Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat die Rechte für die Fernsehübertragung der Bundesliga in den kommenden zwei Spielzeiten an eine Nachfolgegesellschaft der insolventen KirchMedia vergeben. Ferner wurde dem Unternehmen eine Option für zwei weitere Bundesliga-Saisons eingeräumt.
Dies hätten die 36 Vereine einstimmig entschieden, teilte Ligachef Werner Hackmann am Freitag in Frankfurt mit. Es gebe eine Option, für zwei weitere Spielzeiten. Den Preis für die TV-Rechte für die Spielzeiten 2002/2003 und 2003/2004 bezifferte Hackmann auf jeweils 290 Millionen Euro. Sollte die Option für die Saison 2004/2005 ausgeübt werden, würden 295 Millionen Euro fällig. Die Spielzeit 2005/2006 soll dann 300 Millionen Euro kosten.
Um die Fernsehrechte war ein Bieterstreit zwischen KirchMedia mit dem Bezahlsender Premiere und dem Münchner Medienunternehmer Herbert Kloiber entbrannt, der nach Angaben aus Verhandlungskreisen 320 Millionen Euro pro Saison geboten hatte. Premiere-Chef Georg Kofler hatte unterdessen ausgeschlossen, die Rechte von Kloiber zu übernehmen, falls gegen ihn negativ entschieden werde. Die Zukunft des hochdefizitären und von der Insolvenz bedrohten einzigen deutschen Bezahlsenders Premiere hing wesentlich vom Erhalt der Fußball-Rechte ab.
Mit dem Verkauf an KirchMedia besteht auch für den angeschlagenen Bezahl-Sender Premiere weiter Hoffnung, da der Vertrag auch die Übertragungen aller Spiele im Pay TV beinhaltet. Premiere hatte von den Banken in der vergangenen Woche einen Überbrückungskredit in Höhe von 100 Millionen Euro nur unter der Auflage gewährt bekommen, dass der Sender auch für die kommende Saison die Senderechte erwirbt. Mit dem Kredit hat Premiere zumindest bis zum Herbst einen finanziellen Spielraum.
Mehr dazu in Kürze