Wer sollte es schauen?
Wen wollte RTL wirklich mit den Geschichten, "wie sie auch in einer Sonntags-Zeitung stehen könnten", erreichen? Die, die schon seit elf den «Doppelpass» schauen? Die, die seit elf bei Andrea Kiewel im Zweiten dabei sind? Ganz andere Zuschauer? Das Problem der Sendung lag sowohl am unglücklichen Startzeitpunkt als auch daran, dass sich die Zuschauer angesichts des bunten Themenspektrums wohl nicht angesprochen fühlten. Wer «sonntags.live» hätte gucken sollen, wissen wohl bestenfalls die RTL-Chefs.Kommentar von Manuel Weis
Dabei wurde von den Verantwortlichen schon vor dem Start der Sendung erwähnt, dass es durchaus Zeit dauern könnte, bis «sonntags.live» in die Erfolgsspur findet. Zeit, die das Magazin letztlich nicht bekommen hat. In Hinblick auf die zuvor schon schwachen Quoten am Sonntagmittag bei RTL hatte Michael Wulff, Chef des produzierenden InfoNetwork, gesagt, dass es sich um ein völlig neues Format auf neuem Sendeplatz handele. „Wir werden von Woche zu Woche dazulernen“, so Wulff.
Nach 950.000 Zuschauern am 1. Dezember verschlechterte sich die 100 Minuten lange Live-Sendung aus der Kölner Sendezentrum in der zweiten Woche auf nur noch rund 710.000 Zuschauer ab drei Jahren. Weitere sieben Tage später durchbrach man erstmals die 1-Million-Marke, um dann nun am vierten Advent eben nur noch auf etwas mehr als 600.000 Zuschauer zu kommen.
Am kommenden Sonntag zeigt RTL um zwölf Uhr mittags den Film «Das Geheimnis der Drachenperle», was am 5. Januar 2014 ins Programm gehievt wird, steht aktuell noch nicht fest. Für «sonntags.live» wurde eine eigene Redaktion aus der Taufe gehoben, auch das reale Studio wurde extra für die neue Sendung im Sendezentrum errichtet.