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Bundesliga bei Sky: Erfolgreiche Mädels, junge Experten und Werbung

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Am Wochenende ging die Bundesliga in die Winterpause. Wir ziehen eine Bilanz der Sky-Übertragungen und haben die Zahlen: Ist Marcel Reif wirklich seltener zu hören?

Sky steigert sich

  • Reichweiten-Zuwachs: Freitag, 20:30 Uhr: Steigerungsrate +30 Prozent; 0,50 Mio. bei Pers. 3+
  • Reichweiten-Zuwachs: Freitag, 18:30 Uhr: Steigerungsrate +27 Prozent; 0,23 Mio. bei Pers. 3+
  • Reichweiten-Zuwachs: Samstag, 13:00 Uhr: Steigerungsrate +24 Prozent; 0,20 Mio. bei pers. 3+
  • Kontakte in Sportsbars: 1. Bundesliga (pro Spieltag): 1,06 Mio. bei Pers. 18 bis 65 Jahre
Mit einer „Helden“-Kampagne, an der unter anderem Benedikt Höwedes, Raphael van der Vaart und Bayerns Dante mitmachten, startete Sky Deutschland in die laufende Bundesligasaison. „Ich sehe Schauspieler, ich sehe Spielmacher und manchmal auch Helden – ich schätze, wenn die Leute Sky gucken, sehen sie mich auch als einen von diesen Jungs“, hieß es in dem 45 Sekunden langen Trailer. Im Sommer hatte sich im Bereich der Pay-TV-Rechte einiges geändert. Seit Juli ist Sky Deutschland alleiniger Rechteinhaber, die Telekom macht mit Liga total! kein eigenes Programm mehr, sondern übernimmt schlicht die Sky-Sendungen. Und das war nicht die einzige Veränderung, denn auch redaktionell hat Sky einiges auf den Kopf gestellt.

Auffälligste Veränderung ist, dass man am Samstagnachmittag nicht mehr aus dem doch recht sterilen Studio in Ismaning sendet, sondern wieder direkt aus dem Stadion. Manche betrachten den Schritt als eine Art Notlösung, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass Sky-Sportchef Burkhard Weber seit Monaten gerne eine ganzheitliche Lösung in einem großen Studio umsetzen möchte, aus dem dann die komplette Sendeschiene von 14 bis 24 Uhr kommt. Weil Sky 2013 allerdings unbedingt schwarze Zahlen schreiben will und ein solcher Studioneubau zunächst viel Geld frisst, ging es also näher an’s Geschehen. Nicht weniger aber befürworten eine Sendung direkt aus dem Stadion, weil man eben näher dran an den Akteuren ist.

Weil man bei Sky intern wohl schon sehr genau Richtung Studioneubau schaut - auch wenn dies offen keiner sagen will - befindet sich im Bereich Sky Sport einiges im Umbruch: Es geht nicht um wechselnde Designs bei Europa League, DFB-Pokal, Champions League und den unterschiedlichen Bundesliga-Anstoßzeiten, sondern um grundlegende Dinge, die die CI von Sky Sport betreffen. Abwechslung mag schön und gut sein, aber kein anderer Sender verwässert derzeit optische Grundzüge seines Auftretens im Sportbereich so wie Sky. Dem Erfolg und der eigentlichen redaktionellen Qualität tut das aber freilich keinen Abbruch: Die Bundesliga-Übertragungen des Senders boomen und sind weiterhin eine der großen Säulen. Nicht selten lässt Sky am Samstagnachmittag mit der Bundesliga-Konferenz sämtliche andere Sender hinter sich.

Besonders spektakulär entwickelt sich zur Zeit die zweite Bundesliga: Über alle Anstoßzeiten hinweg liegen die Live-Spiele aktuell etwa 50 Prozent über den Werten des Vorjahres – besonders stark ist das Wachstum am Montagabend, wo Sky sich der Parallel-Übertragung im Free-TV erwehren muss und seit der Einführung des Mädelstrios um Esther Sedlaczek Stück für Stück aufholt. Mehr als verdoppelt hat man die Zuschauerzahlen auf diesem Sendeplatz. Burkhard Webers Strategie der Verjüngung geht also genauso auf wie die, mehr Frauen in die Fußball-Übertragungen des Bezahlsenders einzubauen.

