Der Fluch der „Blind Auditions“
Nicht nur hierzulande ist die Phase der „Blind Auditions“ beim Publikum am beliebtesten. In den USA sahen die fünf Ausgaben der „Blind Auditions“ durchschnittlich 14,52 Millionen Zuschauer. Die Liveshows hingegen mussten sich im Schnitt mit 11,74 Millionen Zusehern begnügen. Den Shows zwischen den „Blind Auditions“ und den Liveshows konnte man inzwischen mit den „Steal-Buttoms“ ein wenig Auftrieb verleihen. Für die kommende sechste Staffel wird sich NBC nun vermutlich was für die Live-Ausgaben überlegen.Vier weitere Ausgaben mit denen auch hierzulande sehr beliebten „Blind Auditions“ folgten. Stets sahen über 14 Millionen Menschen zu. Der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen blieb mit 13 Prozent auf einem konstant hohen Niveau. Selbst ein Zusammenschnitt der besten Szenen aus den „Blind Auditions“ interessierte Anfang Oktober noch stolze zehn Millionen Menschen. Doch ähnlich wie in Deutschland, stellt sich auch in den USA die Frage, wie viele Zuschauer sich von der ersten Showphase in die nächste Runde – nämlich in die „Battles“ - mitnehmen lassen. Die Antwort kam dann Mitte Oktober. In der Tat gab es Verluste, doch die waren zu verkraften. Kam die letzte reguläre Folge der „Blind Auditions“ auf 14,63 Millionen Zuschauer, verfolgten 13,87 Millionen Menschen den Auftakt der „Battles“. Auch die Werte in der Zielgruppe lagen mit zwölf Prozent auf einem sehr guten Level.
Es folgten drei weitere „Battle“-Ausgaben, die sich ebenfalls sehr konstant präsentierten und jeweils um die 13 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegten. Ende Oktober stand dann die nächste Showphase an und die „Knockout“-Runden wurden eröffnet. Hier gab es in der aktuellen Staffel eine Neuerung. Den Coaches war es nun auch möglich in dieser Phase den „Steal-Buttom“ einzusetzen und ihren Jury-Konkurrenten Talente zu „stehlen“. Bislang war das nur während der „Battles“ erlaubt. Das Interesse an der Neuerung war groß und 13,22 Millionen Amerikaner schalteten ein. Elf Prozent waren im werberelevanten Alter. Doch schon die zweite Ausgabe der „Knockouts“ musste ordentlich Federn lassen und man fiel auf 11,62 Millionen Zuschauer. Mit nach wie vor zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe dürfte der Verlust für NBC aber verkraftbar gewesen sein.
Anfang November starteten dann die Liveshows und 11,75 Millionen Menschen ließen sich das nicht entgehen. In der Zielgruppe ging es allerdings noch einmal leicht bergab. Man lag nun bei neun Prozent. Auch die weiteren Ausgaben hatten ihre Schwierigkeiten die Zehn-Prozenthürde zu überspringen und landeten oftmals kurz darunter bei neun Prozent. Das sind nach wie vor gute Werte, doch ähnlich wie die deutsche Version muss auch die amerikanische Variante von «The Voice» gegen einen Zuschauerrückgang während der Liveshows ankämpfen. Je mehr es dann allerdings in Richtung Finale ging, kamen auch die Zuschauer zurück. Die „Top 6“ sahen Anfang Dezember über 12 Millionen US-Bürger; die „Top 5“ erreichte sogar mehr als 13 Millionen Menschen.
Mitte Dezember standen dann die zwei großen Finalshows an. Am 16. Dezember präsentierten die Finalisten ihre Performances. Einen Tag später verkündete NBC dann das Ergebnis. Die Auftritte der Kandidaten verfolgten 12,68 Millionen Zuschauer, ehe es zur Verkündung des Siegernamens noch einmal einen Anstieg auf richtig gute 14,01 Millionen Zuschauer gab. Damit schloss die aktuelle Staffel äußerst erfolgreich ab. So wundert es kaum, dass bereits Ende Februar 2014 die sechste Runde auf Sendung geht. Wenn NBC jetzt noch ein Mittel findet, wie man die Zuschauer der „Blind Auditions“ über die gesamte Staffel hinweg halten kann, wird man mit «The Voice» wohl noch zufriedener sein, als man es eh schon ist.
Während der eine Sender also mehr oder weniger auf Wolke 7 schwebt, zeichnen sich bei dem anderen große Sorgenfalten auf der Stirn ab. FOX hat mit «The X Factor» in dieser Saison nämlich eine herbe Enttäuschung erlebt. Wie sich das FOX-Format schlug, lesen sie am Donnerstag auf Quotenmeter.