Zur Person
Josefine Preuß, die am 13. Januar 1986 in Zehdenick geboren wurde, ist eine deutsche Schauspielerin, welche vor allem durch ihre Rolle als "Lena" in der ARD-Serie «Türkisch für Anfänger» zu Bekanntheit gelangte. Ihre Karriere startete sie vor allem mit ihrem Engagement in der Kinderserie «Schloss Einstein». Mittlerweile ist sie neben ihren großen Rollen in TV-Filmen auch in einigen Kinoproduktionen wie «Rubinrot» zu sehen.Dass man in einer Zeit spielen darf, in der man selbst nicht existiert hat. Das sind aber natürlich auch zwei Filme, die sicherlich ein anderes Genre haben. «Die Pilgerin» sehe ich eher als Abenteuerfilm, als eine Art Roadmovie und Coming-Of-Age-Geschichte. Da weiß man, dass dieser Charakter eine Entwicklung durchgeht, natürlich auch mit diesem religiösen Hintergedanken. Aber «Die Hebamme» ist natürlich als Thriller angelegt und auch düster erzählt, was sehr ungewöhnlich für Sat.1 werden wird, glaube ich. Mich reizt immer eine Figur, wenn sie so weit weg wie möglich von der privaten Josefine ist.
Die von ihnen verkörperte, namensgebende Pilgerin Tilla hat nicht zuletzt eine religiöse Motivation und ist eine äußerst starke Persönlichkeit. Inwiefern können Sie diesen Charakter denn auf sich selbst beziehen, wenn Sie sagen, dass Figuren Sie reizen, die mit ihnen wenig gemeinsam haben?
Religiös bin ich gar nicht. Da bin ich anders erzogen worden. Ich bin kein Freund, aber auch kein Feind der Religion. Jeder darf an das glauben, was ihm hilft, ich finde Kirche, oder Religion generell, brauch kein Gebäude und keine Kirchensteuer. Ich habe natürlich total was gegen fanatische Idioten, die Religion für sich ausnutzen. Ich verstehe Tillas Beweggründe aber umso mehr, denn in der damaligen Zeit hatte die Kirche noch einen ganz anderen Stellenwert. Damals war es wirklich noch so, dass es hieß: ‚Wenn du dich nicht gut verhältst, dann kommst du ins Fegefeuer oder in die Hölle‘. Es hatte viel mehr Gewicht, weil damals der Glaube denke ich noch sehr viel essenzieller für die Leute war.
Für «Die Pilgerin» zeichnete das Kreativ-Team des TV-Films «Unsere Mütter, unsere Väter» verantwortlich, der in diesem Jahr auf großen Anklang stieß. Wie war die Zusammenarbeit mit dem Team?
Ganz toll, ein sehr professionelles Team. Es ist natürlich immer hilfreich, wenn sich das Team schon kennt und so ein großes Projekt wie «Unsere Mütter, unsere Väter» schon zusammen gestemmt hat. Man weiß, was man vom anderen erwarten kann, man kennt sich und man kommt in eine sehr gut organisierte, sehr professionelle Produktion. Das ist die halbe Miete, um so ein Projekt zu bewältigen. Und bei vier Monaten Rumreiten in Tschechien brauch man eine sehr gute Organisation - die war bei diesem Projekt absolut gegeben.
Das hört sich sehr anstrengend an.
Ja, na klar. Das war der körperlich anstrengendste Dreh, den ich je hatte, aber an meine Grenzen bin ich noch lange nicht gekommen. Und wenn, dann nutzt man alles: Sei es, dass man friert oder dass man schwitzt oder dass man einfach das Holzkreuz nicht mehr tragen kann, weil es so schwer ist – das ist zum Spielen ja auch super. Ich sage immer: ‚Lieber echt fühlen als schlecht spielen.‘
Wie hart war das Training denn, das Sie für die Rolle absolvieren mussten?
Ach, das war gar nicht hart – das war ein Abenteuerspielplatz. Gerade beim Stunt- und Reittraining durfte man kurz mal reinschnuppern und sich körperlich gut auf die Rolle vorbereiten. Ich durfte Bogenschießen lernen, wobei ich wirklich Blut geleckt habe - das mache ich auch privat weiter. So ein Glück haben wir in der Vorbereitungszeit. Gerade diese Kampfszenen würden nicht so toll aussehen, hätten die Jungs da nicht monatelang dran trainiert.