Verjüngungen gab es zuletzt auch wieder im Bereich der Kommentatoren: Mit Sven Haist hat der Münchner Sender seinen einzigen Neuzugang in dieser Saison; Haist ist ein Eigengewächs, arbeitete schon vorher in der Redaktion des Senders und kam bisher konsequent an jedem Spieltag der zweiten Liga sowie der ersten Runde im DFB-Pokal zum Einsatz. Ansonsten sind es vor allem Kai Dittmann und Wolff Fuß, die auf dem Sprung sind, nach höherem zu greifen. Fuß ist seit Sommer auch als Kommentator für die „Topspiele“ am Samstagabend eingeteilt und kommt über alle Wettbewerbe bislang auf 34 Einsätze – die meisten unter den Top-Reportern des Senders.

Immer weniger hingegen macht Marcel Reif, der aber weiterhin Chefreporter des Senders ist und somit auch die wichtigste Partie Dortmund gegen Bayern kommentieren durfte. Das Duell Bayern gegen Chelsea im UEFA Super Cup aber begleitete Wolff Fuß. Ein Fingerzeig? Hatte Reif in der Hinrunde 2011 noch 23 Einsätze, waren es 2013 bis dato nur noch 16. Dass Wolff Fuß somit doppelt so viele Spiele präsentiert hat, liegt zum Teil aber auch an der Tatsache, dass er regelmäßig in der Konferenz zu hören ist und bei diesen Einsätzen keine Reisestrapazen auf sich nehmen muss. Klar ist: Reif ist noch die Nummer eins, doch ist es nur vernünftig, sich bei Sky auf eine Zeit nach Reif vorbereiten – der Jüngste ist der mehrfach ausgezeichnete Sportjournalist schließlich nicht mehr.

Entsprechend verjüngt wurde seitens Sky auch die Experten-Riege, neu dabei sind seit dieser Saison die Ex-Kicker Christoph Metzelder und Patrick Owomoyela, Lothar Matthäus gab sein Debüt als Sky-Co-Kommentator. Auch hier denkt Sky vorausschauend, muss doch irgendwann damit gerechnet werden, dass die langjährigen Experten Effenberg und Lehmann irgendwann doch ein attraktives Angebot eines Vereins bekommen und dem TV-Engagement den Rücken kehren.

Während all dies eher kleine Details sind, die manchem Fußballfan in den Übertragungen wohl kaum auffallen, dürften sich vor allem ehemalige Liga total!-Abonnenten angesichts der Länge der Werbeblöcke die Augen reiben. Wirklich extrem war es vergangene Woche bei der Champions League, als für die redaktionellen Inhalte in der Halbzeitpause gerade einmal noch etwa 45 Sekunden zur Verfügung standen. Auf Anfrage wollte Sky aber klar stellen, dass dies längeren Werbeblöcken geschuldet gewesen sei. Und Sky hat recht.

Denn: Gerade in der Champions League-Gruppenphase, wenn acht Spiele parallel laufen, enden diese nicht alle zeitgleich. Da Sky erst nach Abpfiff des letzten Duells in die Pause geht, verkürzt sich die Zeit auf gut und gerne mal zehn bis elf Minuten. Laut Aussage von Sky bleibt es auch weiterhin dabei, dass man Werbeblöcke mit maximaler Länge von dreieinhalb Minuten schaltet. Nur: Die Länge der Werbeblöcke ist an einem Abend nicht mehr veränderbar – kommt es zu Verzögerungen, kann nur an den redaktionellen Inhalten gekürzt werden und der Zuschauer mag sich gefühlt vorkommen, als würde er Sat.1-«ran» schauen.

Zu den dreieinhalb Minuten Werbung kommen vor und nach jedem Block noch Programmhinweise – wie man sie auch aus dem Privatfernsehen kennt. Im Gespräch mit Quotenmeter.de betonte Sky, dass man regelmäßig aber aus Rücksicht auf die Kunden die Werbeblöcke nicht voll verkaufe, um in der Pause mehr Zeit für die Analyse zu haben. Das betrifft aber eben vor allem Bundesliga-Spiele und nicht die auch in der Werbebranche sehr gefragten Champions League-Partien. Die Kundenzufriedenheit in diesem Punkt sei aber trotzdem hoch, erklärt Sky. Und so zieht der Sender eine sehr positive Bilanz des Bundesliga-Jahres 2013.

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