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Große Koalition: Friedman schlägt Leif deutlich

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Auch «Maybrit Illner» setzte sich in dieser Woche mit dem Bündnis aus Union und SPD auseinander, holte jedoch nur mäßige Werte. Der FDP nahmen sich derweil gleich vier Formate an.

Parteien-Ranking

  1. SPD: 7 (39%)
  2. Union: 4 (22%)
  3. FDP: 4 (22%)
  4. Linke: 2 (11%)
  5. Grüne: 1 (6%)
Zu Rate gezogen wurden die fünf ARD-Talks, Lanz, Illner, «Studio Friedman» von N24, «Das Duell» von n-tv und «2+Leif» aus dem SWR zwischen dem 8. und 14. Dezember.
In diesen Tagen entscheidet es sich, ob die Union für die kommenden vier Jahre gemeinsam mit der SPD die Bundesrepublik regieren wird. In Anbetracht dieser politischen Brisanz überraschte es kaum, dass auch die Polittalks sehr interessiert an dieser Thematik waren. Das reichweitenstärkste war hierbei «Maybrit Illner», das am Donnerstag auf durchschnittlich 2,41 Millionen Zuschauer und 11,6 Prozent Marktanteil gelangte. Schwächer lief es seit Anfang November nur ein einziges Mal für die Sendung, in der Regel sahen zuletzt gut 2,60 Millionen zu. Konträr dazu war das Abschneiden beim jüngeren Publikum, wo immerhin 4,6 Prozent bei 0,38 Millionen zu Buche standen. Zwar lag man auch hier noch etwa zwei Prozentpunkte unterhalb des Senderschnitts, doch seit Mitte Oktober wurde kein so guter Wert mehr verbucht.

Das Fernduell zwischen «Studio Friedman» und «2+Leif» ging an erstgenannte Sendung, obgleich sie beim Gesamtpublikum mit 0,23 Millionen und 1,4 Prozent nur minimal vor letzterer mit 0,22 Millionen und 1,3 Prozent lag. Allerdings war Friedman bei den werberelevanten Konsumenten deutlich beliebter: Klar überdurchschnittliche 1,7 Prozent bei 0,12 Millionen am späten Donnerstagabend standen hier ziemlich mickrigen 0,3 Prozent bei 0,02 Millionen gegenüber. Das Thema Große Koalition dominierte auch hier beide Gesprächsrunden, Friedman kombinierte dies jedoch geschickt mit der Thematik FDP - und ließ einen Liberalen gegen einen Sozialdemokraten antreten.

Geschickt war dieser Schachzug auch im Hinblick darauf, dass die Neuausrichtung der Freien Demokratischen Partei das zweite große Thema der Woche darstellte. Bereits am Montag ging «Hart aber fair» recht umfangreich darauf ein, konnte allerdings beim Publikum kaum punkten. Mit nur 2,91 Millionen Zuschauern gingen miese 9,1 Prozent Marktanteil einher, bei den Jüngeren wurden noch schwächere 4,2 Prozent bei 0,52 Millionen verbucht. «Menschen bei Maischberger» erging es am Folgetag zumindest etwas besser, die 11,6 bzw. 4,6 Prozent Marktanteil kamen jedoch erst um 22:50 Uhr zustande. Entsprechend lag die Zuschauerzahl auch nur bei 1,72 Millionen. Interessantes Randdetail: Beide Formate verpackten das Thema in eine Art Jahresrückblick und versuchten, Absturz und Neuausrichtung der Partei somit in Einklang zu bringen.

Nachdem er bereits am Vortag bei Frank Plasberg zu sehen war, begab sich der frisch gebackene FDP-Vorsitzende Christian Lindner am Dienstag auch zu «Markus Lanz». Mit nur 1,37 Millionen Zuschauern und 12,0 Prozent Marktanteil schnitt diese Ausgabe jedoch so schwach ab wie keine andere in dieser Woche, auch bei den Jüngeren sah es mit 0,30 Millionen und 6,2 Prozent sehr mäßig aus. Etwas besser hatte es hier schon Partei-Kollege Rainer Brüderle am Donnerstag, dessen Auftritt 1,74 Millionen Menschen sahen. Insgesamt lag der Marktanteil hier bei sehr guten 14,5 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen standen jedoch ebenfalls nur mittelprächtige 6,4 Prozent auf dem Papier. Am besten schnitt Lanz am Mittwochabend im Anschluss an die Champions-League ab: Nackte Tatsachen führten hier zu tollen 18,5 und 14,0 Prozent bei 2,21 Millionen Interessenten. Ein Politiker saß nicht in der Runde, für Brisanz sorgte jedoch ein spontaner Auftritt von Anti-FIFA-Aktivisten.

In Anbetracht dieser Top-Werte überraschte es nicht, dass sich «Anne Will» am gleichen Tag ab 22:50 Uhr ziemlich schwer tat. Mit nur 9,6 Prozent wurde bereits zum zweiten Mal in den vergangenen vier Wochen nur ein einstelliger Marktanteil verbucht, wenngleich die Reichweite mit 1,59 Millionen so hoch ausfiel wie seit Mitte Oktober nicht mehr. Mit einem kontroversen Gespräch über Banken-Zockereien war auch das junge Publikum kaum zu holen: Schlechte 4,3 Prozent wurden bei 0,28 Millionen erzielt. Großen Mut bewies einmal mehr «Beckmann» mit dem eher speziellen Thema Aufstand in der Ukraine. Belohnt wurde dies keineswegs, grausame 5,2 Prozent aller und 2,9 Prozent der jungen Zuschauer wurden am Donnerstag um 22:45 Uhr erzielt. Die Reichweite lag bei nur 0,82 Millionen.

Der Quotenkönig unter den Polittalkern ging einmal mehr am Sonntagabend auf Sendung. «Günther Jauch» widmete sich dem Bestell-Wahn zur Weihnachtszeit und den darunter leidenden Menschen. Die Sendung kam nach der «Tatort»-Ausstrahlung auf 4,66 Millionen Interessenten - und somit immerhin auf die zweithöchste Reichweite seit Anfang November. Mit 16,0 Prozent fiel der Marktanteil auf diesem sehr dankbaren Sendeplatz einmal mehr richtig stark aus, bei den jüngeren Zuschauern wurden ebenfalls gute 7,6 Prozent bei 0,92 Millionen verbucht.

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