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«Brennpunkte» deutlich beliebter als 2012

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Die bemerkenswert vielen Nachrichtenrgänzungen waren 2013 deutlich erfolgreicher als im Jahr zuvor. Gegenüber Quotenmeter.de nahm das Erste zudem Stellung zu einigen Fragen rund um den «Brennpunkt».

Welche Landesrundfunkanstalt produziert einen «Brennpunkt»?

Die Sendung wird jeweils von der Landesrundfunkanstalt der ARD produziert, die für das Gebiet zuständig ist, welches dem Ereignis geographisch zuzuordnen ist. Bei Thematiken, die nicht einem bestimmten Gebiet zuzuweisen sind, nimmt sich eine Landesrundfunkanstalt mit besonderen thematischen Kompetenzen dieser Sendung an.
Seit dem 6. Januar 1971 sendet das Erste seinen «Brennpunkt» als Programmergänzung zu den Nachrichtensendungen im Zuge wichtiger Ereignisse. Mit dem endenden Jahr 2013 scheint ein ereignisreiches Jahr hinter uns zu liegen, konzentriert man sich auf die insgesamt 30 «Brennpunkte», die in diesem Jahr nach der Tagesschau auf Sendung gingen. Deutlich weniger Ausgaben strahlte die ARD noch 2012 aus. In nur zwölf Folgen war 2012 auch quotentechnisch wenig drin für das Erste: Ein «Brennpunkt» zu „Wulffs Rücktritt“ generierte beispielweise am 17. Februar 2012 nur 8,9 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren.

Durch die Aktualität der Thematiken, die meist die ganze Nation beschäftigen, sind den «Brennpunkten» normalerweise hohe Gesamtmarktanteile garantiert. Im Jahr 2012 kamen die Sondersendungen jedoch nicht über 20,6 Prozent am 30. Oktober hinaus, wobei dieser Wert noch einen Ausreißer nach oben darstellte. Der Durchschnittsmarktanteil, bezogen auf alle Fernsehenden, lag 2012 bei 14,26 Prozent, wodurch die «Brennpunkt»-Ausgaben in diesem Jahr die am wenigsten beliebten Nachrichtenergänzungen seit 2006 darstellten. Dem Format kommt zugute, dass stets die konstant starke «Tagesschau» als Lead-In fungiert. Quotenmeter.de sprach mit einem ARD-Sachverständigen, der zu einigen interessanten Fragen bezüglich der «Brennpunkte» Stellung nahm. Dieser betonte, dass die Marktanteile der Brennpunkte kaum eine Rolle spielen: „Wichtigste Kriterien sind Relevanz und Aktualität. Quotenerwartungen sind kein Maßstab, nach dem wir «Brennpunkte» ins Programm nehmen.“

Trotzdem lohnt es sich einen Blick auf die «Brennpunkt»-Episoden 2013 zu werfen, konnten sich die Sondersendungen in diesem Jahr doch wieder deutlich steigern: Einen miesen Start ins neue Jahr erwischte 2013 zunächst der «Brennpunkt» am 21. Januar, der nur zu einer Sehbeteiligung von 7,5 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren kam. Nachdem ein «Brennpunkt» zum Papstrücktritt am 11. Februar auch nur 10,5 Prozent aller Fernsehenden verzeichnen konnte, schwang sich die „Spurensuche in Boston“ am 12. März wieder zu 22,2 Prozent auf, die aus 7,19 Millionen Zuschauern resultierten.

Das höchste Interesse ging von der ersten «Brennpunkt»-Episode aus, die sich der Hochwasser-Problematik 2013 annahm: „Sintflut statt Sommer“ interessierte am 2. Juni 10,06 Millionen Menschen, was zu einem gigantischen Gesamtmarktanteil von 30,2 Prozent führte – dem höchsten 2013. Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang die außergewöhnlich hohe Zahl an Sondersendungen, welche sich der gleichen Thematik annahmen: Vom 2. bis zum 16. Juni brachte Das Erste seine Zuschauer jeden Tag durch «Brennpunkte» auf den neusten Stand. Insgesamt sendete Das Erste im Juni zehn «Brennpunkt»-Ausgaben, die sich mit den Hochwässern beschäftigten und damit zum Teil herausragende Marktanteile verzeichneten, wie zum Beispiel am 9. Juni mit 25,9 Prozent. „Entscheidend ist einzig und allein die Nachrichtenlage. Die Flut an Elbe und Donau hat dafür gesorgt, dass das Erste in diesem Jahr vergleichsweise viele «Brennpunkte» gesendet hat. Die mit Abstand meisten «Brennpunkte» in den vergangenen zehn Jahren hatten wir 2003 im Programm, also in dem Jahr, in dem der Irakkrieg begann“, erklärte Das Erste gegenüber Quotenmeter.de die vielen Episoden über die Hochwässer.

Deutlich weniger Menschen sahen die verbleibenden zwölf «Brennpunkte» 2013. Lediglich der „Aufruhr in der Türkei“ am 16. Juni sowie „Orkan über Deutschland“ zogen mit insgesamt 26,5 Prozent, beziehungsweise 23,9 Prozent auffällig viele Menschen vor die Empfänger. Die weiteren «Brennpunkte», etwa zum Limburger Bischof, der Bundestagswahl oder dem November-Taifun führten zu Gesamtmarktanteilen in der niedrigen Zweistelligkeit. Zu dieser Zeit rückten der ARD-«Brennpunkt» durch eine eher ungewohnte Art in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses: Für den 24. Oktober 2013 war eigentlich eine Sondersendung über die Späh-Affäre angesetzt – stattdessen begann die Unterhaltungsshow «Der Deutsche Meister» pünktlich um 20.15 Uhr. Medienjournalist Stefan Niggemeier behauptete kurz darauf Programmchef Volker Herres (Foto) hätte sich den ARD-Chefredakteuren widersetzt und sich gegen die «Brennpunkt»-Folge entschieden. Dies stritt die ARD allerdings ab. Gegenüber Quotenmeter.de äußerte sich Das Erste nun darüber, wie eine «Brennpunkt»-Ausgabe zustande kommt: „Die Runde der ARD-Chefredakteure hat ein Vorschlagsrecht. Die Entscheidung, ob ein «Brennpunkt» ins Programm genommen wird, liegt beim Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen.“ Letztlich bestimmt also tatsächlich Volker Herres darüber, ob ein «Brennpunkt» auf Sendung geht.

Die TV-Nation 2013 setzte sich im Zuge der «Brennpunkte» in diesem Jahr vor allem mit den Ausgaben zu den Hochwässern auseinander, bei denen im Mittel 20,2 Prozent aller Fernsehenden einschalteten. Deutlich schlechtere Werte standen bei den restlichen «Brennpunkten» zu Buche, die im Schnitt 15,43 Prozent generierten. Der durchschnittliche Gesamtmarktanteil aller 30 Episoden belief sich 2013 auf 17,18 Prozent, wodurch sich die Sondersendungen im Vergleich zu 2012 also um fast drei Prozentpunkte steigerten.

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