» zur besten Sendezeit durch und durch Quoten auf Senderschnitt. Am 21. Januar 2011 waren bei ProSieben 12,5 Prozent in der Zielgruppe drin, Sat.1 erreichte mit einer Ausstrahlung am 4. August des selben Jahres gute 12,4 Prozent. Am 21. Januar 2012 hingegen sank der Wert auf 10,8 Prozent, ehe am 26. Oktober 2012 wieder ProSieben den Actioner zeigte – und durchschnittliche 11,8 Prozent holte.
Nun wiederholt ProSieben «Mission: Impossible III» pünktlich zur Free-TV-Premiere des wesentlich populäreren vierten Teils ein weiteres Mal in der Primetime. Ob ein Stück vom Glanz des weltweit erfolgreichsten «Mission: Impossible»-Teils für Ausgabe drei abfällt?
«Mission: Impossible III» ist am 20. Dezember um 20.15 Uhr bei ProSieben zu sehen.